Golftraining mit Birdietrain: So schlagen Sie weiter
Für viele Golferinnen und Golfer bedeutet schneller zu schwingen, Kontrolle zu verlieren. Das ist nur der Fall, wenn man Geschwindigkeit auf die falsche Art und Weise erzeugt. Geschwindigkeit auf die richtige Art und Weise zu erzeugen ist nicht nur der Schlüssel für mehr Distanz, sondern insgesamt für einen besseren Schwung. Denn erst wenn man versteht, wie man Geschwindigkeit richtig erzeugen muss, kann sich der richtige Bewegungsfluss im Schwungverlauf entwickeln. Und dieser Bewegungsfluss erst gibt vor, wann sich welches Körperteil wie bewegen muss. Es reicht nicht aus zu wissen, welches Körperteil sich wie bewegen muss. Das alleine ist schon schwierig genug, aber heißt noch lange nicht, dass dabei eine bessere Gesamtbewegung herauskommt. Meist ist das Gegenteil der Fall. Man muss also wissen, wann wie viel von einer Bewegung durchzuführen ist, und das ist natürlich absolut unmöglich bewusst anzusteuern.
Daher kann man den Schwung nur dann verbessern, wenn man genau spürt wie der Schläger den richtigen Bewegungsfluss bekommt. Dies gibt vor, wie sich die Körperbewegungen auszurichten haben und nur so kann ein sinnvolles Gesamtgebilde entstehen. Isoliert an Einzelbewegungen zu arbeiten, ohne den Bewegungsfluss zu spüren, sorgt dafür, dass eine Teilbewegung gegebenenfalls besser aussehen mag, aber meist Ball fliegt nicht besser oder sogar schlechter, weil der Bewegungsfluss dadurch negativ beeinflusst wurde.
Der Bewegungsfluss ist entscheidend
Der richtige Bewegungsfluss muss schon direkt mit Beginn des Rückschwungs in Gang gesetzt werden. Einmal verstanden ist das auch gar nicht so schwer, aber man sieht kaum einen Golfer oder eine Golferin, der oder die das richtig macht. Dies ist auch verständlich, denn das, was wir jetzt besprechen, führt zwar zu mehr Kontrolle, fühlt sich für ganz viele Golferinnen und Golfer aber erstmal tatsächlich nach Kontrollverlust an.
Direkt mit Beginn des Rückschwungs müssen wir den Schläger freigeben, quasi nach oben schleudern. Das entscheidende dabei ist, dass das mehr aus dem Körper herauskommt, und nicht aus den Armen. Durch eine intensive Druckverlagerung weg vom Ziel und wieder in Richtung Ziel kreieren wir einen Effekt, der die Arme und den Schläger quasi nach oben schleudert. Das fühlt sich so an, als ob wir die Bewegung des Schlägers für einen gewissen Moment nicht mehr beeinflussen können und damit nach Kontrollverlust.
Genau so ist es auch. Wir müssen einen Prozess in Gang setzen, bei dem wir den Schläger ganz geschickt im Raum auf die richtige Art und Weise beschleunigen. Das entsteht durch das geschickte Nutzen von Kräften, Trägheit und Schwerkraft, nicht durch das permanente aktive Kontrollieren des Schlägers. Dadurch entsteht kein Fluss und keine Geschwindigkeit.
Wenn wir den Schläger nach oben geschleudert haben, fangen Hände und Schläger aufgrund der Schwerkraft bald wieder an, in Richtung Boden zurückzukommen. Das lassen wir auch zu, wir lassen wirklich das Fallen lassen des Schlägers zu, unterstützen es sogar indem der Körper ebenfalls in Richtung Boden arbeitet.
Erst kurz vor dem Treffmoment „fangen wir den Schläger wird auf“ und schleudern ihn durch eine geschickte Streckung des Körpers nach vorne zum Ziel. Es entsteht hohe Geschwindigkeit mit Leichtigkeit. Und auch mehr Konstanz, denn diese Effekte wirken immer gleich. Aktiv etwas mit den Armen zu steuern, ist nicht wiederholbar. Der gefühlte Kontrollverlust ist letztlich die Aufgabe von falscher Manipulation des Schlägers.
Die Übung für mehr Distanz:
1. Schritt
Über eine Druckverlagerung der Füße von rechts nach links die Hände zum Schwingen bringen. Durch eine besonders kraftvolle Druckverlagerung von rechts nach links die Arme nach oben schleudern. Danach ohne vorheriges Schwingen die Hände durch die Druckverlagerung nach oben schleudern
2. Schritt
Wie Schritt 1, danach die Hände durch Schwerkraft wieder nach unten fallen lassen
3. Schritt
Wie Schritt 1 und 2, durch die Treffphase die linke Körperseite kraftvoll Strecken und damit die Hände in Richtung Ziel schleudern
4. Schritt
Wie Schritt 1, nur mit Schläger
5. Schritt
Wie Schritt 2, nur mit Schläger. Als Übung den Schläger bewusst lockerer greifen mit Beginn des Abschwungs
6. Schritt
Wie Schritt 3, nur mit Schläger. Weiterhin mit Beginn des Abschwungs den Griffdruck lockerer gestalten
7. Schritt
Wie Schritt 6, nur mit Schläger; mittleres Eisen von einem Tee. Kein Fokus auf Ballkontakt, nur auf Bewegungsfluss
8. Schritt
Diese Effekte in den normalen Schwung übertragen