Ein Ereignis das sicherlich jedem Golfspieler oder -spielerin bekannt vorkommt und die Freundschaft zwischen den Flightpartnern auf die Probe stellen kann. Der Ball liegt direkt im Einschlagloch oder klemmt zwischen Fahne und Loch fest. Die Schwerkraft würde den Ball normalerweise zum Fallen bringen. Wie sieht das Regelwerk dazu aus. Darf man sich über den guten Schlag wirklich freuen oder entpuppt sich das Szenario als ärgerlich, da er nun doch nicht als eingelocht gewertet werden darf? Die Golfregeln geben einen klärenden Einblick.
Golfregeln: Verdirbt der Fahnenstock die Freude?
Zunächst stellt sich die Frage, wann ein Golfball nach Definition im Loch ist. Dazu gibt die USGA (United States Golf Association) eine relativ eindeutige Antwort. Nach dem Wortlaut heißt es, dass der Ball dann im Loch ist, "wenn sich Ihr Ball nach einem Schlag im Loch befindet und der gesamte Ball unter der Oberfläche des Grüns liegt". Nach dieser Logik würde sich ein Ball, der gegen dem Fahnenstock am Loch festklemmt, sich in den meisten Fällen nicht im Loch befinden, da er überhalb oder zumindest nicht mit dem gesamten Ballumfang unterhalb der Oberfläche des Grüns befindet. Allerdings findet sich auch für dieses Szenario im Regelwerk eine Sonderregelung.
Demnach heißt es: "Wenn ein Teil Ihres Balls unter der Oberfläche des Grüns im Loch liegt, gilt Ihr Ball als eingelocht. Wenn kein Teil Ihres Balls unter der Oberfläche des Grüns im Loch liegt, ist Ihr Ball nicht eingelocht und muss gespielt werden, wie er liegt. Wenn der Fahnenstock entfernt wird und dein Ball sich bewegt, gibt es keine Strafe und er muss auf den Rand des Lochs zurückgelegt werden." Somit behandelt das Regelwerk die Entscheidung, ob der Ball im Loch oder nicht ist, fairermaßen nach der Schwerkraft. Diese Regelung findet bei jedem Schlag auf dem gesamten Platz, ob auf dem Grün oder bei einem Schlag von außerhalb des Grüns, Anwendung.
Does it count?
— MYGOLFSPY (@MyGolfSpy) June 26, 2024
Slam Dunk: Ball im Loch oder nicht?
Ein weiteres, weitaus selteneres Szenario ergibt sich vor allem bei einem sogenannten "Slam Dunk", bei dem der Ball zum Beispiel bei einem Wedge-Schlag direkt in das Loch einschlägt und im Einschlagloch des Balles im Loch, allerdings nicht am Boden des Loches liegt. Es gibt mehrere Situationen gemäß den Regeln, bei denen der Ball nicht vollständig am Boden des Lochs liegt oder vollständig ruht und dennoch als eingelocht gilt. Dabei gilt es wieder einen Blick zurück zum ursprünglichen Wortlaut, wann ein Ball als eingelocht gilt, zu werfen. Sie können einen Schlag nur dann als eingelocht beanspruchen, wenn der gesamte Ball unter der Oberfläche eingebettet ist und im Rand des Lochs steckt.