Wer Golf spielt, sollte in der Lage sein, den eigenen Ball jederzeit korrekt zu identifizieren. Ein kleiner Fehler kann nicht nur den Schlag beeinträchtigen, sondern auch zu unerwünschten Strafen führen. Die Regeln des Royal and Ancient Golf Club of St Andrews (R&A) bieten hilfreiche Leitlinien, die sicherstellen, dass der Ball korrekt gefunden und identifiziert wird, ohne dabei gegen die Golfregeln zu verstoßen.
Den Ball korrekt finden
Nach einem gelungenen Schlag könnte es theoretisch ganz einfach sein: den Ball suchen, finden und weiterspielen. Doch in der Praxis ist das oft nicht so simpel. Laut R&A-Regel 7.1 müssen Spielende den Ball nach jedem Schlag eigenständig finden. Dabei dürfen sie sogar in die Umgebung eingreifen – etwa Gras beiseite schieben oder Sand verschieben. Das Ziel ist es, den Ball so schnell wie möglich zu finden. Allerdings gibt es klare Grenzen: Das Verändern der Spielbedingungen, beispielsweise durch das absichtliche Abbrechen eines Astes, ist nicht erlaubt. Solche Eingriffe könnten nämlich die nächste Spielsituation unzulässig verbessern und würden gemäß Regel 8.1 eine Strafe nach sich ziehen.
Den Ball identifizieren
Hat man den Ball erst einmal gefunden, steht die nächste Herausforderung an: Sicherstellen, dass es tatsächlich der eigene Ball ist. Die R&A-Regeln empfehlen, den Ball bereits vor dem Spiel mit einer persönlichen Markierung zu versehen. Dies kann etwa ein kleiner Punkt oder ein Initial auf der Balloberfläche sein, der sofort ins Auge fällt und jegliche Verwechslung ausschließt. Sollte die Markierung nicht ausreichend sein oder der Ball anderweitig schwer erkennbar sein, gestattet die Regel 7.3, den Ball zur Identifizierung aufzunehmen. Hierbei ist es jedoch entscheidend, die Position des Balls zuvor zu markieren und den Ball nur so weit zu reinigen, wie es nötig ist, um die Identifizierung zu ermöglichen. Wird dies nicht korrekt durchgeführt, droht eine Strafe.
Versehentliches Bewegen des Balls
Während der Suche nach dem Ball passiert es schnell, dass dieser versehentlich bewegt wird – etwa durch einen unbedachten Tritt ins Gras oder beim Zurückschlagen von Zweigen. Hier greift die Regel 7.4, die besagt, dass solche unbeabsichtigten Bewegungen nicht bestraft werden, solange der Ball an seine ursprüngliche Position zurückgelegt wird. Wenn die exakte Stelle nicht mehr rekonstruierbar ist, verlangt die Regel, dass man den Ort bestmöglich schätzt und den Ball dort zurücklegt. Wichtig ist jedoch, dass der Ball nicht aus der falschen Position gespielt wird, da dies eine Strafe nach sich ziehen würde.
Ist „Golfende“ euer Ernst?