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Golf Post Premium Panorama

Wenn eine Golfanlage über den Tellerrand schaut: Festtagsmenü mit Green Eagle

14. Dez. 2021 von Michael F. Basche in Winsen/Luhe, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

(Foto: Michael F. Basche)

An der Stirnwand hängen die Fotos der Sieger und Stars von nunmehr vier Ausgaben Porsche European Open, vor den Porträts kräuselt sich köstlicher Duft, darunter werkeln emsige Hobbyköche an diversen Herdstellen – man braucht nur ein bisschen Phantasie, um sich vorzustellen, dass Paul Casey oder Patrick Reed gerade das Wasser im Mund zusammenläuft. Es ist Kochschule im Restaurant der Green Eagle Golf Courses, auf dem Programm steht heute das Festtagsmenü, immerhin ist bald Weihnachten: Tatar vom Kalb mit Apfel-Chutney, Zander auf Topinambur und Pak Choi, Rinderfilet und Gnocchi alla Romana, Apfelstrudel an Vanilleschaum.

(Foto: Michael F. Basche)

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„Keine Angst“, lacht Henry Neubert in die Runde seiner zehn „Schüler“, „ich zeige euch, wie alles geht – und ich laufe nicht weg, bin immer und überall dabei.“ Der 39-Jährige ist Stellvertreter von Green-Eagle-Küchenchef Benjamin Seiferth, deswegen heißt das Program auch „Cooking Class mit Benny & Henry“, die beiden Kulinarik-Künstler teilen sich die Kurse auf, betreuen größere Gruppen indes zu zweit.

Und nebenbei geht es immer wieder um Golf

Die Anlage in Winsen/Luhe am Rand von Hamburg betritt damit Neuland, will mehr bieten als nur Golf: Mitgliederbindung, Gästegewinnung sowie zusätzliche Auslastung in der Nebensaison, klar. Und natürlich geht’s nebenbei immer um das Spiel, gerade weil einige aus der heutigen „Klasse“ noch nie oder allenfalls mal kurz einen Schläger in der Hand gehabt und dementsprechend Fragen haben.

(Foto: Michael F. Basche)

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So ist das, wenn eine Golfanlage buchstäblich über den Tellerrand schaut, sich mit zeitgemäßen zusätzlichen Angeboten einer breiteren Zielgruppe öffnet, damit Barrieren abbaut. Stichwort „Quo Vadis, Golf?“: Zögerlichkeiten oder gar Hemmungen verflüchtigen sich wie der Dampf aus Töpfen und Pfannen in der Entlüftung oder durch die offenen Fenster, bis zum Neugolfer fehlt dann oft nur ein kurzer Schritt.

Henry Neubert ist derweil mit seiner Einführung durch, hat Produkte erklärt und Abläufe erörtert, seine Schützlinge auf die mobilen Stationen verteilt, die eigens für die „Cooking Class“ im Restaurant aufgebaut werden. Das Teambuilding funktioniert wie erwartet: Ehepaare machen vielfach gemeinsame Sache, Alleinkochende finden zusammen. Anfangs schimmert scheinbar sogar eine Art Rollenklischee durch: Männer braten, Frauen schnippeln Gemüse.

(Foto: Michael F. Basche)

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Doch das täuscht, und der muntere Neubert mischt eh alles durch und sorgt für ein produktives Gewusel, in dem er dennoch mühelos den Über- und Durchblick behält: „Ich habe die Garzeiten im Kopf, gehe überall rum und schaue, wie’s läuft.“ Auch diesbezüglich ist er ein alter Hase, war nach den üblichen Wanderjahren seiner Zunft – inklusive eines Sterne-Restaurants in der Schweiz – vier Jahre in einer Kochschule in Lüneburg tätig, bevor er im Sommer zum Green-Eagle-Team stieß.

(Foto: Michael F. Basche)

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„Man stellt schnell fest, wer koch-affin ist, wo man etwas weniger oder etwas mehr gucken muss. Aber ansonsten lasse ich meine Gäste machen“, sagt er mit der Erfahrung von rund tausend Eleven: „99 Prozent sind mega gut drauf und locker, das wird meisten ganz schnell zum Kochen mit Freunden.“

Weitere Kochkurse im Februar

Green Eagle selbst hat heuer fünf öffentliche „Cooking Classes“ und zehn „geschlossene“ angeboten, letztere zumeist Firmen- und Weihnachtsfeiern. Rund 250 Teilnehmer, die zuvor 2G-plus nachweisen mussten, widmeten sich bislang Themen wie Green-Kohl, Tapas oder Ente. „Im Februar haben wir noch einige Kurse und wollen das auf jeden Fall im kommenden Winter wiederholen“, verspricht Restaurantleiterin Delya Flecke.

(Foto: Michael F. Basche)

(Foto: Michael F. Basche)

Im Grunde ist die Kochschule eine konsequente Abrundung der Nachhaltigkeitsphilosophie, die von den Machern der Golfanlage als „Green Eagle Nature“ verfolgt und gelebt wird: Eier und Geflügel aus dem „Chicken Club“ von Mitinhaber Michael Blesch, Fleisch von Rindern und Schafen, die über weite Teile des Jahres auf der Anlage weiden, Gemüse von regionalen Erzeugern des Vertrauens.

Wie der Topinambur, der fürs Menü als Püree gearbeitet wird. Die Erdfrucht, vormals vornehmlich als Vieh- und Wildfutter verwendet, ist für viele eine delikate Entdeckung – wäre das Schälen des knolligen Wurzelgemüses bloß nicht so mühsam.

(Foto: Michael F. Basche)

(Foto: Michael F. Basche)

„Aber es lohnt sich“, motiviert Schulleiter Neubert, der alle ermuntert: „Fragt mich, was ihr möchtet, auch wenn es Fragen von zuhause sind“. Zwischendurch demonstriert der gebürtige Erzgebirgler, den es von jeher Richtung Hamburg zog, das Nockenstechen, richtet Musterteller an oder gibt ein kleines Saucen-Seminar. Und er profitiert bei den Kochkursen ebenfalls: „Es gibt so gute Hobbyköche, da können selbst wir Profis uns noch Tricks und Kniffe abschauen.“ Letztlich „lernst du mit Menschen umzugehen. Das habe ich dann mit in die Küche genommen, auf den Umgang mit den eigenen Mitarbeitern übertragen“.

(Foto: Michael F. Basche)

(Foto: Michael F. Basche)

Mittlerweile ist auch das Dessert durch, die Koch-Kolonne rüstet sich zum Aufbruch, dank Erlebnis, Informationen und finalem Genuss des fertigen Menüs an der langen Tafel gleich dreifach gesättigt. „Tausend Dank, das war klasse, kurzweilig und authentisch“, ruft einer. Und dann war da noch die „Cooking Class“-Korona, die sich vorher nicht kannte und nächstes Jahr definitiv in derselben Besetzung wieder zusammen kochen kommen will. Mehr Lob und Bestätigung geht kaum.


Die Rezepte des Festtagsmenüs

Wem jetzt bei den vorangegangenen Zeilen das Wasser im Mund zusammen gelaufen ist, findet nachfolgend das Rezeptbuch des vollständigen Weihnachtsmenüs (samt Brioche, Aioli, Himbeerjus etc.), das die Küche der Green Eagle Golf Courses kreiert hat und hier exklusiv für Golf Post-Leser zur Verfügung stellt:

Die Green-Eagle-Rezepte für das Festtagsmenü als PDF

(Foto: Michael F. Basche)

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