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Golf Post Premium Panorama

„Ole Liese“ und Golfanlage Hohwacht: Wenn Könner Klassiker verfeinern

14. Sep. 2020 von Michael F. Basche in Panker/Hohwacht, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Golf & Kulinarik im Norden: Großes Küchenkino in der "Ole Liese" und die wiederbelebte Golfanlage Hohwacht. Fotos: Hotel & Restaurant Ole Liese/Golfanlage Hohwacht. (Foto: Golf Post)

Golf & Kulinarik im Norden: Großes Küchenkino in der "Ole Liese" und die wiederbelebte Golfanlage Hohwacht. Fotos: Hotel & Restaurant Ole Liese/Golfanlage Hohwacht. (Foto: Golf Post)

Es war Liebe auf den ersten Blick, nein, auf den ersten Meter: Wer im Kreis Plön auf der Landstraße 165 zum Gut Panker abbiegt, der muss schon restlos romantikfrei sein, um nicht dem Flair dieses Fleckchens heiler holsteinischer Welt zu verfallen. Links erscheint die Schlosskapelle, rechter Hand passiert der Reisende das barocke Herrenhaus mit klassizistischen Elementen samt prachtvollem Garten, dahinter breitet sich die Backstein-Behaglichkeit des einstigen Gutsdorfs der Herrschaft Hessenstein aus, seit rund sechs Jahrzehnten eine bedeutende Zuchtstätte von Trakehnerpferden. Und mittendrin die „Ole Liese“ mit ihrer gastlich-grünen Pforte.

Volker Fuhrwerk

Ein Meister seines Fachs: Seit 2014 ist Volker Fuhrwerk für seine Kochkünste in der "Ole Liese" auf Gut Panker durchgängig mit einem Michelin-Stern bedacht. Foto: Hotel & Restaurant Ole Liese

Gnadenbrot fürs Lieblingspferd

Wie alles auf Gut Panker, dessen Wurzeln bis ins Mittelalter reichen, hat diese feine Genuss-Adresse ebenfalls ihre Historie: Ende des 18. Jahrhunderts genoss hier das Lieblingsreitpferd des Fürsten Friedrich Wilhelm von Hessenstein aus dem hochadeligen Haus Hessen das Gnadenbrot, besagte „Ole Liese“; für die Pflege des geliebten Vierbeiners wurde ihr „persönlicher“ Stallknecht mit einer Schankerlaubnis entlohnt.

Vor etlichen Jahren dann nahm sich das Ehepaar Birthe und Oliver Domnick des Schatzkästchens an und machten aus der „Ole Liese“ eine charmante, heimelige Herberge, in deren Küche ein Meister seines Fachs waltet: Volker Fuhrwerk, seit 2014 durchgehend mit einem Michelin-Stern bedacht, kann Hausmannskost auf Höchstniveau ebenso wie großes kulinarisches Kino.

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Lammkeule von den Schleischäfern mit Bärlauch, Sellerie und Rhabarber Kopie
Löwenzahn mit Holunder und Honig Kopie

Ein Platz erwacht zu neuem Leben

Keine zehn Autokilometer entfernt liegt an der Hohwachter Ostseebucht die Golfanlage Hohwacht. Nicht nur die Nähe verbindet. Das 27-Loch-Ensemble wurde auf dem Gelände des Guts Neudorf errichtet, das wie Gut Panker vor 500 Jahren zu den Ländereien der Familie Rantzau zählte und getrost gleichsam als Juwel bezeichnet werden darf.

Jedenfalls spätestens, seit Hotelier und Golfplatzbetreiber Christian von Oven aus Timmendorfer Strand die Anlage übernommen hat und sie im Rahmen eines mehrjährigen Masterplans mit einem gelungenen Redesign des Düsseldorfer Golfplatzarchitekten Christian Althaus zu neuem Leben erweckt.

„Looking Hard – Playing Easy“

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"Looking Hard – Playing Easy". Clever gesetzte Bunker und …

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… neu konturierte Gewässer verfehlen ihre Wirkung nicht. Fotos: Golfanlage Hohwacht

Von Oven und Althaus drehten die beiden 9-Loch-Schleifen, richteten die Damen- und Herrenabschläge an heutigen Rating-Richtlinien aus und verpassten dem vormals eher eintönigen Layout eine wohltuende Designpolitur, im ersten Schritt auf den neuen Bahnen 10 bist 18.

Es ist erstaunlich, welche Wirkungen sich mit einigen clever gesetzten Bunkern und neu konturierten Gewässern erreichen lassen. Dabei gilt das Althaus‘sche Gestaltungsprinzip „Looking Hard – Playing Easy“. Er mag optischen Täuschungen, ist indes nie unfair und lässt dem Ball stets genug Raum.

Fairways mit Fernblick

Die Endmoränenlandschaft der Holsteinischen Schweiz tut ihr Übriges, die Althaus mit dem geschickten Arrangement von Findlingen und originär anmutenden Steinmauern im Platz ebenso widerspiegelt wie durch Einbeziehung der typischen Knicks, den dicht bewachsenen, die Felder begrenzenden Erdwälle. „Die Formensprache auf dem Platz muss sich an der umliegenden Landschaft, die Bepflanzung am natürlichen Umfeld orientieren“, betont der Architekt.

Zum Masterplan gehören daher auch die Pflege und Neuanlage von Teichen, Bäumen oder Wildwiesen, die das Silber-Zertifikat im DGV-Umweltkonzept „Golf & Natur“ untermauern. Und nicht zuletzt die Bewahrung bzw. Erneuerung der Blickachsen auf den angrenzenden Großen Binnensee, das Naturschutzgebiete Kronswarder und die Ostseeküste der Hohwachter Bucht.

Deutsche Küche auf moderne Art

So ist Hohwacht heute ein abwechslungsreicher Par-73-Platz – weil das über 415 Meter hügelwärts führende Loch 11 zum Par 5 erklärt wurde –, der nach einem allenfalls etwas engeren Anfang frei in der welligen, leicht erhöhten Landschaft liegt und sich in der Folge deutlich öffnet, dabei dank seiner Weitläufigkeit auf eine Fläche von 80 Hektar überwiegend solitäre Bahnen anbietet.

Damit schließt sich der Kreis. Wie Althaus auf der Golfanlage Bekanntes neu arrangiert und verfeinert, damit Begeisterung auslösen, Spaß vermitteln, Erinnerbarkeit schaffen“ will, so agiert Volker Fuhrwerk am Herd der „Ole Liese“. „Ich koche eine normale deutsche Küche auf moderne Art; mit Zutaten, die der Gast zwar kennt, aber so noch nicht gegessen hat und dementsprechend überrascht ist“, sagt der Wildspezialist, der mit Erbsenblüten experimentiert und als bekennender Fan des Einweckens alles konserviert, was ins Glas passt: Holunderkapern, Kirschen, Hokkaidokürbis.

Regionale Produkte mit Aha-Effekt

Chichi steht folglich nicht auf der Karte. Fuhrwerk jongliert in der „Ole Liese Wirtschaft“ und in seinem Gourmetrestaurant „1797“ meisterlich mit den Erzeugnissen der Region („Das Grundprodukt muss stimmen, und das Umfeld gibt genug her“), zelebriert einerseits bodenständige Klassiker wie gebratene Edelmaräne aus dem nahen Selenter See oder Königsberger Klopse und kreiert andererseits fürs Fine Dining eine kulinarische Reise durch Ostholstein mit Aha-Effekten auf Basis dessen, was der eigene Garten und ausgewählte Lieferanten oder etwa die umliegenden Jagden und Gewässer bieten.


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Im Menü heißt es das dann beispielsweise: Sanft gegarter Kabeljau mit Steinpilzen, jungem Spinat und dicken Bohnen. Oder: Glasierte Kalbsschulter mit Artischocken aus Schleswig-Holstein, Petersilienwurzel und Petersilie.

Wenn diese Kombination von Gaumen- und Golfgenuss keine Reise wert ist...

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Die „Ole Liese“ auf Gut Panker: Auf der Karte spiegeln sich die Saison und die umliegende Natur wider. Foto: Michael F. Basche

Gut Panker mit seinen Ländereien und Gebäude ist eines der beliebtesten Ausflugsziele in Schleswig-Holstein und gehört heute der Hessischen Hausstiftung, die alle Kulturwerte des Fürstenhauses Hessen pflegt. 80 Menschen leben und arbeiten teils auch in dieser Idylle aus Trakehnern, kleinen Geschäften und Galerien, Kunsthandwerk und Kulinarik. Das schlossartige Herrenhaus ist Privatbesitz und wird von der Familie von Hessen bewohnt. In der „Ole Liese“ (Foto) lässt sich Sternekoch Volker Fuhrwerk von der umliegenden Natur und von der Saison inspirieren und „bringt auf den Teller, was ich an Produkten dort im Lauf der Jahreszeiten sehe. Das ist für mich das Nonplusultra“. www.ole-liese.de 

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Silber im DGV-Umweltkonzept „Golf & Natur“: die Golfanlage Hohwacht an der holsteinischen Ostsee. Foto: Golfanlage Hohwacht

Die Golfanlage Hohwacht entstand aus dem 1992 angelegten Golfodrom, einem der ersten hierzulande, sowie dem Bau des 30 Hektar umfassenden 9-Loch-Platzes Neudorf, eingebettet in alten Baumbestand und mit etlichen malerisch schönen Par-3-Löchern. Die großzügigen Übungsmöglichkeiten auf fünf Hektar und mit 150 Abschlagplätzen waren anfangs Sitz der ersten Gary Player Golfschule in Deutschland, der neunfache Majorsieger aus Südafrika gab sich zur Eröffnung höchstselbst die Ehre. Heute führt der renommierte Pro Paul Dyer die Akademie. Das leicht erhöhte, insgesamt 110 Hektar umfassende Gelände mit dem Clubhaus auf dem höchsten Punkt lässt immer wieder Fernblicke in die Holsteinische Schweiz zu. www.golfclub-hohwacht.de

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