Das Setting hat ein bisschen was von Jurassic Park. Nur sitzen die erwartungsvollen Besucher diesmal erhöht auf der Ladefläche des Jeep, der durch die sattgrüne Landschaft rumpelt: rechts dichter Urwald, links ein Flüsschen, das einem ausgedehnten Tal entgegenströmt. Und dann, mit einem Mal ein grauer Schemen zwischen Bambusstämmen und Blattwerk, verschmolzen mit der Vegetation, kaum erkennbar – bis sich der Fleck bewegt und zu einem veritablen Elefantenbullen materialisiert, der sich mit vorsichtig-sicherem Schritt den Steilhang herunter tastet.
Schutz und Pflege des einstigen Haus- und Arbeitstiers Elefant
Ma Rup, wie der fast fünf Tonnen schwere Koloss mit den eindrucksvollen Stoßzähnen später vorgestellt wird, spekuliert auf ein Festmahl. Er hat das Motorengeräusch erkannt und wird nicht enttäuscht. Der Geländewagen ist reichlich mit jungen Bambustrieben und Bananen ausstaffiert, kurz darauf umringen vier, fünf Elefanten das Fahrzeug und plündern die Auslagen: Es ist Sonntag in der Patara Elephant Conservation. Die private, durch Besuchereinnahmen und Spenden finanzierte Einrichtung hat sich den Schutz und die Pflege des einstigen Haus- und Arbeitstiers zur Aufgabe gemacht, das in einer modernen Welt zum Luxus geworden ist, den sich seine ursprünglichen Besitzer nicht mehr leisten können.
Mahuts gehen mit ihren Schützlingen durch dick und dünn
Vier Familien mit insgesamt über 80 Angehörigen, vom Kalb bis zum Methusalem, leben in dem gut 60 Hektar großen, nahezu naturbelassenen Reservat, betreut von eigens dafür angestellten Mahuts, die im Wort- wie im übertragenen Sinn mit ihren Schützlingen durch dick und dünn gehen. Das abgeschiedene Mae-Khanin-Tal im Norden von Thailand ist zum Refugium für die bedrohte Spezies geworden.
Dort werden gerettete asiatische Elefanten aufgepäppelt, Babys geboren und Tiere vereinzelt auch ausgewildert. Da verwundert es wenig, dass der Ausflug ins Gelände beileibe nicht als Zirkusvorführung mit artig vorgetragenen Kunststückchen für enthusiastisch klatschende Touristen angelegt ist, die zur Belohnung Leckerli verteilen dürfen.
Elefantenschrubben als Reinigungsritual
Wer Patara besucht, lässt sich darauf ein, die Elefanten durch den Tag zu begleiten und unter Anleitung der Mahuts auch Gesundheitskontrolle sowie Hautpflege zu übernehmen. Inklusive des täglichen Reinigungsrituals in besagtem Flüsschen, das zu einer ziemlich nassen Angelegenheit mit Bürsten, Schrubben und Wassergüssen aus Schöpfeimern ausartet.
In einem Abwasch, um im Bild zu bleiben, wird mit einer Menge Märchen und Mythen aufgeräumt, die lediglich Emotionen wecken sollen und der Beutelschneiderei dienen. Elefanten weinen beispielsweise nicht. Sie haben schlichtweg keine Tränendrüsen, sondern die sogenannte Hardersche Drüse an der Schläfe, die Flüssigkeit absondert, um Augen feucht zu halten. Jedenfalls: Am Ende strahlt Ma Rup in neuem Glanz, und der Aushilfsbetreuer braucht dringend eine Dusche und trockene, saubere Kleidung. Was für eine beeindruckende Begegnung.
Jede Menge Spielvergnügen im Hochland
Aber eigentlich ging es bei dem Abstecher vom Golftourismus-Kongress in Bangkok um Birdies in den Bergen. Thailand hat auch fernab der ausgetretenen Golfpfade in seiner Kapitale oder rund um Pattaya und Hua Hin oder auf Phuket jede Menge Spielvergnügen zu bieten. Santiburi Chiang Rai, Gassan Legacy oder das Alpine Resort gehören zu den Top-Anlagen des Königreichs. Und das Chiang Mai Highlands Golf and Spa Resort ist sicher nicht nur in der subjektiven Beurteilung ein besonderes Kleinod. Das in Asien extrem beliebte, wenngleich mittlerweile „geschiedene“ Designerduo Lee Schmidt und Brian Curley hat eine Ausnahmeanlage in die Hügel des Hochlands gegossen.
Ausgeprägte Bebunkerung
Dabei sind Schmidt-Curley hierzulande vor allem durch Gimmicks wie Nudelsuppenschüssel-Grüns, Par-Fünfs entlang einer nachgebauten Chinesischen Mauer oder ein Par-Drei in Panda-Anmutung für das chinesische Mission Hills Resort auf Hainan bekannt geworden. Beim Highlands-Layout haben die Amerikaner glücklicherweise auf solchen Firlefanz verzichtet. Die ausgeprägte Bebunkerung reicht als Hingucker völlig aus, die Landschaft östlich der Provinzkapitale Chiang Mai tut ein Übriges.
Reste der Stadtmauer künden von Historie
Überhaupt Chiang Mai. Oder auch: Die Rose des Nordens im Flusstal des Mae Nam Ping, am Fuß des 1.685 Meter hohen Bergs Doi Pui, einstige Hauptstadt des untergegangenen Königreichs Lan Na. Von der Historie künden die Reste der Stadtmauer, deren Fundamente auf das 13. Jahrhundert zurückgehen und die als Viereck von zwei mal 1,8 Kilometer die Altstadt säumt. Heute ist Chiang Mai eine Millionenmetropole und wirtschaftliches wie kulturelles Zentrum der Nordregion – und Thailand für Fortgeschrittene.
Quirliges urbanes Leben
Die zweitgrößte Stadt der südostasiatischen, von der Chakri-Dynastie seit 1782 beherrschten Monarchie hat alles, was den Reiz des Landes ausmacht, und das weitaus charmanter, pittoresker und verschmutzungsfreier als der Moloch Bangkok: ein quirliges urbanes Leben mit Einkaufsstraßen und -zentren, Sonntags-, Nacht- und Blumenmärkte, traditionelle Kultur mit rund 200 buddhistischen Tempeln und zahlreichen Klöstern, eine Vielfalt an Unterkünften von der Systemhotellerie bis zum splendiden Boutique-Hotel am Fluss und nicht zuletzt ein enormes kulinarisches Angebot mit zahlreichen Empfehlungen durch den Gourmetführer Michelin.
Khao Kriab Pak Moh: eine Must-Try-Leckerei
Diesbezüglich herrscht die Qual der Wahl, aber eine Leckerei sollte der Besucher sich keinesfalls entgehen lassen: die Knödel aus Reismehr und Kokosmilch mit süßsaurer Füllung (Khao Kriab Pak Moh) im Straßenrestaurant Lung Khajohn Wat Ket in der Charoenrajd Road.
Disclaimer: Der Autor besuchte Thailand auf Einladung der Tourism Authority of Thailand (TAT/Thailändisches Fremdenverkehrsamt) zum Thailand Golf Travel Mart 2024. Der Text basiert auf den Erlebnissen und Eindrücken vor Ort.
Die Reise wurde ermöglicht durch unseren Kooperationspartner www.golfasien.de. Ähnliche Reisemöglichkeiten finden Sie online unter diesem Link hier.