Die Umbauten verliefen erstaunlich fix, denn innerhalb von zehn Monaten war das Projekt abgeschlossen, auch dem tapferen Komitee, das rührselig im Hintergrund die Fäden gezogen hat, geschuldet. Fast alles, was grün ist (Grüns, Abschläge, Fairways, etc.), wurde auf dem Platz neu gemacht, Wassergräben und Teiche grenzen gefährlich mit Holzplanken, Bäume wurden gepflanzt und gefällt. Letzteres aber auch, um die Spielbahnen mit neuen Tücken auszustatten. Außerdem gibt es nun viel mehr Bunker auf der Anlage, die in den Ecken der Spielbahnen und um die Grüns herum lauern.
System, Handschrift und Struktur
Die Greenkeeper und der Projekt-Verantwortliche Neil Lubbock kamen freudig auf uns zu. Von "Bent-Gras" auf den Grüns, "Fescue-Gras" um die Bunker und dem Verwenden von "Kentucky Blue Gras" für die Fairways war stolz die Rede. Für die meisten Golfer wird Gras immer Gras bleiben, aber von Beginn an wurde klar, dass hier mehr dahintersteckt. Hier wurde nachgedacht, alles hat Hand und Fuß. Man ist stolz auf den neuen Platz - mit Recht.
Dieser präsentierte sich im mit Regen geplagten Oktober erstaunlich makellos. Durch das neue Drainage-System wird ein Großteil des Wassers abgeführt. Vor dem Re-Design waren während der regenreichen Monate einige Löcher oft gesperrt, weil diese in einem Überschwemmungsgebiet liegen. Das Umbauen war auch aufgrund dieser Problematik notwendig. Jetzt verkraftet der Platz diese Massen an Wasser und lässt sich bestens bespielen.
"Durch den Klimawandel werden wir längere Perioden mit nassem und trockenem Wetter sehen. Der Platz wird nun in der Lage sein, diese beiden Extreme zu bewältigen, durch die Arbeit, die wir getätigt haben, um die Nachhaltigkeit zu verbessern," führt Simon Doyle, Direktor der Agrarökonomie von Troon Golf, aus. Zusammen mit den eingangs erwähnten neuen Gras-Sorten, dem Drainage-System und der neuen Bewässerungsanlage soll der Platz zu jeder einzelnen Jahreszeit in perfektem Zustand sein.
GC Pfalz mit Grüns wie bei Profi-Turnieren
"Passt auf auf den Grüns", gab uns Neil Lubbock, der Direktor Golf der Anlage, mit auf den Weg. Gemeint ist die enorme Härte und die Geschwindigkeit des Kurzgemähten. Ausschließlich Bentgras wird hiefür verwendet, das zum Beispiel auch auf dem berühmten britischen Wentworth Golf Club gesät wurde. Dieses lässt sich einfacher bearbeiten als mehrere angepflanzte Sorten. Beim Anspielen spürt man den härteren Aufprall, denn die gewöhnliche Menge an Spin reicht hier nicht aus - Bedingungen wie bei den Profis. Gewöhnt man sich allerdings daran, indem man schlichtweg mehr Platz für das Ausrollen gewährt, steigt der Spaßfaktor.
Die Verantwortlichen um Simon Doyle beschrieben Ihren Wunsch bezüglich der Grüns: "Wir wollen, dass Pfalz der Golfplatz ist, über den alle sagen: "Die Grüns sind immer klasse."" Kein Ball verspringt, hoppelt oder rollt aus unbegreiflichen Gründen zur Seite weg. Die Grüns sind zwar flott, was das Putten erschwert, aber in einem beeindruckenden Zustand, sonst wäre dies gar nicht möglich.
Kniffliges Design
Neben dem trickreichen kurzen Spiel, ist der Platz auch sonst immer wieder mit Überraschungen gespickt. Oftmals ist das Grün beim Abschlag gar nicht einsehbar. Nachdem jedoch der erste Schlag platziert wurde, eröffnet sich ein neuer Blickwinkel auf die Bahn und weitere Tücken werden ersichtlich. Man wird stets auf der Anlage gefordert, aber nicht überfordert. Nachdenken, Kopf einschalten und gut umsetzen ist hier zwingend erforderlich.
Die ersten drei Bahnen der Back-Nine sind echte Highlights. Ein kniffliger Abschlag an der 10 muss zwischen Wassergraben und Bunkerlandschaft platziert werden, bevor es mit einem 90°-Knick nach rechts weitergeht. An Bahn 11 ist ein großer Teich vor und neben dem Grün. Wer hier nicht schon eine solide Grundlage mit dem Tee-Shot schafft, dürfte Probleme beim Anspielen haben, sodass erneut vorgelegt werden muss. Beim folgenden Par 3 muss der Ball von den hintersten Abschlägen einiges an Weg zurücklegen, um nicht im Biotop zu verschwinden. So könnten wir Bahn für Bahn beschreiben, denn jedes einzelne der 18 Löcher, die allesamt von Architekt Greg Letsche designt wurden, besitzt seinen individuellen Charme.
GC Pfalz bietet Spaß für alle Spielklassen
Die vier unterschiedlichen Abschlagboxen ermöglichen es, allen Handicap-Klassen Spaß auf der Anlage zu bieten. Bei den Champions-Tees sind die Winkel zur Spielbahn, die engen Schneisen der Baumreihen und die Länge des Platzes die Herausforderung. Von den vorderen Abschlägen werden einige Gefahren aus dem Spiel genommen, doch die Grüns sind durch die Bunker stets gut verteidigt - zu einfach wird es nicht.
Kurz und knapp: Wer Plätze mit altem Baumbestand liebt, wird hier glücklich. Unterschiedliche und auch für Deutschland unübliche Gras-Sorten vermitteln ein komplett neues Spielgefühl. Durch die penible Pflege kann man sich außerdem auf eine ideal gepflegte Anlage freuen. Eine spaßige und einzigartige Runde wird es in jedem Fall.