Deutliche Worte eines dreifachen Majorsiegers: Ziemlich unverblümt hat sich Brooks Koepka zu aktuellen und schwelenden Themen des Golfsports geäußert und damit eine Menge Leute verblüfft, die den 28-Jährigen bislang eher als schweigsamen, ja fast braven Typen angesehen haben, der sich mit seinen Aussagen nie in brisante Randbereiche wagt. „Was ist bloß in Brooks Koepka gefahren?“, fragte beispielsweise Tim Rosaforte im Online-Portal des „Golf Channel“, nachdem dieser bei einer Medientour in New York anlässlich der PGA Championship im Mai in Bethpage Black in diversen Interviews kein Blatt vor den Mund genommen hatte. Hier einige Auszüge des Koepka-Klartexts:
„Sergio Garcia hat sich in Saudi Arabien benommen wie ein Kind. Das ist kein gutes Beispiel und respektlos gegenüber Mitspielern und Zuschauern. Mit fast 40 sollte man allmählich erwachsen geworden sein.“
„Niemand hat den Mumm (O-Ton: „Has the Balls“), Slow Play auf der Tour wirklich zu bestrafen. Also findet man seine eigenen Lösungen. Ich gehe beispielsweise zwischendurch auf die Toilette, obwohl ich gar nicht muss, und ,chille‘ da fünf Minuten, so dass mein Flight auf die Uhr genommen wird und wir dann mein Tempo spielen müssen. Das ist vielleicht nicht ganz korrekt, aber irgendwie muss man sich halt helfen.“
„Die Regelauslegung von Phil Mickelson bei der US Open in Shinnecock war sicherlich nicht sein bester Moment, um es mal vorsichtig auszudrücken.“
„Patrick Reed hat sich nach dem Ryder Cup in unserem Team-Gruppen-Chat quasi für ein paar Dinge entschuldigt. Ich mag ihn; er ist gut in dem, was er tut; aber er macht halt sein eigenes Ding, das muss man akzeptieren.“
„Wenn Dustin Johnson und ich uns wirklich geprügelt hätten, dann hätte mindestens einer von uns ein blaues Auge gehabt, da könnt ihr sicher sein. Gerüchte und Halbwahrheiten entwickeln manchmal ein Eigenleben, das ist wie bei der stillen Post.“
Sein Manager Blake Smith hat eine simple Erklärung für Koepkas Offenheit: „Auf dem Platz ist es sein Job, Turniere zu gewinnen. Abseits der Fairways ist er eine völlig andere Person. Wer Brooks kennt, der weiß, dass er sagt, was er denkt. Nur wurde er vor seinen Majors halt kaum gefragt.“
Verbände klären Spieler-Caddie-Verhältnis auf dem Grün
Anpassung: Die Reform der Golfregeln hat in den vergangenen Wochen auf den Touren beinahe mehr Schlagzeilen produziert als das sportliche Geschehen. Immerhin haben R&A und USGA jetzt auf das Wirrwarr reagiert, das beispielsweise hinsichtlich Regel 10.2b(4) und des hinter seinem Spieler stehenden Caddies entstanden ist. Haotong Li und Denny McCarthy hatten Strafschläge erhalten, weil der Caddie sie bzw. ihren Stand möglicherweise auf der Puttlinie ausgerichtet hatte, was seit 1. Januar verboten ist. Im Fall von McCarthy war das Urteil später revidiert worden. Jetzt wurde klar gestellt, dass straffrei ist, wenn der Spieler seine endgültige Putt-Position („Stance for the Stroke“) erst oder wieder komplett neu einnimmt, nachdem der Caddie die Linie verlassen hat. Außerdem darf der Caddie nicht mehr „absichtlich“ hinter oder nahe der Puttlinie stehen, sobald der Spieler damit beginnt, seinen endgültigen Stand zum Putten einzunehmen.
Begeisterung im Wandel der Generationen
Jubelarien: Wie ist das eigentlich mit der Begeisterung über sensationell gelochte Bälle? Ändern sich die Reaktionen im Lauf der Zeit? Folgt man „ScratchTV“, dann feiern Spieler in unterschiedlichen Lebensjahrzehnten ihre Erfolgserlebnisse auf dem Platz auch sehr unterschiedlich. „Panta rhei“, alles fließt, möchte man sagen, mit Jordan Spieth, David Duval, Phil Mickelson, Alkohol-Beichter Rocco Mediate („Ich hatte Wodka in meiner Wasserflasche für die Runde“) und Jack Nicklaus in den Hauptrollen:
Mit der „Bierfalle“ gegen Slow Play
Praxistipp: Die sogenannte Bierfalle gilt als umstrittenes Mittel, einer Schneckenplage im Gemüsebeet Herr zu werden. Im portugiesischen Palmares Beach & Golf Resort freilich hat man sich aus der Gartenpflege Anregungen geholt, um die „Schnecken“ auf den Fairways zu schnellerem Spiel anzuhalten. Beim „Eradicate Slow Play“-Turnier („Rottet das Slow Play aus“) gab es nebst besonderen, zeitsparenden lokalen Regeln einen zusätzlichen Anreiz. Für alle Flights, die den Texas Scramble über neun Loch in weniger als 105 Minuten absolvierten, wurde im Clubhaus Freibier ausgeschenkt. Wir finden, derartige Anreize sollten Schule machen ...
Vom Caddie zum Pro-Am-Starter
Rollenwechsel: Stell dir vor, du bist als Caddie für das Pebble Beach Pro-Am vorgesehen und stehst dann urplötzlich im Starterfeld. So widerfuhr es John Rollins, der die Karriere auf der PGA Tour nach drei Siegen zwischen 2002 und 2009 mangels Erfolg bereits aufgeben hatte. In Pebble Beach wollte der 43-Jährige seinem Kumpel Hunter Mahan das Bag tragen, stand aber zudem auf der Warteliste der Ersatzspieler, indes jenseits aller erwartbaren Wahrscheinlichkeit eines Einsatzes. Doch dann sagten 20 Teilnehmer ab, der unmittelbar vor Rollins platzierte Tommy Gainey verpasste zudem seinen Anschlussflug nach Kalifornien, und so wurde Rollins am Donnerstag Morgen mit dem Hinweis geweckt, seine Tee Time sei in drei Stunden. Er war pünktlich und kam als 58. sogar ins Geld, während Mahan am Cut scheiterte.
Rekorde für die Golf-Ewigkeit
Bestmarken: Schon vor einer Weile hat sich das Portal „GolfWRX“ mit seinen Lesern Gedanken über Golfrekorde für die Ewigkeit gemacht. Nach den neun Birdies von James Nitties hintereinander bei der Vic Open in Australien ist das Thema sehr aktuell. Auch wenn Bestmarken generell keinen Bestandsschutz haben, gibt es ein paar „Hausnummern, die wohl für immer unangefochten bleiben. Allen voran natürlich die 18 Majors von Jack Nicklaus, auch wenn der „Goldene Bär“ selbst davon ausgeht, dass Tiger Woods (derzeit 14) ihm noch auf die Pelle rücken wird. Dazu die Strecke von 18 Turniersiegen und davon elf in Folge, die Byron Nelson 1945 markierte. Und schließlich die Erfolgsserie von Nicklaus und Arnold Palmer, die über 18 Spielzeiten hinweg jährlich mindestens ein Turnier gewonnen haben.
Schläger-Diebstahl am Party-Loch
Langfinger: Per Twitter fahndet die Polizei von Scottsdale nach einem dreisten Dieb, der währendes des Pro-Am der Phoenix Open ausgerechnet an der 16., dem Party-Loch, das Golfbag des Pro-Am-Teilnehmers Archie Bradley mitgehen ließ. Der Bestohlene ist hauptberuflich Pitcher beim Baseball-Team Arizona Diamondbacks und spielt Schläger der Edelmarke PXG. Während Bradleys Promi-Status ihm relativ umgehend einen neuen Satz der hochpreisigen Werkzeuge mit freundlichen Grüßen von PXG einbrachte, tauchte sein originäres Bag nur Stunden nach dem Klau in Online-Verkaufsportalen auf, wurde samt persönlichen Inhalten sichergestellt und Bradley wieder übergeben. Der Täter freilich ist noch auf freiem Fuß.
Help us catch the suspect who stole Archie Bradley's golf clubs at the @WMPhoenixOpen. The suspect is a W/M, mid 20’s, 5'11", 180 lbs, full beard & a tattoo on his left forearm. He was last seen wearing a black hat, gray t-shirt, dark pants. @SilentwitnessAZ pic.twitter.com/TwckCzTKOA
— ScottsdalePD (@ScottsdalePD) 2. Februar 2019
?UPDATE? Super Sunday Delivery! Can’t comment much due to investigation. But clubs and everything in it were found and are at home where they belong! Thank you to everyone who helped with all their tips! pic.twitter.com/pAHVmWato1
— Archie Bradley (@ArchieBradley7) 4. Februar 2019
Pebble Beach und die „nassen Bälle“
Klärungsbedarf: Während Phil Mickelson und Paul Casey heute das Finale des Pebble Beach Pro-Am hinter sich bringen und „Lefty“ seinen 44. Sieg auf der PGA Tour unter Dach und Fach bringen will, stellt sich wieder die Frage, wie viele Golfbälle auf dem ikonischen Golfkurs jährlich ins Meer fliegen. Auch „Golf News Net“ hat mal nachgerechnet und geht bei 60.000 Runden pro Jahr über die Pebble Beach Golf Links von mindestens der gleichen Anzahl Bällen aus, die p. A. auf den acht Löchern entlang der Küste an den Pazifik verloren werden. Pebble Beach, so das Portal, beschäftige allerdings Taucher, die die Stillwater Bucht regelmäßig nach den Plastikkugeln absuchen. Davon unbenommen soll allein die heute 18-jährige Umweltaktivistin und Taucherin Alex Weber mit ihrem Vater an die 50.000 Bälle wieder zutage gefördert haben. Die Causa „Golfbälle in natürlichen Gewässern“ bleibt ein Thema …
Pleiten, Pech und Pannen
Zum Schluss: Frei nach der Devise „Wer den Schaden hat …“ haben die Jungs von der „LADbible“ mal ein lustiges Potpourri an Pleiten, Pech und Pannen zusammengeschnitten, die beim Golf passieren können – natürlich nicht uns. Hoffentlich! Und ein paar Erfolgserlebnisse sind auch dabei: