Interessant, was der eigentlich als schweigsam geltende Brooks Koepka so von sich gibt: Nach der vorsichtigen Hinwendung zur Supertour PGL, Aussagen zum Thema Geld („Davon habe ich genug, dafür spiele ich nicht Golf“) und Freundschaften („Ich habe viele Freunde, die keine Golfer sind, und sie mir nicht auf dem Platz suchen“) nahm die neue Nummer drei der Welt hinter Rory McIlroy und Jon Rahm in einem Porträt des Männermagazins „GQ“ auch Stellung zur Golf-Entwicklung.
„Alle sagen immer, man muss was für das Wachstum des Spiels tun: Eine Sache, die ich ändern würde, ist die Stickigkeit und Langeweile der Golfclubs. Golf hat immer diese Attitüde von dreifach gefalteter Khakihose, geknöpftem Hemdkragen und Country-Club-Attitüde – das ist ein großer Teil des Problems“, erklärte Koepka. „Ich habe das Gefühl, so was vermiest den Leuten den Spaß am Golf; ich finde es jedenfalls wenig vergnüglich. Also macht euch mal locker.“
Der 29-Jährige sprach auch über die unlängst absolvierte Golfrunde mit US-Präsident Donald Trump, an der auch Bruder Chase und Vater Bob teilnahmen, und ließ keinen Zweifel daran, wo für ihn die Prioritäten liegen. „Egal, wo man politisch steht, und egal, wer im Amt ist: Er ist der Präsident der Vereinigten Staaten, und das muss man respektieren. Es war eine Ehre für mich, dass er mit mir Golf spielen wollte.“
US Open mit neuem Logo und Slogan
Bisschen sperrig: „From many, One“, lautet der neue Slogan für die US Open, den der US-Golfverband USGA bei seiner Jahreshauptversammlung präsentierte. Dieses „Aus vielen wird der Eine“ lehnt sich demWappenspruch „E Pluribus Unum“ im Großen Siegel der USA als Amerikas Hoheitszeichen an und soll vermitteln, dass sich weltweit jeder Golfer mit dem entsprechenden Handicap für die „Offene Amerikanische Meisterschaft“ qualifizieren und um die Trophäe für den einen Sieger mitspielen kann. Es klingt ein wenig bemüht, wenngleich selbst eine schnelle Aussprache ohne Pause nach dem Komma die gewünschte Aussage bringen würde: „Frommanyone“, „von irgendjemandem“ – kann eine US Open gewonnen werden.
Ohne Interpretationsspielraum wurde der Kalifornier Stu Francis, Chef einer Anlageberatungsfirma im Silicon Valley aus Kalifornien, als Nachfolger von Mark Newell zum 66. USGA-Präsidenten bis 2023 gewählt.
Luke Donald: „Nennt mich Ronald“
Zungenbrecher? So schwierig ist der Name von Luke Donald nun wirklich nicht auszusprechen. Doch der Ansager am ersten Abschlag der Honda Classic hatte seine liebe Müh und Not mit der richtigen Wortwahl und kündigte den Engländer so an: „Der Gewinner der Honda Classic 2016, Luke McDonald!“ Der so Verballhornte nahm‘s nach anfänglicher Verblüffung mit Humor und schrieb später auf Instagram: „Abgesehen von der falschen Aussprache meiner Heimatstadt, dem falschen Jahr des Honda-Siegs [2006, Anm. d. Red.] und der Verfälschung meines Namens hat der Ansager es gut getroffen“ – und beschloss den Post mit dem Hashtag „CallmeRonald“ …
David Feherty: Reed ist „Captain Ahnungslos“
Klare Aussage: David Feherty, Ex-Tourspieler, Turnierkommentator und Golfgastgeber im US-Fernsehen, nimmt bekanntermaßen selten ein Blatt vor den Mund. Und so hat er auch eine klare Meinung zur Regeldebatte um Patrick Reed, den er statt „Captain America“ in Anspielung auf dessen Ausreden nur noch „Captain Ahnungslos“ nennt. „Es gibt keinen Gott“, habe er gedacht, als Reed in Mexiko gewann, offenbart Feherty in einem Interview: „Es ist erstaunlich, wie ,Captain Ahnungslos‘ einfach alles an sich abtropfen lässt.“
Pausierender Tiger plant Putting-Kurs
Inaktiv, aber nicht untätig: Nur weil Tiger Woods das Arnold Palmer Invitational gestrichen hat, heißt das nicht, er sei untätig. Der 15-fache Majorsieger finalisiert gerade die Konzeption seines ersten reinen Putting-Kurses, den er für die PopStroke Entertainment Group entwirft, die in Port St. Lucie, Florida eine professionell gestaltete Putting-Anlage unterhält und weitere in Scottsdale, Arizona, and Fort Myers, Florida plant.
Brendan Steele: Ass und Auto „geklaut“
„Diebstahl“: Wenn du den perfekten Schlag spielst, und der Ball eigentlich nur noch ins Loch plumpsen muss – aber sich während einer ganzen Umrundung dafür entscheidet, genau das nicht zu tun … So widerfuhr es Brendan Steele am Freitag bei der Honda Classic. Dem Kalifornier wurde freilich nicht nur das Hole-in-One „geklaut“ – ihm ging auch noch das Auto durch die Lappen, das auf der 15 von PGA National als Preis fürs erste Ass ausgeschrieben war.
AROUND AND OUT! ?@Brendan_Steele's tee shot touches every part of the cup but the bottom. He leads by two strokes @TheHondaClassic. pic.twitter.com/UsV9BiTF88
— PGA TOUR (@PGATOUR) February 28, 2020
Renovierung von Torrey Pines stößt auf Kritik
Protest: 15 Millionen Dollar will die Stadt San Diego ausgeben, um ihre drei kommunalen Golfanlagen zu renovieren, darunter auch den 2021er US-Open-Austragungsort Torrey Pines. Geplant sind der Austausch von Beregnungsanlagen, die Überarbeitung der Dränagesysteme, die Renovierung von Bunkern und der Cartwege etc. Torrey Pines macht als Magnet für Golftouristen normalerweise jährlich rund sechs Millionen Dollar Plus während die Anlagen von Balboa und Mission Bay stark defizitär sind. Durch drastisch gestiegene Wasser- und Personalkosten schrumpften die Einnahmen von Torrey Pines jedoch, die beiden anderen Plätze machen noch höhere Verluste. Und jetzt bläst der Stadt wegen des verabschiedeten Sanierungsbudgets auch noch heftiger Wind aus der Bürgerschaft ins Gesicht. Tenor: Golfer sollten nicht von Steuerzahler subventioniert werden.
Golfanlagen verbünden sich mit Fußballclubs
Synergien: Zwei Golfanlagen und zwei Fußballclubs in Großbritannien machen künftig gemeinsame Sache. Trump Turnberry nahe Aberdeen hat mit dem Traditionsverein Glasgow Rangers eine Kooperative geschlossen, die Charity-Events und Hospitality-Angebote an Liga-Spieltagen beinhaltet. Der Londoner Golfclub The Shire, übrigens die einzige von Severiano Ballesteros konzipierte britische Anlage, wiederum kooperiert als offizieller Förderer mit dem Brentford FC. Auch hier geht es um Veranstaltungen: Die Fußballer werden ihre Golf-Events künftig ausschließlich in The Shire abhalten.
„Oooh“: Der Ventilator-Trickshot
Zum Schluss: „Ist es Können oder Glück?“, fragt die Seite „bestgolftrickshots“ bei diesem Video. Man könnte auch überlegen, wie viele Versuche wohl vonnöten waren, bis der Ball tatsächlich im Becher auf dem rotierenden Ventilator gelandet ist. Der Teppichboden sieht jedenfalls so aus, als hätte er schon einige Divots abbekommen – und dann ist da noch das pflichtschuldige „Oooh“ der ansonsten eher teilnahmslosen jungen Dame auf dem Sofa …