Pünktlich mit dem Beginn der Playoffs im Race to Dubai kommen alle Jahre wieder die vorgezogenen „Weihnachtsbotschaften“ der European Tour. Zuvorderst wurden die Spieler eindringlich darauf hingewiesen, sich an die Etikette zu halten und sich bei abwegigen Bällen an den Ruf „Fore!“ zu erinnern, statt – wenn überhaupt – mit dem Arm die Richtung des Balls anzuzeigen. Eine sehr löbliche Mahnung!
Kudos to the @EuropeanTour for this 'Fore' warning notice. This is basic etiquette that many players have forgotten. @Sport360 pic.twitter.com/anxpah55aw
— Joy Chakravarty (@TheJoyofGolf) 6. November 2016
Dann wies Tour-Chef Keith Pelley indirekt Rory McIlroy und Lee Westwood zurecht, die nach der Schlappe von Hazeltine gefordert hatten, die Qualifikationskriterien zu überdenken, um Spieler wie den auf die PGA Tour fixierten Paul Casey künftig berufen zu können. „Wenn wir glauben, dass Änderungen nötig sind, werden wir sie auch nicht scheuen!“ Im Klartext: Noch hält der Kanadier sie nicht für nötig. „Der Ryder Cup sollte nicht der einzige Grund sein, damit jemand bei uns spielen will. Unser Fokus liegt darauf, die European Tour generell attraktiver zu machen.“ Deswegen werde es nächstes Jahr auch ein Preisgeld-Turnier unter Flutlicht geben, kündigte Pelley an, „ob‘s den Spielern gefällt oder nicht!“.
Patrick Reed verliert europäische Tourkarte
Des einen Leid, des and‘ren Freud: Mit dem Verzicht auf die Turkish Airlines Open hat US-Ryder-Cupper Patrick Reed seine Mitgliedschaft auf der European Tour offiziell verspielt, da er die fünf „regulären“ Turniere nebst Majors und WGC nicht zusammen bekommt. Nutznießer ist der Engländer Graeme Storm, der um einen Platz auf Rang 111 vorrückt und damit in der kommenden Saison als Vollmitglied dabei ist. Möglicherweise profitiert Reed jedoch noch von einer "Chief Executive Exemption" - einer vom Tour-Chef persönlich ausgesprochenen Ausnahme zum Erhalt der Tourkarte.
„Battle“ zwischen Rory McIlroy und D.J.
Gipfeltreffen: Früher hatten diese Show-Matches den Titel „Shell‘s Wonderful World of Golf“, heutzutage wird das medienwirksame Duell zweier Größen des Spiels unter individuellen Namen inszeniert, 2012 beispielsweise besiegte Rory McIlroy im „Duel at Lake Jinsha“ Tiger Woods. In diesem Jahr trifft sich „Rors“ am 29. November mit Dustin Johnson auf den Philippinen zum „Battle for a Cause“. D.J. lässt dafür extra Woods‘ Hero World Challenge sausen und ersetzt den rückenverletzten Jason Day. Dabei hätte der australische Weltranglistenerste zu gern gespielt, denn seine Mutter stammt von den Philippinen und mit dem Duell werden Spenden für Taifun-Schäden gesammelt.
PGA Tour: Tim Finchem geht, Jay Monahan steigt auf
Nachfolger: Der Ruhestand rückt für Tim Finchem immer näher. Zum Ende des Jahres räumt der 69-jährige Commissioner der PGA Tour nach 22 Amtsjahren seinen Stuhl. Allgemein wird erwartet, dass bei der heutigen letzten Vorstandssitzung für 2016 sein bisheriger Stellvertreter Jay Monahan (46) als Nachfolger berufen wird. Monahan ist seit April auch COO der Tour, war zuvor u.a. Marketing-Chef und als Turnierdirektor zeitweise auch für THE PLAYERS zuständig.
Sit-ups zum 81. des „Black Knight“
Ehrung: Der große Gary „The Black Knight“ Player feierte am 1. November seinen 81. Geburtstag, drahtig, durchtrainiert und in bester Kondition, so wie man den neunfachen Majorsieger aus Südafrika kennt. Die Glückwünsche für den Fitness-Freak kamen aus aller Welt, und zwar stilecht: Allerhand Menschen aus der Golf- und sonstigen Sportszene stellten Videos mit 81 Sit-ups ins Netz, stellvertretend seien hier Ian Poulter und Filius Luke gezeigt:
Mr @garyplayer happy 81st birthday. From Poults and Luke the Duke. #81situps4Gary pic.twitter.com/lrlqqv2XZz
— Ian Poulter (@IanJamesPoulter) 2. November 2016
Phil Mickelson wegen Nabelbruchs unter dem Messer
OP gelungen, Patient wohlauf: Phil Mickelson hat sich Ende Oktober wegen eines Nabelbruchs operieren lassen. „Es war eine Stelle von der Größe einer Walnuss, direkt hinter meinem Bauchnabel“, sagte „Lefty“. „Es tat nicht weh, störte mich aber beim Krafttraining und war einfach nur nervig. Alles ist gut, ich fühle mich großartig.“
Zielschießen auf Hillary Clinton und Donald Trump
Wahlkampf: In Texas können sich Golfer auch auf der Driving Range für die Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton oder Donald Trump entscheiden. „Alpine Target Golf“ in Longview hat Konterfeis der Kontrahenten als Zielscheiben auf Heuballen geklebt. Beim „Beliebtheitswettbewerb“ hatte Clinton deutlich das Nachsehen, sie bekam angeblich 20 Mal mehr Bälle ab als der in Texas favorisierte Trump.
Sexorgien bei Charity-Turnier?
Sündenpfuhl? Eigentlich ging es im September auf dem River Lakes Golf Course von Columbia/Illinois um Spenden für einen guten Zweck, stattdessen ermittelt die Polizei jetzt wegen angeblicher Sexorgien und dem Aufritt barbusiger Liebesdienerinnen. Der Veranstalter des Charity-Turniers, ein gewisser Dennis Daugherty, erklärte zu den Vorwürfen: „Es gab lediglich nette Mädchen in Bikinis, die Drinks serviert haben. Das war alles.“
Trickshots sind auch Vertrauenssache
Das Letzte: Was die Leute sich alles einfallen lassen, um mit Trickshots Aufmerksamkeit zu erzielen. Selbst durch die gespreizten Beine des Kumpels wird abgeschlagen, reine Vertrauenssache. Zur Nachahmung indes nur bedingt empfohlen, wie das zweite Video zeigt …
I don't have a single friend I trust enough to let them do this to me. pic.twitter.com/gspZNXukaj
— TFM (@totalfratmove) 1. November 2016
It doesn't always go to plan #golfgods #donttrythisathome cred - @bradley_612 @evan_swiney
Ein von Golf Gods (@golf_gods) gepostetes Video am
Prinzipiell schadet es selbstverständlich nichts, einmal zu viel als zu wenig Fore zu rufen. Ob die Golfer auf unseren Plätze das wieder häufiger tun, weil die Pros dabei Vorbild sind nach der Ermahnung durch die Tour – ich lass mich da gerne überraschen. Auf der Tour selbst sind es ja überwiegend die Drives, die so richtig aus der Spur laufen. Ob es da mehr hilft, über knapp 300 Meter zu schreien, oder ob es für einen – aufmerksamen! – Zuschauer einfacher ist, anhand des rausgestreckten Schlägers zu sehen, dass der Ball nach links oder rechts kommt – ich tendiere da eher zur optischen Warnung. Wer aber am Fairwayrand steht und sich lieber mit seinem Smartphone beschäftigt, wird im einen wie im anderen Fall eine unangenehme Überraschung erleben.