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PGA Tour

Finale mit Verfolgungsjagd: So funktioniert das Format des FedExCups

13. Aug. 2024 von Alexandra Caspers in Köln, Deutschland

Mit der Vergabe des FedExCup wird alljährlich nach dem letzten Playoff der Sieger der Saisonwertung entschieden. (Foto: Getty)

Mit der Vergabe des FedExCup wird alljährlich nach dem letzten Playoff der Sieger der Saisonwertung entschieden. (Foto: Getty)

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Im Jahr 2007 wurde ein neues Spielsystem auf der PGA Tour eingeführt. Der sogenannte FedExCup besteht aus zwei Komponenten: Den 36 regulären PGA-Tour-Turnieren und den nun drei zusätzlichen Playoff-Turnieren am Ende der Saison, deren Feld von Turnier zu Turnier schrumpft und die mit der Tour Championship und der Krönung des Saisonsiegers enden. Die einzelnen Events sowie der Gesamtsieg bringen den Champions eine Menge Geld ein - am Ende wartet gar ein Extra-Scheck in Höhe von 25 Millionen US-Dollar. Tiger Woods siegte als Erster beim FedExCup im Jahr 2007 und ist gemeinsam mit Rory McIlroy einer der wenigen Professionals, die die Serie zweimal gewannen.

Punkte variieren je nach Qualität des Turniers

Voraussetzung für die Teilnahme am FedEx Cup ist eine volle Spielberechtigung für die PGA Tour. Die Spieler, die dieses Kriterium erfüllen, können ab Beginn der Saison Punkte sammeln, die, je nach Qualität des jeweiligen Turniers, zwischen 300 und 750 Punkten für den Sieger einbringen.

Alle Majors (Masters Tournament, U.S. Open, The Open Championship und PGA Championship) sowie die Players Championship bringen dem Sieger 750 FedExCup-Punkte. Die neuen Signature Events bieten dem Gewinner 700 Punkte. Bis auf die Parallelturniere zu großen Events, die dem Sieger nur 300 FedExCup-Punkte einbringen, sind für alle anderen PGA-Tour-Wettspiele 500 FedEx-Cup-Punkte ausgeschrieben.

In den finalen Playoff-Turnieren wird es dann noch einmal richtig spannend, denn die Punktevergabe ändert sich zum Saisonfinale drastisch. Für einen Sieg bei einem der ersten zwei Turniere erhält der Gewinner ganze 2.000 Punkte, also das vierfache eines normalen vorangegangen Turniers.

Punktestaffelung sorgt für Spannung im Finale

Die ersten 70 Spieler nach Abschluss des letzten regulären PGA-Tour-Turniers behalten nicht nur ihre PGA-Tour-Karte, sondern qualifizieren sich außerdem für die Playoff-Turniere am Ende der Saison und dürfen bei der FedEx St. Jude Championship starten. Seit 2019 finden nur noch drei anstatt vier Playoff-Turniere statt. Ein Event weniger bei gleicher Punktanzahl führt zu einer Erhöhung des Schwierigkeitsgrades, aber auch zu geringeren Schwankungen in den Platzierungen der Playoffs. Bei der St. Jude Championship scheiden bereits 20 Spieler aus und nur noch die besten 50 Akteure sind bei der BMW Championship startberechtigt.

Bei der BMW Championship gibt es keinen Cut mehr, was bedeutet, dass alle Spieler die 72 Löcher zu Ende spielen. Diese Maßnahme sorgt für zusätzliche Spannung, denn der Führende wird mit nur 2.000 Punkten ausgestattet und ist somit in der Theorie von jedem Spieler im Feld einholbar. Trotzdem haben die Professionals auf den oberen Plätzen fairerweise die besten Chancen auf den Gesamtsieg.

Während früher die Punkte aus den Playoffs des FedExCups auf Null gesetzt wurden und damit einzig und allein eine starke Leistung im Finale eine hohe Platzierung ausmachten, gibt es seit 2019 ein Punkteranking. Dieses Punkteranking wird nach den Ergebnissen aus den Playoffs finalisiert. Schneidet man also auch in den Playoffs gut ab, so schafft man sich eine gute Ausgangslage für das Finale. Der Leader des Rankings startet mit einem Vorsprung von zehn Schlägen unter Par ins Finale, der zweite Platz mit acht Schlägen unter Par. Demzufolge startet der Drittplatzierte bei einem Score von -7, der Vierte bei -6 und der Fünfte bei -5. Spieler, die sich auf dem sechsten bis zehnten Rang befinden, starten bei 4-unter Par, Platz 11 bis 15 bei 3-unter Par. Die Plätze 16 bis 20 beginnen mit zwei Schlägen unter Par und die 21-25 mit -1. Für die Plätze 26-30 wird das Finale bei Even Par eingeläutet.

Was ändert die neue Regelung?

Zehn Jahre lang gab es vor dem Finale einen Reset der in den Playoffs erzielten Punkte, nachdem Vijay Singh nach zwei gewonnenen Turnieren bereits als Sieger feststand. Damit hatten die folgenden beiden Playoffs keine Bedeutung mehr. Zu langweilig, fanden die Verantwortlichen und führten die Neuverteilung der Punkte vor dem Finalturnier ein. Mit dem Resultat, dass kaum noch einer die Regelungen durchschaut. Die Golfwelt war nicht begeistert. Auch Tiger Woods kritisierte die Regel einst als unfair. Schließlich wird dadurch Konstanz über die ganze Saison nicht mehr belohnt. Gewinnt ein Spieler alle Turniere der Saison, bis auf das letzte Playoff, kassiert im Zweifelsfall ein anderer den Cup.

Mit der neuen Punktestaffelung soll sich der FedExCup für alle Spieler, insbesondere für die in den Top 30 erreichbarer anfühlen. Obwohl auch dieses Format rein rechnerisch in den vergangenen Jahren nur selten zu einem anderen Sieger geführt hätte, ändert sich der Grundsatz des Finalturniers. Während einige Spieler besser spielen, wenn sie "auf Verfolgungsjagd" sind und andere überholen müssen, spielt so mancher Spieler besser, wenn er seinen Vorsprung beibehalten muss.

"Ich würde mich vier Tage lang besser bei einem Vorsprung von zehn Schlägen fühlen, als so wie alle anderen, von Platz 30 im FedExCup starten zu müssen, wie es vorher war", so Jordan Spieth, der Gewinner des FedExCups 2015.

"Das neue System gibt einem Spieler immer noch die Chance, in einer Woche wirklich hoch hinauszukommen und einen Lauf zu starten, belohnt aber gleichzeitig diejenigen, die es an der Spitze verdient haben. Mir gefällt, dass jeder Schuss zählt, aber auch, dass einige ein wenig mehr zählen als andere, indem sie eine gute Saison belohnen", so der FedEx Champion aus dem Jahr 2010, Jim Furyk.

Die beste Leistung im letzten Playoff lohnt sich jedoch doppelt. Bei jedem Playoff-Turnier winkt dem Sieger der Löwenanteil der jeweils 20 Millionen US-Dollar Gesamtpreisgeld. Der Gesamtsieg des FedExCup bringt dem Champion zusätzliche 25 Millionen US-Dollar aus einem insgesamt 100 Millionen Dollar schweren Bonustopf ein, dessen Großteil den Spielern direkt ausgezahlt wird. Ein kleinerer Teil fließt in einen "Renten-Fonds", über den die Spieler nicht vor ihrem 45. Geburtstag verfügen können.

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