Die Trophee Hassan II geht mit Edoardo Molinari als Sieger zuende. Bei dem einzigen Turnier auf der Tour, das zeitgleich mit einem Ladies-European-Tour-Turnier im selben Golfclub stattfindet, bezwang er Paul Dunne in einem Stechen, welches dieser in allerletzter Minute erzwungen hatte. Dritter wurde der Engländer Paul Waring, während der einzige verbliebene Deutsche im Feld, Sebastian Heisele, sich in den Top 20 festbiss.
Edoardo Molinaris Erfahrung siegt
Spannender hätte die Trophee Hassan II nicht enden können. Mit dem Iren Paul Dunne an der Spitze hatte der Finaltag begonnen, bis sich der Engländer Paul Waring sich auf seiner Back Nine auf acht Schläge unter Par und damit in die geteilte Spitzenposition spielte. Dann aber rollte das Feld einer von hinten auf, mit dem schon niemand mehr gerechnet hatte: Edoardo Molinari hatte bereits gleich zu Beginn seiner Back Nine ein Birdie und ein Eagle notiert und sich damit an die Spitze heran gespirscht. Auch ein Bogey an der 16 konnte ihn nicht ausbremsen - er beendete seine Runde mit einer erneuten Birdie-Eagle-Kombination, die ihm plötzlich zur alleinigen Führung verhalf und hatte es nur noch aussitzen müssen - theoretisch.
Dunne allerdings ließ das nicht auf sich sitzen. Seine ganze Runde über hatte er jedes Birdie mit einem unmittelbar nachfolgenden Bogey egalisiert, aber an der 18 lieferte er den entscheidenden Schlaggewinn, zog auf neun Schläge unter Par und ließ seinen Konkurrenten Waring bei -8 auf dem sicheren Dritten Platz zurück, während er selbst in das Playoff einzog, das ihm seinen ersten European-Tour-Sieg bescheren könnte:
Clutch up-and-down from @Dunners11 to force a playoff pic.twitter.com/101ZTe3Zcv
— The European Tour (@EuropeanTour) 16. April 2017
Am ersten Playoff-Loch allerdings zog der irische Youngster gegen den erfahrenen Italiener den kürzeren. Der nämlich lieferte eine nervenstarke Vorstellung, beförderte den Ball aus einer schwierigen Lage in unmittelbare Nähe des Lochs, während Dunne mit seinem Par-Putt das Loch verfehlte, und kürte sich somit zum Sieger:
Edoardo Molinari is a winner again
He wins the #TropheeHassanII in a playoff. pic.twitter.com/hELbuGbHhg
— The European Tour (@EuropeanTour) April 16, 2017
Sebastian Heisele hält sich eisern in den Top 20
Im Gegensatz zu seinen Landsmännern lieferte Sebastian Heisele im marokkanischen Rabat eine ausgesprochen konstante Vorstellung ab. Der Münchener hatte das Turnier mit einer 72 begonnen und zwei 73er Runden folgen lassen. Am Finaltag dann hatte er zwar seine Front Nine mit drei Bogeys und zwei Birdies wenig vielversprechend gestaltet, es aber mit drei Birdies und nur einem Ausrutscher zum Bogey auf den hinteren Neun wieder heraus gerissen, sodass er hier wie schon beim Auftakt eine weitere 72 notieren konnte.
Mit insgesamt zwei Schlägen unter Par beendete Heisele das Turnier somit, wie er es begonnen hatte - innerhalb der Top 20 nämlich. Nach zwei verpassten Cuts in den vergangenen Wochen auf European- und Challenge Tour kann er den Rückenwind nur allzu gut brauchen - sein Resultat bei der Trophee Hassan II ist nämlich sein zweitbestes Saisonergebnis nach seinem geteilten 17. Platz bei der Alfred Dunhill Championship im Dezember.
Sebastian Heisele war der einzige aus dem deutschen Sextett gewesen, der es ins Wochenende geschafft hatte. Die fünf anderen Deutschen im Feld, Ex-Champion Marcel Siem, Maximilian Kieffer, Bernd Ritthammer, Alexander Knappe und Florian Fritsch, hatten allesamt am Freitag den Cut verpasst.