Marcus Armitage lieferte den Zuschauern im Green Eagle vor den Toren Hamburgs in der Finalrunde eine beeindruckende Show, obwohl er nach der Proberunde dachte, er würde den Cut auf diesem Platz nicht überstehen. Der 33-jährige Engländer stürmte furios an die Spitze des Leaderboards und stellte unter den staunenden Augen der Zuschauer, auf dem laut Martin Kaymer schwierigsten Platz in Deutschland und einem der schwierigsten der gesamten European Tour, die besten Runde der Woche ein. Ein Quartett rund um Edoardo Molinari teilt sich den zweiten Platz. Marcel Schneider beendet das Turnier als bester Deutscher auf dem geteilten siebten Platz.
European Tour: Marcus Armitage feiert einen emotionalen Sieg
Marcus Armitage bezwang den Green Eagle, der durch seine furchteinflößende Länge schon einigen Stars ihre Grenzen aufzeigte, nicht durch übermäßige Präzision vom Abschlag. Er traf 8 der 13 Fairways, kein herausragender Wert. Seine beeindruckende Runde - und noch beeindruckendere Front Nine - erspielte Armitage sich durch einige herausfordernde Putts, wie auf Bahn 11, als er aus schwieriger Lage und über fünf Metern zum Birdie lochte. Er hatte in dieser Finalrunde ein feines Händchen auf und um die Grüns - und lieferte Highlights wie dieses:
Hole-out eagle for @marcusarmitage1!
He moves within a shot of the lead.#PEO2021 pic.twitter.com/X344eSro3C
— The European Tour (@EuropeanTour) June 7, 2021
Auf den Fersen war ihm bis zuletzt nur einer: Matthew Southgate. Mit einem Schlag Rückstand schlug er auf der 18. Bahn ab. Southgate brauchte ein Birdie, um Armitage in ein Playoff zu zwingen, der sich bereits seit einiger Zeit auf der Range auf Spannung hielt. Die Vorbereitung auf ein potentielles Playoff hätte Armitage nach wenigen Minuten, gleich nachdem er von seinem Caddie davon erfuhr, wo Southgates Abschlag landete, abbrechen können, denn sein Landsmann und Verfolger säbelte den Abschlag ins Wasser. Armitage, ungläubig ob dieser Nachricht, nahm aber weiterhin Abschlag nach Abschlag auf der Range und hörte erst auf, als Southgate seinen vierten Schlag aus das Grün setzte und der erste Sieg in Amitages Karriere Gewissheit war.
"Ich habe es noch nicht verarbeitet, aber es fühlt sich sehr cool an", sagte Armitage Sekunden später vor dem Mikrofon der European Tour und brach in Tränen aus. "Ich bin sehr emotional, versuchte entspannt zu bleiben aber dann dachte ich an all die Leute bei mir zuhause, an meine verstorbene Mutter und konnte die Emotionen nicht mehr zurückhalten."
Marcus, she will be proud ❤️
An emotional @marcusarmitage1 after claiming his first European Tour win at the Porsche European Open.#PEO2021 pic.twitter.com/mV7QF2ECsK
— The European Tour (@EuropeanTour) June 7, 2021
Marcel Schneider mit Saisonbestleistung
Marcel Schneider rundete sein starkes Turnier mit einem fantastischen Finish ab. Auf der Front Nine spielte er zwei Bogeys und büßte einige Plätze im Leaderboard ein, bäumte sich auf der Back Nine aber noch einmal auf. Der Green Eagle, dessen Länge im Laufe dieser Woche so einige Stars verschluckte, konnte dem 31-Jährigen in dieser Woche weniger anhaben, als jedem anderen Deutschen. Unter dem Applaus der Zuschauer lochte erst auf Bahn 14 zum Birdie und spielte zwei weitere auf den letzten beiden Bahnen des Tages. Damit verbesserte sich der ehemalige Deutsche Meister auf den geteilten siebten Platz, sein bestes Ergebnis der European-Tour-Saison. "Mit meiner Runde bin ich sehr zufrieden. Am Anfang war ich sehr geduldig, obwohl die Schlage ordentlich waren hatte ich Schwierigkeiten zu scoren. Darauf baue ich jetzt auf und blicke positiv in due Zukunft", resümierte Schneider.
Sebastian Heisele (T29), Bernd Wiesberger (T40) und Maximilian Kieffer (T45) beendeten das Turnier mit einer Even-Par-Runden. "Das hier ist ein Golfplatz, den ich überhaupt nicht leiden kann, der mich aber auch nicht leiden kann", witzelte Wiesberger nach dem Turnier. Matthias Schwab (T45) und Bernd Ritthammer (T60) ist es heute ähnlich ergangen und brachten mühsame 76er-Runden ins Clubhaus.