Über 100 Turniere auf der European Tour hat Max Kieffer schon bestritten und auch die fragwürdige Ehre, das längste Playoff der Tourgeschichte verloren zu haben, ist ihm zu Teil geworden. Mit dem ersten Sieg sollte es aber, wie verflucht, einfach nicht gelingen. Oft spielte Kieffer, der als einer der besten "Ball Striker" auf der European Tour gilt, ganz vorne mit und doch viel zu oft versagten ihm die Nerven oder ein anderer Spieler wuchs über sich hinaus. Ein ähnliches Setting bot sich nunmehr auch im vom Winde gepeitschten Oman, bei der Oman Open auf der European Tour.
Max Kieffer scheitert erneut am Premierensieg auf der European Tour
Erneut mischte der 28-Jährige ganz oben mit, doch zeigte er sich während der Finalrunde der Oman Open selbst von Sandstürmen und den daraus resultierenden Rundenabbrüchen unbeeindruckt. Die Finalrunde als Führender in Angriff nehmend, ließ sich Kieffer selbst von einem frühen Schlagverlust an Loch 3 nicht aus der Fassung bringen. Ebenso ließen ihn die zwischenzeitlichen drei Schläge Rückstand auf den Spanier Jorge Campillo kalt, der kurzweilig bei acht Schlägen unter Par das Feld anführte.
Vielmehr verließ sich der Bergisch Gladbacher in dieser Finalrunde bei der Oman Open auf seine Stärken und spielte sehr konzentriert und sauber weiter. Birdies auf den Löchern 10 und 12 waren die Belohnung und brachten den European-Tour-Profi erneut in die geteilte Führung. Diese teilte er sich fortan zuerst noch mit Fabrizio Zanotti, Joachim B. Hansen und Clément Sordet. Der Paraguayer Zanotti verabschiedete sich dann aber kurz vor dem Showdown auf den letzten Löchern, als er sich an Loch 16 sein drittes Doppelbogey des Tages leistete. Ebenso abreißen lassen musste der Däne Hansen, der an Bahn 14 auf sechs Schläge unter Par zurück fiel.
Frankreich gegen Deutschland schien also das große Finale auf den letzten drei Löchern zu heißen. Sordet, der sich erst mit einem Birdie an Loch 17 wieder in die geteilte Führung gespielt hatte, beendete seine Finalrunde im Oman jedoch mit einem Bogey, sodass Max Kieffer, zwei Löcher hinter Sordet spielend, alle Trümpfe in der Hand hielt. An Loch 17 blieb Kieffers Schlag ins Grün jedoch viel zu kurz, sodass Schwierigkeiten auf den deutschen Profi zukamen.
Kitayama takes the lead with one hole to play.#OmanOpen pic.twitter.com/rsHk4Vjlse
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Diese wurden noch einmal gravierender, als sein Flightpartner Kurt Kitayama plötzlich dank zweier Birdies in Folge ebenfalls auf sieben Schläge unter Par rückte. Es kam, wie es kommen musste und Kieffer ließ seine Annäherung viel zu kurz, spielte "nur" den Zwei-Putt und fiel auf sechs Schläge unter Par zurück.
Damit war die Führung dahin und Kieffer stand abermals vor einer herben Niederlage in einer Finalrunde. Diese suchte sich ihren Lauf schließlich an Loch 18. Kieffer, wie auch Kitayama spielten das Par und der amerikanische Rookie sicherte sich seinen bereits zweiten Titel in seinem erst elften European-Tour-Turnier.
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Zurück blieb ein abermals geschlagener Max Kieffer, der dennoch vier starke Runden im Oman spielte und weiterhin nach seinem ersten Triumph in Europas erster Liga streben wird. Zu seiner im Endeffekt turnierentscheidenden Situation an Loch 17 sagte Kieffer mit etwas Abstand folgendes:
Max Schmitt beendet Oman Open über Par
Keine Ergebnisverbesserung brachte die Finalrunde auf der European Tour für den zweiten im Feld verbliebenen deutschsprachigen Spieler, Max Schmitt. Der Rookie auf der European Tour beendete die Finalrunde mit 74 Schlägen, was ihm gleichzeitig auch ein Gesamtergebnis von zwei Schlägen über Par einbrachte. Dennoch steht der überstandene Cut als positives Ergebnis zu Buche, besonders unter dem Gesichtspunkt, dass mit Bernd Ritthammer, Bernd Wiesberger und Matthias Schwab drei deutschsprachige Profis bereits nach zwei Tagen die Segel streichen musste und Marcel Siem mit einer Lebensmittelvergiftung aufgeben musste.