Gleich nach dem Ryder Cup ging es für die europäischen Profis erneut zu einem Turnier der besonderen Art: Die Alfred Dunhill Links Championship wird über drei Runden auf verschiedenen Plätze im Pro-Am-Format ausgetragen und der Cut erst vor dem Finaltag gezogen. Erstmal überhaupt keine Sorgen muss sich da Florian Fritsch machen, der mit seinem 68er Auftakt auf mehr hoffen lässt, während der eine oder andere Kollege zu kämpfen hat.
Die Messlatte liegt allerdings hoch, nachdem Alex Noren in Carnoustie eine wahre Traumrunde von 64 spielte und mit acht Schlägen unter Par die Führung übernahm. Damit stellte der Schwede, der im Laufe seiner letzten sechs Starts bereits zweimal siegte und einmal Zweiter wurde, den Platzrekord ein und verwies Ross Fisher mit seiner fehlerfreien 65 auf Platz zwei. Auf dem dritten Platz rangieren derzeit Joakim Lagergren und Matt Ford bei -6.
A Carnoustie course record 64 from @Alex_Noren!
Birdies at 17 & 18 see the Swede finish at 8 under par. https://t.co/580s2oEXoi
— The European Tour (@EuropeanTour) 6. Oktober 2016
Kontraste auf Kingsbarns
Florian Fritsch spielte seine erste Runde auf Kingsbarns - und das sehr erfolgreich. Ein einziges Bogey notierte er, ansonsten konnte er mit drei Birdies und einem Eagle punkten. Kein Wunder, denn der 30-Jährige ist in Topform: Bei zwei seiner letzten drei Turniere war er bereits in den Top 10 gelandet. Auch in Schottland ist er nun mit vier Schlägen unter Par geteilter Neunter und steht damit in herbem Kontrast zu seinen Landsmännern.
Einen oder bestenfalls mehrere Gänge zulegen muss nämlich unter anderem Max Kieffer. Der 26-Jährige, der ebenfalls auf demselben Platz unterwegs war, färbte seine Scorekarte denkbar bunt - von einem Doppelbogey bis hin zum Eagle war alles dabei. Allerdings überwogen die Schlagverluste über die -gewinne, musste der Rheinländer doch gen Ende drei Bogeys einstecken. Mit einem Schlag über Par ist er momentan geteilter 90.
Kaymer fängt sich, Wiesberger nicht
Der Auftakt von Martin Kaymer schlug auf Carnoustie eine späte Wendung ein, nachdem die Bilanz nach seinen ersten neun Löchern ernüchternd war. Der Mettmanner, der beim Ryder Cup hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, notierte auf seiner Front Nine, die an Tee 10 begann, zwar ein vereinzeltes Birdie, spielte aber auch gleich zu Anfang ein Bogey und endete gar mit einem Doppelbogey.
Auf seinen hinteren Neun dann lief es allerdings wesentlich besser: Drei Birdies notierte die deutsche Nummer eins und gleich damit die vorausgegangenen Fauxpas wieder auf. Mit einem Schlag unter Par reicht es aber derzeit nur zum geteilten 45. Platz. Angesichts der nahenden Finalturniere bleibt also zu hoffen, dass der 31-Jährige in den kommenden Runde noch einige Plätze gutmachen kann, wobei er sich mit sieben Top-10-Finishes in dieser Saison - eines davon bei einem Major - derzeit keine Sorgen machen muss, belegt er doch den zwölften Platz im Race to Dubai.
Dem Österreicher Bernd Wiesberger, der ebenfalls auf Carnoustie unterwegs war, gelang nichts Vergleichbares. Zwar gaben sich Bogeys und Birdies auf seiner Runde die Klinke in die Hand, aber die Bogeys waren letztlich in der Überzahl. Mit einem Schlag über Par liegt er auf dem geteilten 90. Rang. Dabei ist der gebürtige Wiener eigentlich gut in Form: Bei seinen letzten beiden European-Tour-Turnieren war er einmal Zweiter und einmal Fünfter geworden.
Marcel Siem in Schwierigkeiten
Schon jetzt ist klar, dass Marcel Siem sich an den kommenden beiden Tagen wird anstrengen müssen, wenn er es in den Finaltag in Schottland schaffen möchte. Denn sein Start ins Turnier auf dem Old Course von St. Andrews verlief alles andere als glatt. Zwar begann der Ratinger mit einem Birdie an der 10, der Rest der Runde verkam aber zu einer Talabfahrt. Bei drei Bogeys und zwei Doppelbogeys mochte auch das Birdie an der 8 nicht allzu viel zu bewirken, sodass er mit dem geteilten 153. Platz derzeit eines der Schlusslichter des Feldes ist.
Vor wenigen Wochen erst hatte sich Siem auf der European Tour zurückgemeldet, nachdem er, ebenfalls in Schottland, verletzungsbedingt hatte aufgeben und pausieren müssen. Seit seiner Rückkehr in den Turnierzirkus spielte er bis dato vier Events, schaffte allerdings nur einmal - bei seinem Heimspiel in Deutschland bei der Porsche European Open - den Cut.