Der Sieg wäre ihm zweifellos lieber gewesen, aber zumindest kann Martin Kaymer seinen diversen Top-Ergebnissen in Abu Dhabi ein weiteres hinzufügen. Wie der Österreicher Bernd Wiesberger spielte er sich auf den geteilten vierten Platz, auch Maximilian Kieffer landete nur knapp außerhalb der Top 10.
Die Falkentrophäe aber konnte am Ende Tommy Fleetwood in die Höhe recken, der sich auf den letzten Löchern seiner Runde noch auf -17 herunterspielte und damit das Turnier mit einem Schlag Vorsprung vor Pablo Larrazabal und Dustin Johnson beendete.
Martin Kaymer schließt mit echtem Sieger-Finish
Vom zweiten Platz aus die Spitze in Abu Dhabi erobern? Grundsätzlich ein sehr machbares Unterfangen für Martin Kaymer, für den der Abu Dhabi Golf Club quasi so etwas wie sein golferisches Zuhause ist. Er und der Platz, sie funktionieren zusammen - allerdings nicht immer. Bereits vor zwei Jahren hatte er es schwer gehabt bei der Finalrunde in Abu Dhabi, war zwar als Führender mit ganzen zehn Schlägen Vorsprung in den entscheidenden Tag gestartet, hatte dann aber doch nur den dritten Platz belegen können.
Diesmal hatte die deutsche Nummer eins, für die schon drei Siege in Abu Dhabi zu Buche stehen, zwar keinen Vorsprung, aber zwischenzeitlich immerhin hervorragende Siegchancen. Bis zur 8 lief alles ganz reibungslos, das erste Birdie fiel an der 2, dann bis zu Loch 8 gleich drei hintereinander. Gleich dahinter allerdings ging es steil bergab, der 32-Jährige beendete seine vorderen und begann seine hinteren Neun jeweils mit einem Bogey, ein weiteres an der 13 katapultierte ihn endgültig aus den Reihen der Titelanwärter. Ganz geschlagen gab sich Kaymer allerdings nicht, immerhin beendete er das Event mit einem finalen Eagle, das ihm zumindest noch den geteilten vierten Platz neben Bernd Wiesberger einbrachte.
Der Österreicher war als geteilter Siebter in die letzte Runde gestartet und hatte seine makellose Scorekarte im Laufe des Tages mit vier Birdies geziert, mit denen zwar auch er nicht mehr um den Sieg mitspielen, aber immerhin noch drei Plätze gutmachen konnte.
Max Kieffer mit bisher bestem Saisonergebnis
Es geht bergauf für Max Kieffer: Zwar hatte auch der Düsseldorfer besonders auf der Back Nine seine liebe Mühe, sodass er die erhoffte Top-10-Platzierung nicht mehr erreichte, aber auch der geteilte zwölfte Platz dürfte ihn zufrieden stimmen, ist es doch nach einer durchwachsenen vorherigen Saison ein ausgesprochen gelungener und vielversprechender Start ins neue Jahr. Die Platzierung sollte ihm also Mut für die kommenden beiden Desert-Swing-Turniere geben.
Kieffers Landsmänner Bernd Ritthammer, Marcel Siem und Alexander Knappe hatten den Cut verpasst und unverrichteter Dinge am Freitag bereits den Heimweg antreten müssen.
Tommy Fleetwood siegt im Herzschlag-Finale
Spannender hätte es auf den letzten Metern der Abu Dhabi HSBC Championship kaum sein können, buhlten doch diverse Spieler um den Titel. So standen die Zeichen auch lange Zeit auf Playoff, bis einer von ihnen sich von den anderen losriss und sich die Konkurrenz schließlich bis zum Schluss vom Leibe halten konnte: Der Engländer Tommy Fleetwood hatte seine Runde zwar mit einem Bogey an der 3 eingeläutet, ließ aber ein Eagle und vier Birdies folgen. Allein sein Birdiefinish verhinderte noch ein Playoff mit dem Spanier Pablo Larrazabal und dem Amerikaner Dustin Johnson, der es mit seinem finalen Eagle Kaymer gleichtat und krönte Fleetwood zum ersten Mal seit 2013 wieder zum Sieger:
Birdie at the last for @TommyFleetwood1.
Will it be enough? pic.twitter.com/3Wqq0JTgtK
— The European Tour (@EuropeanTour) January 22, 2017
Rickie Fowlers abenteuerliche Reise zum Par
Vom geteilten 35. Platz aus ins Finale gestartet, war Titelverteidiger Rickie Fowler schon vor Beginn der vierten Runde abgeschlagen. Zwar wäre eine Top-10-Platzierung theoretisch noch in erreichbarer Nähe gewesen, die ausnehmend gute Runde, die es dafür gebraucht hätte, brachte der Vorjahressieger allerdings nicht zustande. Dafür deckte er allerdings auf seiner Scorekarte vom Triplebogey bis zum Eagle (die sogar unmittelbar aufeinander folgten), alles ab. Umso erstaunlich später sein Ergebnis: Der Amerikaner hatte nämlich zum Abschluss immerhin noch eine Parrunde hingelegt.