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Back Nine

Ein Trostpflaster von vier Millionen: Talor Gooch für US Open ausgebootet

01. Mai. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Keine US Open für Talor Gooch, dafür LIV-Doppelsieg. (Foto: Getty)

Keine US Open für Talor Gooch, dafür LIV-Doppelsieg. (Foto: Getty)

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Seltsames Manöver: Der amerikanische Golfverband USGA hat – wie alle anderen Major-Veranstalter – zig Kriterien für die Teilnahmen an seiner US Open: Eine davon ist die Qualifikation für die Tour Championship des Vorjahrs. Bislang war die nominelle Zugehörigkeit zum 30er-Feld ausschlaggebend, doch CEO Mike Whan und Co. haben ihre Regeln rückwirkend geändert. Mittlerweile muss einer beim Saisonfinale auch tatsächlich spielberechtigt gewesen sein, um dann bei der kommenden „Offenen Amerikanischen“ starten zu dürfen. Whans Volte trifft ausgerechnet Talor Gooch, den aktuellen Doppelsieger der LIV Golf League. Der 31-Jährige aus Oklahoma hatte genug Punkte für East Lake, durfte aber dort nicht antreten, weil er im Mai zum Konkurrenz-Circuit übergelaufen, darob von der PGA Tour gesperrt worden und mithin nicht spielberechtigt war. Somit wird er von der USGA für den Los Angeles Country Club nicht berücksichtigt.

Folglich wundert sich der ausgebootete Adelaide- und Singapur-Gewinner „über eine gewisse Willkür“. Die neuerlichen vier Millionen Dollar für den Erfolg im Sentosa Golf Club wirken wie ein zwar ein fettes, dennoch letztlich schwaches Trostpflaster. „Die Einladung zum Masters hatte meine Hoffnungen genährt, weil Augusta National neben meiner Position in der Weltrangliste auch die Qualifikation fürs Tour-Finale akzeptiert hätte“, sagte Gooch in einem Podcast und berichtet, dass es der R&A für die Open Championship in Royal Liverpool ebenso handhabt. „Es ist schwierig abzuschätzen, ob meine OWGR-Platzierung  am Stichtag 12. Juni noch für die US Open reicht. Ansonsten muss ich es doch irgendwie über den Weg der Qualifikation versuchen.“ Oder auf die PGA Championship übernächste Woche setzen. Die PGA of America lädt in der Regel die Top-100 der Welt ein und hat auch Gooch auf dem Zettel. Gooch ist derzeit 60. und liegt damit für die US Open genau auf der Grenze.

Andere LIV’ler haben die US Open hingegen bereits abgeschrieben: Paul Casey, Ian Poulter, Lee Westwood oder Bubba Watson beispielsweise, die allesamt im OWGR jenseits von Platz 100 liegen, verzichteten auf die Einschreibung für einen der Qualifier. Sergio Garcia, Matt Wolff, Marc Leishman oder Harold Varner III wiederum wollen sich über die Qualifikation ein Ticket für Los Angeles sichern.

Rahms Rekordrunde: Ein erneuter Charakterbeweis

Der müde Unermüdliche: Jon Rahm liefert Leistung – trotz der seit dem Masters-Triumph anhaltenden Erschöpfung. Der Weltranglistenerste aus Spanien hat sich zwar während der Zurich Classic eine Pause gegönnt, bekannte aber bei der Mexico Open, nach wie vor ziemlich platt zu sein. Dennoch war eine Absage für den Titelverteidiger keine Option: „Hier als Masters-Champion in Mexiko anzutreten, war mir das Zweitliebste nach einem Start in meiner spanischen Heimat. Weil mich die mexikanischen Fans vergangenes Jahr als einen der Ihren gefeiert haben.“ Trotzdem umso erstaunlicher, dass der 28-Jährige nach zwei verhaltenen Runden pünktlich zum Moving Day mit seiner Zehn-unter-61 den Platzrekord knackte und sich schließlich mit dem am Ende siegreichen Tony Finau noch ein Duell um den Titel zu liefern vermochte.

 

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„Klar, der eine Feier-Tag am Dienstag nach dem Masters war jetzt sicher nicht vorteilhaft für meine Erholung. Und ich wünschte, ich hätte mich ein wenig mehr ausruhen können“, sagte Rahm: „Aber das ist das Leben, für das wir uns entschieden haben. Und wenn ich für jemanden eine Inspiration sein kann, ist das großartig. Also stelle ich mich den Umständen und versuche, das Beste daraus zu machen.“ Dafür ist jetzt erst mal Pause: Rahm, der jetzt mit rund 14,4 Millionen Dollar so viel Preisgeld gewonnen hat, wie nie jemand zuvor in einer Saison, nimmt bei der Wells Fargo Championship diese Woche, dem achten Designated Event des Jahres, die eine erlaubte Auszeit – ebenso übrigens Scottie Scheffler.

LIV’ler fordern andere Quali-Optionen für Majors

Ansage: Das gute Abschneiden beim Masters lässt die LIV’ler mit breiter Majorbrust herumlaufen. „Mit unseren Auftritten im Augusta National Golf Club haben wir für einen Menge-Wettbewerb gesorgt“, resümiert Phil Mickelson und fordert „einen anderen Zugang zu den Majors“ als über die Weltranglisten, für deren Punktesystem die LIV Golf League bekanntlich noch nicht zugelassen sind. „Das OWGR ist längst nicht mehr glaubwürdig. Wenn wirklich die besten Spieler der Welt bei den Majors spielen sollen, dann müssen sich die Veranstalter einen alternativen Weg einfallen lassen.“, so der fünffache Majorsieger: „Das ist im Interesse aller, die Top-Golf sehen wollen.“ Bubba Watson schlägt in dieselbe Kerbe: „Vergesst einfach die Weltranglistenpunkte. Nehmt die Besten einer Tour, einer Liga – so macht man das. Es ist simple Mathematik.“

 

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Der zweifache Masters-Sieger ließ beim LIV-Auftritt im Sentosa Golf Club zu Singapur überdies am Rande durchblicken, was auch Bryson DeChambeau im Zusammenhang mit dem Franchise-System der LIV Golf League längst angesprochen hat: Mittelfristig wollen die Teams eigenen Golfplätze bauen. „Ich kenne unser Geschäftsmodell. Wir sprechen darüber, Teams aus verschiedenen Teilen der Welt zu haben“, sagte Watson. Das deutet sich ja bereits in den jetzigen Zusammenstellungen der Mannschaften an. Und: „Wir werden eigene Kurse haben, die unsere Stadien sind. Ebenso Golfakademien, um jungen Golfern zu helfen, die auf unserem Niveau spielen wollen – genau wie jedes andere Sportteam auf der Welt.“

Masters-Divot blüht nun im Verborgenen

Rückzieher: Erinnern Sie sich an die kürzliche Meldung über den Masters-Fan, der sich auf „Azalea“, der Par-fünf-13, ein Divot „stibitzt“ hat und den Grasfetzen daheim eingepflanzt hat, wo er seitdem munter wächst? „Skinow84“ hat mit seinem Post auf „Reddit“ eine Menge Kommentare geerntet, viele witzige, manche mit schwarzem Humor. Weil es vielleicht keine gute Idee war, ausgerechnet den so auf Perfektion und Etikette bedachten Augusta National Golf Club zu „behumpsen“ und irgendwie ein bisschen vorzuführen. Auch wir haben gewitzelt, dass der ANGC jetzt hoffentlich nicht das MEK (Mobiles Masters Einsatz Kommando) vorbeischicken werde. Wie auch immer: „Skinow84“ hat seinen „Reddit“-Account mittlerweile gelöscht und versucht damit wohl, seine Spuren im Netz zu verwischen. Und das Divot blüht künftig im Verborgenen.

Das „Fundstück“ war ohnehin ein absoluter Glücksfall: Wie „Skinow84“ sich die Grassode abgegriffen hat, ist letztlich unerklärlich, darf doch kein Zuschauer Augustas heiligen Rasen betreten. Außerdem werden nach jeder Runde sämtliche Grasfetzen eingesammelt und die Divots auf den Abschlägen überdies mit ausgestanzten „Rasenziegeln“ aus dem Sodengarten des Clubs repariert.

Patrick Reeds Masters-Porsche nur noch ein Wrack

Totalschaden: Ein grüner Blechhaufen wirft Fragen auf. „Auto-Spotter“ haben auf einem Schrottplatz in Houston/Texas einen demolierten Porsche 911 GT2 RS entdeckt, der dem Supersportwagen verdächtig ähnlich sieht, den sich Patrick Reed anlässlich seines Masters-Erfolgs im Jahr 2018 gegönnt und der an die 500.000 Dollar gekostet haben soll, samt mit dem Green Jacket harmonierender Sonderlackierung in British Racing Green. Parallel tauchte der Porsche auf einer Webseite für die Bergung von Unfall-Fahrzeugen auf – und die Fahrzeug-Identifizierungsnummer ist identisch. Und Reeds Wohnort ist überdies das nahe gelegene The Woodlands. Wer den Flitzer zum Zeitpunkt des offenbar heftigen Crash gefahren hat, ist nicht bekannt. Beim Team Reed hat man sich trotz mehrerer Anfragen nicht dazu geäußert. Mittlerweile wurde das Wrack für 132.000 Dollar weiterverkauft; der Wagen hat lediglich 361 absolvierte Meilen auf dem Tacho.

LPGA und LET loten mögliche Fusion aus

Parallelwelt: Während man bei der LPGA Tour in Daytona Beach/Florida und bei der Ladies European Tour im englischen Buckinghamshire Golf Club auf ein konkretes Gesprächsangebot von Greg Norman in Sachen LIV-Damenliga wartet, gehen hinter den Kulissen die Gespräche über eine Fusion der beiden Circuits weiter. Anfang April haben sich LPGA-Commissioner Molly Marcoux Samaan und andere LPGA-Manager bereits mit dem Spielerinnen-Rat und anderen Proetten darüber unterhalten, um die Stimmung auszuloten. LPGA und die damals extrem schwächelnde LET sind seit 2019 in einem Joint Venture miteinander verbunden, ähnlich der strategischen Allianz von PGA Tour und DP Word Tour (vormals European Tour).

Geschäftlich läuft es prima für Tiger Woods

Ausgelastet: Ok, das ist jetzt vielleicht ein schräges Bild, aber außerhalb des Golfplatzes läuft es für den generell gehbehinderten und frisch operierten Tiger Woods derzeit echt gut – die Business-Nachricht kommen in Serie. Jüngste Meldung ist, dass der 15-fache Majorsieger und Entertainment-Superstar Justin Timberlake sich in einem Unternehmen engagieren, das einem Teil der ausgedehnten Reitanlage des Palm Beach Polo Golf & Country Club in Wellington/Florida eine Villenanlage bauen und den dort bereits befindlichen Cypress Golfplatz betreiben will.

Auf den Bahamas wiederum ist Woods demnächst gemeinsam mit dem anderen Golf-Goat Jack Nicklaus vertreten. Der „goldene Bär“ baut auf dem paradiesischen Eiland Eleuthera in spektakulärer Küstenlage den Golfplatz „Jacks Bay“. Auf demselben Gelände und ebenfalls am Wasser hat Tiger 2020 bereits den Kurzplatz „The Playground“ realisiert.

 

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Apropos Kurzplatz: PopStroke, das „Minigolf“-Unternehmen, an dem Woods beteiligt ist und bei dem kürzlich TaylorMade eingestiegen ist, eröffnet dieses und nächstes Jahr insgesamt 13 neue Anlagen in den USA. Zum PopStroke-Konzept gehören in der Regel zwei 18-Loch-Putting-Plätze, die von Woods’ TGR-Design-Team entworfen werde, ein Restaurant und eine Bar mit vollem Serviceangebot, die auch Essbereiche im Freien umfassen; dazu vielfach einen Spielplatz oder etwa eine Eisdiele.

Und dann ist da noch Baseball-Star Mike Trout von den Los Angeles Angels, der sich mit zwei Geschäftspartner von TGR Design im Süden von Philadelphia und nahe seiner Geburtsstadt Vineland/New Jersey einen Golfkurs samt Kurzplatz und umfangreichem Trainingsareal bauen lassen will. Die Bauarbeiten für den privaten „Trout National – The Reserve“ sollen noch dieses Jahr beginnen.

US-Klub: Manager filmt heimlich in Damen-Garderobe

Spanner: Wo Leute so ihre Mobiltelefone liegen lassen … Craig Robert Luckey, der General Manager des renommierten Potomac Shores Golf Club im US-Bundesstaat Virginia, beispielsweise „vergaß“ seines in der Damen-Umkleide. Und die Kamera lief im Aufnahmemodus. Bloß gut, dass ein Mitarbeiter das Gerät fand – und die Polizei verständigte. Die nahm Luckey direkt mit und zudem eine Hausdurchsuchung vor. Demnach muss der 55-Jährige seit Monaten heimlich weibliche Golfgäste in der Garderobe gefilmt haben. Die Verhandlung der entsprechenden Anklage in fünf Fällen ist für den 20. Juli angesetzt.

Besetzungsliste für Golf-Sitcom schon perfekt?

Zum Schluss: Vergangene Woche haben wir an dieser Stelle über eine angeblich geplante Sitcom um das Theater zwischen LIV Golf und PGA Tour berichtet, in der Hollywood-Starkomödiant Will Ferrell angeblich die Hauptrolle spielen und Greg Norman verkörpern soll. Klar, dass dieses Gerücht die Golf-Gemüter fast ebenso bewegt wie „Full Swing“ von Netflix. Und, dass im Netz prompt ein paar kuriose Vorschläge für die Besetzungsliste der Serie auftauchen. Dieses beispielsweise, und auch wenn man vielleicht nicht alle Schauspieler kennt – durchaus gut getroffen, oder? Und die Kommentare erst …

If they let me cast for the new Will Ferrell LIV vs. PGA golf sitcom coming out…
by u/bxportx16 in golf

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