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Ryder Cup

Die Botschafter im Kessel der Emotionen

26. Sep. 2012 von Gastautor in Köln, Deutschland

Hier noch Vize-Kapitän beim Ryder Cup 2012: Paul McGinley (r.) mit José Maria Olazábal. (Foto: Getty)

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In ständigem Austausch über alles, was beim Ryder Cup passiert: Captain José Maria Olazábal (l.) und sein Vize-Kapitän Paul McGinley. (Foto: Getty)

Kommunikation und Unterstützung für Offenheit und Vertrauen - ein Vize-Kapitän hat beim Ryder Cup eine Vielzahl an Aufgaben, die in der Öffentlichkeit nur wenig bis gar nicht wahrgenommen werden. Er muss genau wissen, wie sich seine Spieler gerade fühlen; ob sie vor Selbstvertrauen strotzen oder lieber im nächsten Erdloch verschwinden würden.

Aus strategischer Sicht sind die Vize-Kapitäne der beiden Mannschaften beim Ryder-Cup unverzichtbar. Zwar ist Ihnen das Spielen verwehrt und die Aufstellung der Paarungen ist Chefsache. Aber wie in jeder guten Firma braucht der Chef ordentliche Assistenten, die ihm zuarbeiten. Und genau hier beginnt die eigentliche Aufgabe der Vize-Kapitäne, schließlich kann der Chef nicht überall selbst sein.

Über Funkgeräte ständig mit dem Chef-Captain verbunden

Ausgestattet mit Funkgeräten und Headsets sind die Vice-Captains ganz nah dran. Sie begleiten die Spieler an deren Seite über den Platz, beobachten die Szenerie und geben ihre Erkenntnisse und Zwischenstände ständig an den Chef weiter. Ein essentieller Teil der Arbeit. Denn die Captains müssen die Paarungen der Nachmittagsrunde bereits einreichen, während die Spieler noch bei ihrer ersten Runde auf dem Platz unterwegs sind. Jede nur denkbare Information kann in diesem Fall spielentscheidend sein.

Die europäischen Vize-Kapitäne Miguel Ángel Jiménez (l.) und Darren Clarke (r.) mit Kapitän José Maria Olazábal (M.). Nicht dabei: Paul McGinley und Thomas Björn. (Foto: Getty)

Das gilt auch für den umgekehrten Informationsfluss, also vom Captain an die Spieler. Die Vize-Kapitäne können in einem solchen Fall beratend auf die Spieler einwirken, ihnen beim Fourball oder Foursome mögliche Strategien mitteilen – mehr Offensive oder defensiveres Spiel zum Beispiel. Eine solche Unterstützung braucht ein Kapitän aber nicht nur auf der Runde, sondern bereits auf der Driving Range. „Man braucht viele Extra-Augen, um die Spieler während ihrer Trainingsrunden zu verfolgen und so viele Informationen wie möglich zusammenzutragen“, erklärte Europas Kapitän, der Spanier José Maria Olazábal vor Kurzem. Nur so könne man auch tatsächlich mitbekommen, wie gut der einzelne Akteur in Form ist.

Geteilte Meinungen über den Nutzen von Vize-Kapitänen

Olazábal äußerte sich vor einiger Zeit noch kritisch ob der ständig steigenden Anzahl der Assistenten. Im Jahr 2008 war er noch der einzige Vize-Kapitän von Nick Faldo, das US-Team unter Kapitän Paul Azinger war damals mit drei Assistenten angetreten. Inzwischen hat sich seine Meinung aber grundlegend geändert. Vielleicht, weil er selbst merkt, wie anstrengend und zeitintensiv ein solcher Job als Captain tatsächlich sein kann. Man benötige die ganze Woche über sehr viel Hilfe, sagte er bei der Nominierung seiner vier Assistenten Darren Clarke, Paul McGinley, Thomas Björn und Miguel Angel Jiménez. Auch US-Captain Davis Love III baut in Medinah auf vier Helfer: Fred Couples, Mike Hulbert, Scott Verplank und Jeff Suman. Olazábal vertritt inzwischen sogar die Meinung, dass man selbst mit vier Assistenten an der Grenze der Belastbarkeit arbeitet.

So mancher zweifelt an der Notwendigkeit der Vize-Kapitäne, meint, ihre Aufgaben seien überschätzt. Tom Watson geht sogar noch ein Stück weiter. Der achtmalige Major-Sieger und einer der erfolgreichsten Golfprofis aller Zeiten sagte vor dem Ryder-Cup vor zwei Jahren in Wales, Vize-Kapitäne seien nutzlos. „Sie haben nichts zu tun. Die Spieler sind erwachsene Menschen, die sich um sich selbst kümmern können. Sie brauchen niemanden, der ihnen das Händchen hält.“ Watson führte im Jahr 1993 die US-Mannschaft selbst als Kapitän zum Sieg. Viele Informationen habe er damals von seinen Vize-Kapitänen nicht gewollt, sagte er weiter.

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