Wenn es auf das Masters zugeht, dann nutzt die versammelte Golf-Elite die letzte Chance, um sich im direkten Duell auf den Augusta National vorzubereiten. Es gilt sich das vielleicht entscheidende Quäntchen Selbstvertrauen für das in der kommenden Woche anstehende erste Major 2014 zu sichern, und dementsprechend prominent liest sich das Teilnehmerfeld: Henrik Stenson, Rory McIlroy, Sergio Garcia, Dustin Johnson und, wenn der schräge Bauchmuskel hält, Phil Mickelson jagen den letzten Titel, bevor der erste Saisonhöhepunkt ansteht. Aus deutscher Sicht wird interessant sein zu beobachten, was Deutschlands Nummer eins nach mehrwöchiger, stillschweigender Trainingspause bei seinem Wiedereinstieg ins Turniergeschehen abliefern kann.
Martin Kaymer will Taten sprechen lassen
Martin Kaymer gönnte sich in den vergangenen Wochen eine mediale Pause. Nachdem der Saisonstart alles andere als nach Plan verlief - in 2014 war Kaymers beste Platzierung auf der PGA Tour ein geteilter 33. Platz beim Accenture Matchplay - ließ er über sein Management verlauten, dass er vor dem Masters nicht für Interviews zur Verfügung stünde. Mit Blick auf seine Ergebnisse in der Vergangenheit ist eine konzentrierte Vorbereitung durchaus nötig: Seit 2008 verpasste Martin Kaymer beim Masters vier Mal den Cut, sein bisher bestes Ergebnis auf dem Augusta National war der geteilte 35. Rang im vergangenen Jahr. Via Facebook meldete sich Kaymer bei seinen Fans dann doch noch zu Wort: "Ab Donnerstag geht für mich eine sehr turnierintensive Zeit los, ich werde in den nächsten 8 Wochen 7 Turniere spielen. Deswegen habe ich auch zuletzt eine größere Pause gemacht, um weiter an allen Bereichen meines Spiels zu arbeiten und bestens vorbereitet in die kommenden Wochen zu gehen. Günter Kessler war bei mir in Scottsdale, wir haben zuerst dort viel trainiert und gespielt und das Training danach in Deutschland fortgesetzt. Jetzt freue ich mich auf das Masters."
Die Shell Houston Open spielte Martin Kaymer erst zwei Mal in seiner Karriere, wobei er 2009 geteilter 42. wurde und 2010 den Cut verpasste. Von der Tendenz her spricht zur Zeit nicht viel für den Deutschen, der seit nunmehr drei Jahren kein größeres Tour-Event mehr gewinnen konnte und zuletzt auf Platz 60 der Weltrangliste abgerutscht ist. Er läuft seinen eigenen Ansprüchen hinterher. Die nächsten beiden Wochen könnten die Weichen für die Saison 2014 stellen, hoffen wir also, dass sich die mediale Abstinenz und das intensive Training auszahlen und der Knoten platzt.
Phil Mickelson will und Rory McIlroy kann
Phil Mickelson will alles daran setzen, die Shell Houston Open nicht auslassen zu müssen und vor dem Masters noch vier Runden unter Wettbewerbsbedingungen zu spielen. Der Hall-of-Famer konnte 2014 erst eine Top Ten einspielen und muss sein Spiel vor dem Masters eindeutig noch verbessern. Nordirlands Superstar Rory McIlroy hingegen kann in diesem Jahr wieder auf gute Ergebnisse blicken - bei der Honda Classic musste er sich erst im Stechen gegen Russel Henley geschlagen geben. Der ehemalige Weltranglistenerste scheint sein Formtief überwunden zu haben und ist ein heißer Kandidat für die kommenden Turniere.
Die Shell Houston Open als Vorbereitung auf das Masters
Bei der Shell Houston Open erwartet die 144 Spieler mit dem Rees-Jones-Design ein traditionelles Par 72 mit einer Länge von 6804 Metern. Mit einem Durchschnittsscore von 71,87 gehört der Golf Club of Houston nicht zu den schwierigsten Plätzen der Tour, wird von den Profis aber wegen des Masters ähnlichen Setups geschätzt: Schnelle Grüns erfordern ein richtig gutes Gefühl auf und rund um die Grüns. Eine Sache ist noch von besonderer Bedeutung: Der Sieger, sollte er nicht sowieso schon qualifiziert sein, würde sich mit seinem Triumph den letzten Startplatz für das Masters sichern.