Der Damengolfsport hat es schwer, sich gegen die Übermacht der PGA und European Tour der Herren zu behaupten. Doch auch unter den Proetten selbst wird hart um Geld, Aufmerksamkeit und Talente gefochten. Ähnlich dem großen Bruder PGA Tour stellt die LPGA Tour bereits deutlich den europäischen Gegenspieler in den Schatten.
Preisgelder locken in die USA
Die lukrativen Preisgelder auf der US-Damentour locken viele Spielerinnen. Auf der LPGA sind immer über eine Million US-Dollar im Topf, da Geldgeber in Amerika mehr als in Europa bereit sind Golf-Events zu sponsern. Auch wenn sich die Reisekosten nach Australien, Thailand, Singapur, Brasilien, Malaysia, Taiwan, Japan und in die Nachbarländern Kanada und Mexiko läppern, für 1,7 Millionen Dollar Preisgeld fliegen die Proetten auch nach Hawaii. Dagegen liegen die Gewinne bei der Ladies European Tour nur zwischen 200.000 und 900.000 Euro. Strahlende Ausnahmen sind hier die Women's British Open (rund 2,2 Mio. Euro) und die Evian Championship (rund 2,5 Mio. Euro). Allerdings werden diese prestigeträchtigen Turniere auch auf beiden Touren gespielt.
Fehlende Perspektiven in Europa
Die monetären Mittel machen sich vor allem im Kampf um die Talente bemerkbar. Die Ladies European Tour (LET) ist daher eher die Vorstufe zur LPGA. Nach ersten Erfolgen als Proette auf der LET wollen die meisten den Sprung über den Teich schaffen und auf der LPGA Fuß fassen. Genauso hat es auch Caroline Masson gemacht. Die deutsche Spielerin hat für den Traum von der US Tour 2011 sogar die Teilnahme am LET-Turnier Hero Women's Open sausen lassen, bei dem sie sich an die Spitze der Geldliste hätte spielen können. Stattdessen spielte sie lieber ein Qualifikationsturnier für die LPGA. Schon im ersten Anlauf sicherte sie sich dort ihr Ticket für die US-Damenliga und spielt seither hauptsächlich die lukrativeren Turniere der LPGA Tour.
Für sie stand schon lange fest, dass der Weg an die Weltspitze nur über die amerikanische LPGA führt. Nicht nur das höhere Preisgeld, sondern auch die Trainingsbedingungen und die höhere Aufmerksamkeit faszinieren die Gladbeckerin. „Die besten Spielerinnen der Welt spielen hier und die Golfplätze und die Standards auf der US-Tour sind deutlich besser“, so Caroline Masson. Mehr Zuschauer bei den Turnieren und ein größeres Interesse der Medien an der Damentour locken die Proetten in die USA. Für die europäische Tour wird es schwer, sich gegen diese Übermacht zu behaupten.