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Back Nine

DeChambeaus indischer Ausflug: Neue Fans gewinnen und Beziehungen entwickeln

03. Feb. 2025 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Der zweifache US-Open-Champion machte einen kleinen Abstecher zur Asian Tour. (Foto: Getty)

Der zweifache US-Open-Champion machte einen kleinen Abstecher zur Asian Tour. (Foto: Getty)

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Wenn einer eine Reise tut: Nein, es gab kein Happy End für Bryson DeChambeaus indischen Ausflug. Für den zweifachen US-Open-Champion reichte es „nur“ zum zweiten Platz hinter US-Landsmann Ollie Schniederjans beim International Series India, dem Saisonauftakt dieser Premium-Turnierreihe im Rahmen der Asian Tour. Zwar wird der Zweite immer gern als erster Verlierer bezeichnet, aber trotz der vier Schläge Rückstand zählt BDC zu den Siegern dieses denkwürdigen Events, das vom Donnerstag bis Samstag vergangener Woche im DLF Golf and Country Club nahe Delhi ausgetragen wurde. Denn erstmals ging ein amtierender Majorsieger auf dem Subkontinent an den Abschlag. Und DeChambeau hatte nicht nur sein gesamtes Crushers-Team dabei, sondern auch andere LIV-Stars wie Joaquin Niemann im Kielwasser, der gemeinsam mit Abraham Ancer Dritter wurde. So gehörte der Golfsport insgesamt zu den Gewinnern dieses Trips nach Asien.

Natürlich waren alle Augen und Erwartungen zuvorderst auf DeChambeau gerichtet, der sich auch in Indien als der erwartete Publikumsmagnet erwies, die Fans mit seiner Schlag-Fertigkeit begeisterte, für die LIV Golf League Werbung machte, und so der PGA Tour eine lange Nase drehte, die solche Möglichkeiten konsequent ignoriert – unter anderem, weil Stars wie Tiger Woods oder Jordan Spieth keine Lust auf Fernreisen haben. DeChambeau wiederum hat seit den LIV-Anfängen 2022 den Inder Anirban Lahiri nicht zuletzt deswegen im Team, um dessen Kontakte und Bekanntheitsgrad zu nutzen und einen neuen Markt zu erschließen.

 

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Bryson INSANE Eagle while blocked out in a bunker 230 yards away over water
byu/Finlay58 ingolf

Dem Portal „Flushingitgolf“ sagte der 31-Jährige daher folgerichtig: „Es geht [in Indien] um mehr als nur um Golf. Es geht darum, Beziehungen zu schaffen. Das Wunderbare am Golfsport ist, dass man solche Beziehungen schaffen und entwickeln und neue Fans auf der ganzen Welt begeistern kann. Das ist eine wirklich großartige Sache.“ Davon könnte sich mancher eine Scheibe abschneiden.

Und dann ist da noch die Art und Weise, wie DeChambeau sich, seine Leistungen und den Golfsport insgesamt in Szene setzt und an den Fan bringt. Damit nimmt er im Spannungsfeld zwischen Establishment, Konkurrenz-Circuit, neuen Unterhaltungsformaten wie der TGL und dem Boom von Golfinhalten in den sozialen Medien samt der wachsenden Bedeutung ihrer Erzeuger eine Sonderstellung ein. Dem Edel-Influencer Joe Pompliano hat der YouTube-Senkrechtstarter erzählt, dass er bislang eine Million Dollar in seinen Kanal investiert und zehn Mitarbeiter angestellt hat, um den Content aufzubereiten: „Ich verdiene damit noch kein Geld, aber deswegen mache ich es auch nicht. Mir geht es um ,growing the game’, um die Förderung des Golfspiels.“ Wenigstens ihm glaubt man das.

Nach Randale von 2024: Neue Regeln bei Phoenix Open

Restriktionen: Nach den Ausfälligkeiten und Abstürzen bei der Waste Management Phoenix Open hat der Veranstalter für die nun anstehende Ausgabe des Traditionsturniers das Zuschauerkonzept nachgeschärft, um ein erneutes alkoholbedingtes Chaos zu vermeiden. Im Einzeln sind das unter anderem diese Maßnahmen: Ein zweiter Eingangsbereich nahe des 18. Lochs, um das gefährliche Gedränge von 2024 am Haupteingang zu entschärfen; verbreiterte Gehwege auf dem Gelände; dezentralisierte beziehungsweise erweiterte Getränke- und Essensangebote sowie Biergärten, um die Fanmassen zu verteilen und bessere Sicht aufs Geschehen zu ermöglichen. Außerdem wurden die Tickets nur noch digital und damit personifiziert sowie tagesspezifisch über die Website der Phoenix Open, verkauft, Drittanbieter haben keine Kartenkontingente mehr erhalten. „Wir haben eng mit der PGA Tour, der Polizei und der Feuerwehr von Scottsdale sowie unseren anderen Partnern zusammengearbeitet, um wirkungsvolle Änderungen für 2025 vorzunehmen“, betonte Organisationschef Matt Mooney. Vergangenes Jahr hatte das Tohuwabohu Tausende von Fans abgeschreckt, und selbst etliche Profis stellten angesichts der überbordenden Pöbeleien ihre künftige Teilnahme infrage.

Erfolgreiche Strandausflüge

Fairways werden völlig überbewertet: Es gibt im Golf eine Menge Balllagen, aus denen man es doch irgendwie zur Fahne schafft – nach wie vielen Schlägen auch immer. Scottie Scheffler leistete sich am zweiten Tag des AT&T Pebble Beach Pro-Am auf der Par-fünf-18 der Pebble Beach Golf Links einen Abstecher ans Wasser und schaffte es dennoch im Par ins Schlussloch.

 

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Brandt Snedeker freilich machte es in einer ähnlichen Situation noch besser als der Weltranglistenerste und schloss den Ausflug an den Pazifikstrand sogar mit einem Birdie ab:

 

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Scottie Scheffler als Autogrammjäger

Edelfan: Rory McIlroy ist bei den Autogrammjägern heiß begehrt. Erst recht, wenn der vierfache Majorsieger und Weltranglistendritte aus Nordirland sich gerade auf den Pebble Beach Golf Links dem „Luck of the Irish“ von Shane Lowry angeschlossen und ebenfalls ein Hole-in-one erzielt hat. Da mochte selbst der Weltranglistenerste nicht nach-, sondern lieber anstehen und mit gespielter Unterwürfigkeit seine Mütze für eine Signatur vom Nike-Klamottenkollegen hinhalten. Das war natürlich ein Joke von Scottie Scheffler, der gesenkten Hauptes heranschleicht und sich dann über den kurz sichtlich perplexen McIlroy ziemlich „beömmelt“

 

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Schlagfertigkeit bewies Scheffler auch in einem anderen „Duell“ mit McIlroy. Der hatte angesichts von Schefflers Küchenunfall geflachst, warum man im Hause Scheffler noch selbst koche, statt einen persönlichen Küchenchef anzustellen – Geld genug sei ja wohl vorhanden, angesichts von rund 70 Millionen Dollar an Prämien und Preisgeldern allein in der vergangenen Saison. „Doch, wir haben ja einen Chef“, konterte Scheffler in Anspielung auf seine Ehefrau. „Sie heißt Meredith und ist ganz wunderbar.“

 

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Brisbane 2032: Norman wird Olympia-Mitorganisator

Neuer Job: Die Zeit von Greg Norman als CEO von LIV Golf ist abgelaufen, aber „The Great White Shark“ aus Australien hat bereits einen neuen Posten. Norman wurde von Anthony Albanese, dem Premierminister des fünften Kontinents, ins Organisationskomitee für die Olympischen Sommerspiele 2032 in Brisbane berufen. Der 69-Jährige ersetzt in dem 24-köpfigen Gremium einen zurückgetretenen Politiker. Brisbane ist Australiens drittgrößte Stadt und die Kapitale von Normans Geburtsbundesstaats Queensland, der zweifache Majorsieger hat überdies als Jugendlicher in Royal Queensland gejobbt, dem Gastgeberclub für das olympische Golfturnier. „Als stolzer Queenslander ist es eine Ehre und ein Privileg, die Spiele in Brisbane mitzugestalten“, sagte Norman einer lokalen Zeitung. Bei LIV Golf hat er vor dem Saisonstart diese Woche in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad das Zepter an den Sportmanager Scott O’Neil übergeben.

 

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Perez tauscht Schläger gegen Mikro

Anschlussverwendung: Pat Perez gilt als eines der Enfants terribles im Golfsport. Auf dem Platz reicht es für den 48-Jährigen nicht mehr, nicht mal bei den Dreitages-Events der LIV Golf League gegen zahlenmäßig überschaubare Mitbewerber. Deswegen hat ihn Dustin Johnson, sein Teamkapitän bei den 4Aces, auch nach drei Spielzeiten und viel Geduld vor dieser Saison endgültig ausgemustert. Ins Loch fällt Perez freilich nicht. Der Mann aus Arizona bleibt auf den Fairways der LIV-Events, tauscht aber die Schläger gegen das Mikrofon und soll künftig als On-Course-Analyst bei LIV-Golf und dem neuen TV-Partner Fox Sports für Informationen und Unterhaltung sorgen. Perez hatte den Wechsel zum Konkurrenzcircuit 2022 als Lottogewinn bezeichnet und in seinen drei mehr oder weniger aktiven Jahren rund 17 Millionen Dollar eingesackt.

Jason Day im Jogger: Tabubruch oder Avantgarde?

Gewöhnungsbedürftig: Mit Viktor Hovlands gelegentlich ausgefallenen Polos und Sweatern des Hauses J. Lindeberg hat man sich abgefunden, auch Tommy Fleetwood und Tony Finau haben in der Vergangenheit schon schräge Designs ihres Bekleidungsausrüsters Nike spazieren getragen. Gar nicht zu reden von John Dalys Loudmouth Beinkleidern. Oder wie war das mit den Hoodies von Tyrrell Hatton und Justin Thomas? Und die Plus-four-Hosen von Payne Stewart oder der exaltierte, oft papageienbunte Habitus eines Chi-Chi Rodríguez sind eh Legende. Da passt gut ins Bild, was Jason Day dank des Vertrags mit Malbon auf dem Laufsteg Golfplatz vorführt. Seine Outfits bewegen sich irgendwo zwischen Mut und Modesünde – und mal wieder die Gemüter. Oder?

Wie auch immer: Über Geschmack soll man bekanntlich nicht streiten; und dass Streetwear auch im Golfsport Einzug gehalten hat, ist nichts Neues. Ein Jogginganzug-ähnliches Ensemble freilich schon; dagegen sind die Hosenbeinbündchen bei Rickie Fowler und Erik van Rooyen fast schon wieder Old School. Also, Tabubruch oder Avantgarde: Was denken Sie? Ach übrigens, Stephen Malbon selbst sagt, dass man Day selten Outfits vorschreibe oder zusammenstelle: „Der Typ ist einfach eine Legende. Was er trägt, gehört meistens zu seiner persönlichen Sammlung von Malbon-Klamotten. Er zieht sich selbst an, und ich finde, dass er das ganz gut macht."

 

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Nantz ersteigert Schefflers ollen SUV

Ziemlich viel Scottie Scheffler in dieser Back Nine: Aber der Weltranglistenerste war ja auch eine Weile weg. Also, aller guten Dinge sind drei: Und so schafft es auch Schefflers olles Auto in die Nachrichten. Zur Erinnerung: Er hatte den GMC Yukon XL, Baujahr 2012 und mit 192.000 Meilen auf dem Tacho, zugunsten einer Kinderkrebshilfe in die Versteigerung gegeben, und am Ende bekam das erste Gebot auch den Zuschlag. Nun steht das SUV in der Garage von CBS-Kommentatorenlegende und Masters-Stimme Jim Nantz, der am Rand der Pebble Beach Golf Links lebt, 50.000 Dollar geboten hatte und sich schon auf die Fahrten mit Schefflers einstigem Untersatz zum Golfplatz freut: „Allein dank der Aura des Autos verbessert sich mein Handikap garantiert um mindestens fünf Schläge.“

 

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Früh übt sich – in den Golf-Rechenarten

Zum Schluss: „Golf is a game in which you yell four, shoot six, and write down five“ – diese scherzhafte Definition mit einem Quäntchen Wahrheit hat sicher jeder schon mal gelesen. Hier allerdings soll von einem anderen Zahlenverständnis die Rede sein, beziehungsweise ein diesbezügliches Fundstück aus dem Netz präsentiert werden. Es zeigt, dass man sich nicht früh genug in den Golf-Rechenarten üben kann.

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