Der Ryder Cup bildet alle zwei Jahre das Highlight des Golfkalenders, begeistert Fans und Golfer gleichermaßen und sorgt für Erinnerungen für die Ewigkeit. In diesem Jahr soll das prestigeträchtige Turnier am 25. September in Whistling Straits stattfinden. Nun herrscht eine Diskussion darüber, ob der Ryder Cup verschoben oder ausgetragen wird. Denn wie kein anderes Golfturnier lebt der Ryder Cup von den feiernden Zuschauern und Zuschauerinnen und der Atmosphäre - und auf diese müsste man in diesem Jahr wohl verzichten. Die "PGA of America" prüft gegenwärtig, welche Optionen bestehen.
Coronavirus: Ryder Cup ohne Fans?
Wird der Ryder Cup 2020 aufrund des Coronavirus unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne Fans ausgetragen? Darüber diskutiert die "PGA of America" gegenwärtig. Seth Waugh, der CEO der "PGA of America", sprach mit einem Radiosender aus New York über den Stand der Diskussion. "Es ist noch zu entscheiden - offen gesagt - ob man es ohne Fans halten kann oder nicht", gab Waugh zu und gestand weiter: "Es ist schwer, sich ein Turnier ohne Fans vorzustellen. Zu einem gewissen Grad sind die Fans sogar der Ryder Cup."
Deswegen denkt die "PGA of America" nun auch über unkonventionelle Mittel nach. Waugh bringt etwa den Gedanken ins Spiel, virtuelle Zuschauer und Zuschauerinnen zu schaffen: "Wir haben begonnen, darüber zu sprechen, ob man eine virtuelle Fan-Erfahrung schaffen könnte, und wir werden versuchen, so kreativ wie möglich zu sein".
Die PGA Tour kündigte kürzlich an, den Spielbetrieb Anfang Juni wieder aufzunehmen und auf Fans bei den Turnieren zu verzichten. Diese Situation sei allerdings nicht mit dem Ryder Cup vergleichbar. Es werde zwar etwas an der Atmosphäre der Turniere ändern, so Waugh, aber für den "Ryder Cup sind Fans besonders wichtig. Wir werden dabei sehr vorsichtig sein. Das ist etwas ganz Besonderes", sagte er.
Padraig Harrington: "Es wäre kein normaler Ryder Cup"
Aus dem Lager der Spieler werden Stimmen laut, die sich gegen eine Austragung des Ryder Cups ohne Fans aussprechen. "Es besteht kein Zweifel, dass sie das Turnier viel besser machen. Nicht-Golfer und Golfer auf der ganzen Welt schauen sich den Ryder Cup an, weil die Zuschauer Spannung erzeugen", sagte Padraig Harrington, der Teamkapitän von Europa und wurde noch deutlicher: "Es gab Gerüchte darüber, es hinter verschlossenen Türen zu spielen. Das allgemeine Gefühl ist, dass niemand hinter verschlossenen Türen spielen will, es wäre kein normaler Ryder Cup."
Eine Verschiebung des Ryder Cups könnte allerdings für Probleme sorgen, denn die PGA Tour und die European Tour profitieren finanziell enorm von diesem Großereignis und müssten starke Einbußen hinnehmen. Außerdem steht einer Verschiebung um ein Jahr, in den September 2021, der Presidents Cup im Weg, der für den September kommenden Jahres terminiert ist.