"Man sagt immer, Golfer lächeln nicht. Aber es gibt so viel Psychologie im Golfsport, dass wir ein bisschen wie Roboter vorgehen müssen" (Lee Westwood)
Lee John Westwood wurde am 24. April 1973 in im englischen Nottinghamshire geboren. Sein Vater John war Mathelehrer, seine Mutter Trish war als Podologin tätig. Schon als kleiner Junge begeisterte er sich für den Sport und maß sich gerne mit seinem Vater in verschiedenen Disziplinen wie Tauchen oder Armdrücken. Lee war ein Alleskönner- eine echte Sportskanone. In der High School absolvierte er verschiedene Sportarten, wie Fußball, Rugby oder Cricket. An das Golfspielen gelang er erst verhältnismäßig spät für einen Profigolfer, als er kurz vor seinem 13. Geburtstag, den historischen Masters-Sieg von Jack Nicklaus verfolgte. Der kleine Westwood war so begeistert von Nicklaus' Leistung, sodass er sich auch in diesem Sport beweisen wollte. Seine Großeltern schenkten ihm ein halbes Schlägerset, seine Eltern unterstützten und motivieren ihn. Schnell trug das Training Früchte, wodurch der Engländer zwei Jahre später sein erstes Turnier gewann und 1988 Junior Champion von Nottinghamshire wurde. Nach weiteren Erfolgen entschloss Westwood sich mit 20 Jahren, Profigolfer zu werden.
Mit Kampfgeist rasch an die Spitze
1996 konnte Lee seinen ersten Sieg als Profi beim Volvo Scandinavian Masters feiern. Ein Jahr später nahm seine Erfolgsserie ihren Lauf: Neben zahlreichen Siegen besiegte er unter anderem Greg Norman im Playoff der Holden Australian Open. Außerdem durfte er, gemeinsam mit Nick Faldo, beim Ryder Cup an den Start gehen. Der Höhepunkt seiner bisherigen Karriere erfolgte jedoch im Jahr 2000, in dem er mit sechs Siegen die European Tour deutlich dominierte. Auch beim Ryder Cup 2004 war Westwood ein wichtiger Bestandteil und versenkte den entscheidenden Put zur Titelverteidigung des Team Europa. Bisher stand er insgesamt zehn Mal in Folge im Team Europa.
Bei der British Open und der PGA Championship verpasste Westwood im Jahr 2009 knapp seinen ersten Majorsieg. Außerdem gewann er das Abschlussturnier der European Tour, die Dubai World Championship mit sechs Schlägen Vorsprung. "Mein Erfolg im Jahr 2000 war ein Höhepunkt meiner Karriere. Da war ich aber noch sehr jung und grün hinter den Ohren. Ich hatte zwischenzeitlich vier harte Jahre durchgemacht und bin sehr froh, dass ich wieder zurückkommen konnte", so Westwood nach seinem Sieg.
Am 1. November 2010 gelang ihm das Highlight seiner bisherigen Karriere: Er übernahm er erstmals vorübergehend die Führung in der Weltrangliste und stoß den ehrenwürdigen Tiger Woods vom Treppchen.
Lee Westwood: Majorsiege (beste Platzierung) | Jahr | |
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Masters | 2010, 2016 (T2) | |
US Open | 2008 (3) | |
PGA Championship | 2009 (T3) | |
British Open | 2010 (2) | |
Anzahl Siege auf PGA Tour | 2 | |
Anzahl Siege auf der European Tour | 24 | |
Anzahl weitere Siege | 17 |
Auch privat liebt Westwood die Herausforderung. Denn genauso gründete er auch eine Familie. Im Jahr 1995 lernte Westwood die Schwester seines Tour-Kollegens Andrew Colwart kennen. Laurae interessierte sich nicht für Golf und schwor sich sogar, unter keinen Umständen einen Golfer zu heiraten. Auch Andrew kündigte an, dass die beiden nur über seine Leiche zusammen kämen. Möglicherweise war genau diese Kampfansage der Schlüssel: Denn noch im Dezember 1995 verlobten sich Laurae und Lee.