Sebastian Heisele hat es geschafft. Der 31-Jährige kehrt in der Saison 2020 auf die European Tour zurück. Heisele erspielte sich beim Challenge Tour Grand Final den geteilten zweiten Rang und festigte damit seine Position unter den 15 besten Spielern in der Saisonwertung, der Road to Mallorca. Der Sieg im Alcanada Golfclub ging an den Italiener Francesco Laporta, der damit zudem die Order of Merit für sich entschied. Marcel Schneider gelang zum Saisonabschluss ein Top-Ten-Ergebnis, während Nicolai von Dellingshausen auf dem geteilten 37. Rang landete.
Sebsastian Heisele sichert European-Tour-Karte
Ausgerechnet am Finaltag unterlief Sebastian Heisele mit einer 73 (+2) seine schwächste Turnierrunde auf Mallorca. Schlaggleich war er mit dem siegreichen Italiener in den verregneten, windigen Sonntag gestartet, doch am Ende musste er sich Laporta um zwei Schläge geschlagen geben. Trotzdem verbesserte er sich in der Saisonwertung auf den vierten Platz, was nicht unwichtig sein wird, wenn es um die Startberechtigung für die hochdotierten Turniere der European Tour geht. Dennoch war die Enttäuschung über den verpassten zweiten Turniersieg "riesig", gestand Heisele nach der Runde. "Der Frust überwiegt, weil das Spiel einfach nicht da war. Auf den zweiten Neun habe ich mich schwer getan, einige Katastrophen-Schüsse gemacht. Ich war nur am Kämpfen eigentlich. Deswegen ist geteilter Zweiter zu werden okay, aber ich hatte auf mehr gehofft."
Trotz des ausgebliebenen Triumphes beim Abschlussturnier der Challenge Tour zog Heisele ein positives Saisonfazit: "Freuen kann ich mich natürlich trotzdem. Ich habe mich schon vor dieser Woche gefreut, dass ich die Zielsetzung erreicht habe, die ich Anfang des Jahres gehabt habe." Nächstes Jahr wird er wieder auf der großen Bühne der European Tour antreten und unter Umständen zur selben Zeit des Jahres nicht auf Mallorca weilen, sondern womöglich bei den Playoffs der European Tour.
Marcel Schneider kämpft sich auf Rang 6
Marcel Schneider startete mit einem Doppelbogey und damit "richtig schlecht" in den Fianltag, wie er selbst befand. Doch er kämpfte sich mit drei Birdies zurück und brachte schlussendlich eine Even-Par-Runde unter teils widrigen Bedingungen ins Clubhaus. So verbesserte er sich noch auf den geteilten sechsten Rang und zudem in der Saisonwertung auf Position 32. "Viele Chancen" habe er sich gegeben, "doch es ist einfach nichts mehr gefallen."
Sein Fazit für die Saison fällt gemischt aus: "Mit einem Auge positiv, weil ich das gesamte Jahr über sehr konstant gespielt habe. Zum anderen haben mir zu viele Top-5-Ergebnisse gefehlt. Ich war selten ganze vorne dabei. Aber das braucht man eben, wenn man am Ende des Jahres oben stehen will." Bei der Final Stage der Qualifying-School hat er die Chance, sich die volle Tourkarte für die European Tour doch noch zu sichern. Dafür ist das gut Ergebnis auf Mallorca sicher Rückenwind, da das Turnier bereits in der kommenden Woche ansteht.
Nicolai von Dellingshausen ist "frustriert"
Dort wird auch Nicolai von Dellingshausen sein Glück erneut versuchen. Der 26-Jährige wurde auch am letzten Turniertag nicht mit dem Challenge Tour Grand Final warm. "Frustrierend, richtig frustrierend", seien seine Ergenisse erneut gewesen, bedauerte der Düsseldorfer nach der Finalrunde. "Ich bin enttäuscht. Es ist schwierig, das in Worte zu fassen. Nicht darüber enttäuscht, wie ich gespielt habe, sondern weil der Score ist, wie er ist, bei dem Golf, das ich gespielt habe. Vor allem die Putts wollten einfach nicht rein. Wenn man gute Schläge macht, dafür aber einfach nicht belohnt wird, ist das frustrierend. Dafür brauche ich jetzt ein paar Tage, um das einzuordnen."
Um etwas Abstand zu gewinnen, wird von Dellingshausen nicht wie geplant direkt weiter nach Barcelona fliegen, sondern zwei Tage Pause in der Heimat einlegen. "Nach der Woche brauche ich einen Cut, mal kein Golf und dann gehts weiter." Immerhin gelang es ihm, seine Saisonleistung schon weniger emotional zu bewerten: "Ich bin an sich mit der Saison zufrieden, vor allem aufgrund der Fortschritte, die ich gemacht habe in den Bereichen, an denen ich arbeite. Das ist ein Teil, den man in den Ergebnissen oft nicht sieht. Es ist einfach eine Geduldsfrage, bis sich das auf dem Platz dann auch wirklich zeigt." Sobald die Scores wieder seinem Spiel entsprechen, wird sicher auch die Frustration nachlassen.
We're heading back out at 11.50am local time... #GrandFinal #RoadtoMallorca pic.twitter.com/gMrjpVtNmD
— Challenge Tour (@Challenge_Tour) 10. November 2019