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Golf Post Premium British Open

Rekordpreisgeld bei der British Open 2024 – Wie viel ist zu viel?

17. Jul. 2024 von Alexandra Caspers in Troon, Schottland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

TROON, SCOTLAND - JULY 15: General view of the 18th Green prior to The 152nd Open championship at Royal Troon on July 15, 2024 in Troon, Scotland. (Photo by Warren Little/Getty Images)

Erneut gibt es ein Rekordpreisgeld zu vermelden. 17 Millionen Dollar werden bei der British Open 2024 ausgeschüttet, 500.000 mehr als noch im letzten Jahr. Aber mit diesem Rekord ist die diesjährige Open Championship nur auf Platz 28 der höchstdotierten Majorturniere. Allein in diesem Jahr verteilte das Masters 20 Millionen, die PGA Championship 17,5 Millionen und die US Open sage und schreibe 21,5 Millionen Dollar an die besten Spieler der Welt. Eine Entwicklung, die den am Ende des Jahres abtretenden R&A CEO Martin Slumbers zu warnenden Worten bewegt.

R&A CEO fordert "nachhaltiges Geschäftsmodell" für den Golfsport

Der Golfsport ist weiterhin im Aufschwung. Er ist, so Slumbers "die einzige Sportart auf der Welt, die seit COVID gewachsen ist." Aber um diesen Schwung weiter zu behalten, brauch es ein "nachhaltiges Geschäftsmodell". Und das entsteht nicht, so klingt es durch, in dem man den Profis mehr und mehr Millionen zuschustert. "Man kann nur dann ein gutes Geschäft mit einem Sport machen kann, wenn die Leute ihn spielen, ihn anschauen, ihn konsumieren und ihn lieben. Das sind nicht nur 200 Profigolfer. Das sind 60 Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die den Sport sehen wollen."

Slumbers bemüht dafür das Bild einer Pyramide, deren Spitze nur so stark sein kann, wie die Basis, auf der sie steht. Er betont die Aufgabe der R&A, eben diese Basis zu stärken. "Deshalb investieren wir alle Erlöse aus den Open wieder in den Sport. Dabei müssen wir darauf achten, dass der Freizeitsport floriert und die talentiertesten Spieler einen Weg an die Spitze finden, damit der Profisport von morgen floriert."

British Open 2024: 70.000 Fans mehr im Royal Troon

Die Open Championship ist der größte Umsatztreiber der R&A. Das wird besonders deutlich, wenn man sich die Zahlen von 2020 vornimmt. Die R&A sagte die Open anlässlich der Corona-Pandemie ab und machte nur einen Umsatz von 17,5 Millionen Dollar, 123 Millionen Dollar weniger als noch im Jahr zuvor.

Seitdem hat die R&A ihren Umsatz enorm gesteigert. Auf die Pandemie folgten zwei Rekordjahre, die eine Steigerung um 57 Millionen Dollar mit sich brachten, 41 Prozent mehr als noch 2019, berichtet Jared Doerfler in seinem Perfect Putt Newsletter. Der von der Open Championship generierte Umsatz kommt hauptsächlich aus drei Bereichen: den Medienrechten, den Sponsoren und Tickets sowie Merchandise.

Der gesteigerte Umsatz hängt nicht zuletzt mit gesteigerten Zuschauerzahlen vor Ort zusammen. 250.000 Fans werden in dieser Woche den Royal Troon besuchen, das sind 70.000 mehr als noch 2016, als genau an diesem Ort Henrik Stenson und Phil Mickelson die Open unter sich ausmachten.

"Ich glaube, dass großer Sport große Menschenmengen braucht", so Slumbers. "Als ich 2016 hierher kam, war ich überrascht: 170.000 Menschen in einer Woche auf diesem Golfplatz. Es fühlte sich irgendwie leer an. Die Tribünen waren nicht sehr oft voll. Das Image war nicht so toll. Das Wetter war am Freitag auch nicht besonders gut. Aber ich denke, dass der Spitzensport viel besser ist, wenn viele Zuschauer da sind, wenn es laut ist und wenn es viel Begeisterung gibt." Seitdem habe man jedes Jahr einen neuen Rekord an Zuschauerzahlen aufgestellt.

Mehr Zuschauer bedeuten mehr Einnahmen bedeutet mehr Geld, dass sich wieder zurück in die Basis des Golfsports investieren lässt - zum Vorteil aller. "Wenn man sich einen Kuchen vorstellt, und das ist der finanzielle wirtschaftliche Wert des Golfsports, dann fließt ein Teil davon in die Entwicklung, ein Teil in die Beschäftigung von Menschen und ein Teil in die Entwicklung des Spiels. Worum es hier wirklich geht, ist, ein Gleichgewicht zwischen den Preisgeldern und den Investitionen in den Golfsport zu finden, so dass der Kuchen wächst, und wenn der Kuchen wächst, geht es allen besser. Wenn man innerhalb eines bestehenden Kuchens falsch umverteilt, besteht die reale Gefahr, dass der Kuchen schrumpft."

Slumbers erinnert daran, dass vor 2018 die Zahl der Golferinnen und Golfer Jahr für Jahr sank. Deshalb sei es wichtig, aktiv daran zu arbeiten, den aktuellen Aufwärtstrend aufrecht zu erhalten. "Wir werden zwar immer einen sehr wettbewerbsfähigen Preisfonds für die Open anbieten, aber unser Hauptaugenmerk liegt auf der Steigerung der Beteiligung und der Verbesserung der Chancen im Golfsport. Wir müssen entscheiden, wie wir unsere Ressourcen einsetzen und die uns zur Verfügung stehenden Mittel so weit wie möglich ausschöpfen."

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