Das British Masters leitet die letzten Turniere der European-Tour-Saison vor der Final Series ein. Nur vier reguläre Events stehen noch an, bevor die letzte World Golf Championship und dann die drei Finalturniere folgen, die das Saisonende markieren. Es gilt also die Geldrangliste zu entern, denn für viele Spieler - auch für einige der Deutschen - geht es um nicht weniger als den Erhalt der Tourkarte.
Für das deutsche Fünfergespann hätte das Turnier im englischen Newcastle-upon-Tyne nicht unterschiedlicher beginnen können: Während für Martin Kaymer und Florian Fritsch die Top 10 in Reichweite ist, muss sich manch anderer um den Cut sorgen. Die Spitzenposition indes haben der Südafrikaner George Coetzee und der Lokalmatador Tyrrell Hatton inne, die mit sieben Schlägen unter Par einen Schlag Vorsprung zu dem Quintett auf dem geteilten dritten Platz haben.
Tying the lead at 18 in style
Impressive stuff @TyrrellHatton. pic.twitter.com/eULZa5I7ag
— The European Tour (@EuropeanTour) 28. September 2017
Martin Kaymer lässt nichts anbrennen
Für Martin Kaymer verlief die bisherige Saison ganz entgegen seiner Vorstellungen. Nicht nur, dass er einen so heiß ersehnten Sieg in diesem Jahr bis dato schuldig blieb, ein geteilter vierter Platz in Abu Dhabi gleich zu Beginn der Saison markiert auch die einzige Top-10-Platzierung. Umso wichtiger ist es für den Mettmanner, gegen Saisonende nochmal ein Zeichen zu setzen, sich im Race to Dubai günstiger zu platzieren und die exklusive Final Series zur Gänze mitzunehmen.
Dass ihm dies gelingen kann, das will er demonstrieren und zumindest für die erste Runde des British Masters gilt: Mission erfüllt. Die ersten sieben Löcher brachte er recht unscheinbar hinter sich, beendete die Front Nine aber mit zwei aufeinanderfolgenden Birdies. Drei weitere Schlaggewinne folgten auf der Back Nine, allerdings musst die deutsche Nummer eins wenige Meter vor Ende seiner Runde an Loch 17 auch noch ein ärgerliches Bogey hinnehmen. Nichtsdestotrotz befindet er sich mit vier Schlägen unter Par auf T13 neben seinem Landsmann Florian Fritsch in einer soliden Position für die kommenden Tage und leitete seinen Schlaggewinn an der 13 mit einem phänomenalen Schlag ein:
That's special.@MKaymer59 with the shot of the day so far pic.twitter.com/7K2eU4Aqgm
— The European Tour (@EuropeanTour) 28. September 2017
Florian Fritsch zieht auf der Back Nine an
Für Fritsch hingegen bedeuten die letzten Turniere der Saison vor allem eines: Den erbitterten Kampf um die Tourkarte. Der 31-Jährige, der wegen seiner Flugangst nur Turniere spielt, die für ihn mit dem Auto erreichbar sind, liegt im Race to Dubai derzeit auf dem 155. Rang - die European-Tour-Karte für die kommende Saison haben aber nur die ersten 100 Spieler im Ranking sicher.
Am ersten Tag in Großbritannien machte Fritsch nun einen bedeutenden Schritt auf sein Ziel zu - mit einer 66er Auftaktrunde spielte er sich unter die Top 15. Während seiner Front Nine mit einem Birdie und einem Bogey noch recht unspektakulär geriet, gab er auf den zweiten Neun Gas und feuerte vier Birdies, um sich für die kommenden Runden in eine aussichtsreiche Position zu bringen.
Siem und Heisele mit durchwachsenem Auftakt
Weniger vielversprechend starteten zwei seiner Landsmänner in das British Masters. Sebastian Heisele ließ seinen ersten neun Löchern, die er ausschließlich Par spielte, zwei Birdies und ein Bogey nachfolgen und rangiert bei -1 im Mittelfeld auf T52. Nach seinem siebten Platz bei der Bridgestone Challenge und dem darauffolgenden geteilten dritten Rang bei der KLM Open vor zwei Wochen dürfte der 29-Jährige allerdings zuversichtlich sein, mit weiteren guten Ergebnissen seine Tourkarte retten zu können.
Um diese muss sich Marcel Siem vorerst keine Gedanken machen. Als 92. hat er einen Platz unter den begehrten ersten 100 Spielern, muss allerdings dringend dafür sorgen, dass er diesen auf den letzten Metern vor der Final Series nicht noch verliert. Beim British Masters gestaltete sich dieses Unterfangen vorerst schwierig - mit einer Parrunde gestartet liegt er auf dem geteilten 70. Rang, ebenso wie Österreichs Nummer eins Bernd Wiesberger, der vor zwei Wochen in den Niederlanden noch in den Top 10 gelandet war.
Ritthammer und Knappe müssen zittern
Wie Fritsch liegen auch Bernd Ritthammer und Alexander Knappe bis dato außerhalb der Top 100 im Race to Dubai und können deshalb jeden Euro Preisgeld gut gebrauchen. In den vergangenen Monaten konnten sie zwar einige Ergebnisse in den Top 15 erspielen, verpassten aber insgesamt zu häufig den Sprung ins Wochenende.
Ob sie in dieser Woche einen Scheck mit nach Hause nehmen können, ist nach der ersten Runde allerdings fraglich. Beide liegen sie nach ihren Runden über Par und werden deshalb am Freitag um den Cut kämpfen müssen, Ritthammer mit einem Schlag über Par vom geteilten 94. Platz, Knappe mit drei Schlägen über Par vom geteilten 122. Platz aus.
Rory McIlroy auf der Suche nach versöhnlichem Ausklang
Weltranglistensechster hin oder her, auch für Rory McIlroy war 2017 keine einfach Saison. Der Nordire hatte längere Zeit mit einem Rippenermüdungsbruch zu kämpfen gehabt und hatte es zwar schließlich in die FedExCup Playoffs geschafft, die finale Tour Championship aber verpasst. Stattdessen versucht er nun in Europa, seiner Saison noch den richtigen Ausklang zu geben. Mit einer 67 zu Beginn liegt er nur einen Schlag von Kaymer und Fritsch entfernt auf T24.
Nach Tiger benannter Amateur macht's wie das Idol
Nachdem Tiger Woods am Mittwoch von einem möglichen Karriereende sprach, geht beim British Masters ein 16-Jähriger Amateur an den Start, der nach dem 14-fachen Majorsieger benannt wurde: Robin Tiger Williams. Der Youngster wird zwar wegen seines 71er Auftakts um den Cut kämpfen müssen, aber dieser Chip geriet dafür schon recht Tiger-würdig:
He's got Tiger in his name...
And 16-year-old Robin Tiger Williams is chipping like his idol pic.twitter.com/yMTzLTr0qa
— The European Tour (@EuropeanTour) 28. September 2017