Martin Kaymer und Pulheim, das soll wohl irgendwie nicht sein. Nach seinem mittelmäßigen Auftakt verbaute sich Martin Kaymer mit einer Bogeyserie zu Anfang seiner Back Nine die Chance, am Wochenende noch mit dabei zu sein. Vorne lief es gegensätzlich. Der Platz, noch leicht aufgeweicht von einigen Schauern in der Nacht und am Morgen, machte es möglich, richtig tief zu gehen. Gleich fünf Spieler teilen sich die Führung bei zwölf unter Par, von den deutschen Spielern ist einzig Alex Cejka im erweiterten Führungsfeld vertreten.
Martin Kaymer verpasst den Cut
Seit der Portugal Masters 2012 hatte Martin Kaymer keinen Cut mehr auf der European Tour verpasst, bis zu seinem Heimspiel in Pulheim bei Köln. Irgendwie scheint ihm der einzige von Jack Nicklaus designte Golfplatz in Deutschland nicht zu liegen. Der amtierende US-Open-Champion konnte einfach nicht die Leistung zeigen, die ihn vor zwei Wochen noch an die Spitze der US Open geführt hatte, und verpasste im Gut Lärchenhof nach der Premiere 2012 zum zweiten Mal in Folge den Cut. "Das ist okay für mich", sagte Kaymer in der anschließenden Pressekonferenz. "Es tut mir leid für die Zuschauer und die Fans, aber ich habe viel Golf gespielt in den letzten sieben Wochen und zwei große Titel gewonnen. Es ist einfach sehr anstrengend. Hier habe ich zuviel auf den Grüns liegen lassen."
Kaymer startete aussichtsreich mit einem Birdie am zweiten Loch, doch schon an der Fünf kam der erste Dämpfer: Doppelbogey. Wie am ersten Tag schaffte es Martin Kaymer nicht, das Niveau der Spitzengruppe zu gehen, ganz im Gegenteil. Zwar spielte er noch ein Birdie und absolvierte die Front Nine mit Even Par für den Tag, doch am Anfang der Back Nine kam es knüppeldick. Drei Bogeys in Folge warfen Martin Kaymer auf insgesamt +2 zurück, und das, während der Cut mittlerweile bei -3 angekommen war. Spätestens da dämmerte es auch dem größten Optimisten, das mit dem Cut dürfte nichts mehr werden. Und so sollte es am Ende auch sein. Zu guter Letzt kam dann auf dem 17. Grün auch noch eine Gewitterunterbrechung dazu, Martin Kaymer war bedient. Mit Even Par beendet er das Turnier.
Siem mit starkem Finish und Kieffer unspektakulär
Besonders Maximilian Kieffer haderte nach seiner Runde mit seinem Spiel. Vor allem weil er an beiden Tagen der BMW International Open auf den letzten Löchern wertvolle Schläge hergeschenkt hat, die ihn in letzter Konsequenz natürlich wertvolle Plätze kosteten. Er sprach in Anschluss an seine Runde davon, dass die Erwartungshaltung im zweiten Jahr auf der European Tour steigt und er es sich leichter vorgestellt hätte. Durch sein Doppelbogey am letzten Loch fiel er von -6 auf -4 zurück und schaffte damit so eben den Cut. Am Wochenende wird es darum gehen, sich so gut es geht im Leaderboard nach vorne zu schieben.
Marcel Siem legte am zweiten Tag los, wie Marcel Siem eben so loslegt: Birdie - Bogey - Birdie - Bogey. Der Ratinger mag es halt bunt. Zur Freude der deutschen Fans sollte das Bogey an der Vier aber sein letztes bleiben. Denn das Finish war bärenstark. Marcel Siem spielte fünf der letzten sechs Löcher Birdie, die letzten vier in Serie, und saugte sich mit -8 wieder an die Spitzengruppe ran.
Alex Cejka bester Deutscher bei der BMW International Open
Mit einem furiosen Start von fünf Birdies auf den ersten sechs Löchern katapultierte sich Alex Cejka gleich mal in die Verfolgergruppe. Der 43-Jährige, dessen Koffer nach einer Extrarunde am Flughafen erst am Morgen der zweiten Runde eintraf, ließ sich davon wenig beirren. Er heuerte kurzerhand bei BOSS, dem Ausrüster seines erfolgreichen deutschen Kollegen an, und stopfte die Bälle in die Löcher des GC Gut Lärchenhof. Seine ersten Neun, Cejka war auf der 10 gestartet, absolvierte der Wahlamerikaner mit -5, auf der zweiten Rundenhälfte kam ein weiterer Schlaggewinn hinzu. Bei insgesamt -10 liegt Cejka nur zwei Schläge von der Spitze entfernt und hat alle Möglichkeiten, die beiden Finaltage zu seinen Gunsten zu gestalten - dann wieder in eigener Kleidung.
Das aktuelle Leaderboard der BMW International Open
Damit haben sieben der elf gestarteten Deutschen den Cut verpasst, der schließlich bei -4 gezogen wurde: Marcel Schneider (-2) Martin Kaymer (Par), Dominic Foos (+2), Max Glauert (+3), Max Kramer (+4), Alexander Knappe (+7) und Anton Kirstein (+9). Morgen noch mit dabei: Alex Cejka, Marcel Siem, Max Kieffer und Maximilian Röhrig.