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Golftraining

Bambinigolf: Wie Kleine zu großen Golfern werden

19. Nov. 2015 von Gastautor in Köln, Deutschland

Golf mit Kids

Wann ist das richtige Alter, um mit dem Golfsport zu beginnen? John Merricks Sohn Chase ist im Alter von zwei Jahren schon in Augusta beim Masters Par-3-Contest. (Foto: Getty)

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"Früh übt sich!", lautet ein bekanntes Sprichwort. Stimmt das? Beim Weltranglistenzweiten Rory McIlroy begann alles in der Tat recht früh. Während sein Vater Gerry als Barkeeper im benachbarten Golfclub arbeitete, vertrieb sich Klein-Rory die Zeit auf der Driving Range. Schon als Zweijähriger schlug er den Ball knapp 30 Meter weit, zu Hause chippte er im Keller geduldig die kleinen Kugeln in die Trommel der Waschmaschine. Immer und immer wieder. Karrieren wie die des Nordiren sind allerdings die Ausnahme. Denn, selbst wenn die Kinder aus golfbegeisterten Familien kommen, machen sie in Deutschland durchschnittlich das erste Mal im Alter zwischen fünf und sechs Jahren ernsthaft Bekanntschaft mit einem Golfschläger.

Die Begeisterung der Kleinen wecken

Den richtigen Zeitpunkt, um mit dem Golftraining zu beginnen, gibt es laut Sabine Koch-Sutter nicht. Sie ist regionaler Jugendwart beim Bayerischen Golfverband (BGV). „Manche sind schon mit vier Jahren so weit, bei manchen ist es aber erst ab acht sinnvoll. Das hängt ganz von der Veranlagung der Kinder ab“, sagt sie.

Das Schwierigste sei es, die Kinder zu motivieren. „Da kann man viel richtig, aber andererseits auch viel kaputt machen“, meint Koch-Sutter. Daher appelliert sie: Die Kleinsten sollten auch die besten Trainer bekommen. Trainer, die anfangs erst einmal mit spielerischen Übungen die Begeisterung der Mädchen und Buben für den Golfsport wecken sollen.

Hockey spielen für die Ausbildung des Ballgefühls

Ein Golf-Professional, der viel Wert auf die Nachwuchsförderung legt, ist Alexander Stohr. Er betreut mehrere Jugendgruppen mit Kindern zwischen sechs und elf Jahren.  Die ersten Trainingsstunden sehen dabei in der Regel ähnlich aus: Die Kleinen spielen zum Beispiel Hockey. Diese Übungsform sei besonders beliebt, um das Ballgefühl zu steigern. Auf diese Weise lerne man zudem den richtigen Umgang mit einem Schläger leichter. „Die Erklärungen dürfen bei den Kindern nicht zu kompliziert sein, denn in diesem Alter ist meistens die Aufmerksamkeit noch nicht sehr groß“, so Stohr weiter.

So basiert bei den Mädchen und Buben zunächst vieles auf dem Prinzip des Zuschauens und Ausprobierens. So wie etwa Babys die kleine Welt um sich selbst erobern wollen, müssen auch die Nachwuchsgolfer ihren Erfahrungsschatz anfangs durch eigenes Tun und Lassen erweitern. Stohr erläutert dies an einer beispielhaften Übung: „Ich lege einen Ball auf das Grün und lasse den Kindern dann die Wahl: Mit welchem der Schläger im Bag könnte der Ball wohl am leichtesten ins Loch befördert werden? Eigentlich entscheiden sich fast alle tatsächlich gleich auf Anhieb für den Putter.“

Kindergolfabzeichen: Das 'Seepferdchen' für den Platz

Erst ab etwa acht Jahren geht es dann auch darum, die richtige Technik zu vertiefen. Sobald die Kinder bei den Schwüngen sicher Ziele treffen – bei langen Schwüngen auf Fahnen, in Kreise oder Quadrate –, in Eimer chippen und aus verschiedenen Entfernungen wie beim Minigolf putten können, seien sie reif für die erste Schläge auf dem Platz. Danach folgen die speziellen Regeln und das Verhalten auf der Runde.  „Zügiges Gehen und Rücksicht auf andere Spieler zu nehmen, das sind die ersten Dinge, die den Kindern vermittelt werden“, sagt Sabine Koch-Sutter.

Auch seitens des Deutschen Golf-Verbands (DGV) heißt es: „Golf ist mehr als nur stundenlanges Bälle schlagen.“ Daher bietet der Verband verschiedene Wettbewerbsformen für die Kleinen und das sogenannte Kindergolfabzeichen an. Letzteres ist in drei aufeinander aufbauende Stufen unterteilt – in Bronze, Silber und Gold. Die einzelnen Anforderungen in den Bereich Technik, Fitness sowie Etikette und Regeln wiederholen sich dabei mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Und immer gilt Koordination vor Kondition. Sprich: Die korrekte Bewegungsausführung ist für das erste Erfolgserlebnis auf dem Golfplatz am wichtigsten.

Alexander Stohr glaubt übrigens fest daran, dass die Pubertät der Golfbegeisterung der Kinder und Jugendlichen keinen Abbruch tut: „Ob sie auch in diesem schwierigen Alter am Ball bleiben, hängt stark von der Qualität der Ausbildung ab.“

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