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Back Nine

Patrick Reed: Weitere Schummel-Augenzeugen belasten Triumph von Mexiko

24. Feb. 2020 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Patrick Reed während der WGC-Mexico Championship. (Foto: Getty)

Patrick Reed während der WGC-Mexico Championship. (Foto: Getty)

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Wenn Patrick Reed in Erscheinung tritt, dann geht das nicht ohne Nebengeräusche ab. Da macht auch der zweite WGC-Triumph und achte PGA-Tour-Sieg des 29-jährigen Texaners keine Ausnahme. Während Reed im Club de Golf Chapultepec aufteete, erklärten erst Brooks Koepka und anschließend der renommierte Golf-Journalist und Golflehrer Peter Kostis, Reed persönlich beim Schummeln, genauer gesagt bei der Verbesserung der Lage seines Balls, beobachtet zu haben. Kostis, gerade als Analyst bei „CBS“ ausgeschieden, sprach in einem Podcast von vier Vorkommnissen, bei denen er persönlich und aus nächster Nähe Augenzeuge gewesen sei. Unter anderem bezog er sich auf diese Szene bei der Barclays (heute Northern Trust) Championship 2016:

„Das war ursprünglich gerade mal ein Vorlegen mit dem Sand Wedge“, sagt Kostis dazu. „Aber tatsächlich wurde im Endeffekt ein Holz 3 draus.“ Demnach habe Reed eine wahre Meisterschaft darin entwickelt, durch ungewöhnliche Probeschwünge hinter dem Ball beispielsweise höheres Gras niederzudrücken, um so beim tatsächlichen Schlag mit dem Schlägerkopf besser an den Ball zu kommen. „Ich bin nicht mal sicher, ob er das wirklich absichtlich macht“, räumt Kostis ein. „Ich will ihm nichts unterstellen, sondern erzähle nur, was ich gesehen habe.“

Wenig überraschend, dass Reed all so was nicht anficht. „Ich mache da draußen bestmöglich meinen Job“, winkt er ab. „Alles andere interessiert mich nicht.“ Und: „Wenn alle gegen mich sind, spornt mich das eher noch an.“

Hoffman lehnt Superliga schon wegen des Saudi-Gelds ab

Einspruch: Man kennt ihn als den Pro mit der einstigen Vokuhila-Frisur, aber Charley Hoffman ist ein durchaus sehr reflektierter Typ, sonst wäre der Kalifornier nicht aktueller Vorsitzender des Spielerbeirats der PGA Tour. In dieser Funktion hat Hoffman eine klare Haltung zu der am Horizont des Turniergeschäfts herumgeisternden Premier Golf League – und die ist ablehnend. „Ich glaube nicht, dass dieses Projekt nachhaltig und seriös ist“, sagte Hoffman in einer Golf-Talkshow. Er könne verstehen, dass die kursierenden Preisgeldsummen jeden Spieler zum Nachdenken bringen, „aber ich weiß nicht, ob ich mich von Saudi-Geld abhängig machen wollte“. Immerhin werde die Superliga von einer „bösartigen Regierung“ finanziert. Wie berichtet, steht unter anderem der staatliche saudi-arabische Investitionsfond hinter der geplanten Premier Golf League.

Spott für Pitchmarken-Wüstling DeChambeau

Wer den Schaden hat: Es ist kein unübliches Bild nach einem verpassten Putt – irgendwer oder -was muss als Blitzableiter herhalten. Im Fall von Bryson DeChambeau bei der WGC – Mexico Championship war es eine Spike-Marke auf dem Grün, an der er seinen Frust ausließ. Und weil es nach der Reform der Golfregeln absurd ist, sich darüber aufzuregen, weil man sie ja reparieren darf, spottet Lee Westwood auf Twitter zurecht über den Ausraster des „verrückten Wissenschaftlers“.

Woodland prahlt mit seinem Basketball-Können

Korbleger: Er kam aus dem Niemandsland der PGA Tour und knöpfte Brooks Koepka 2019 auf den Pebble Beach Golf Links ziemlich überraschend den US-Open-Pokal ab. Damit darf sich Gary Woodland für alle Zeiten als Majorsieger feiern lassen, wenngleich danach vom 35-Jährigen golferisch nicht mehr viel zu sehen war. Dafür scheint der Mann aus Kansas auf einem anderen Parkett eine schier unbezwingbare Größe zu sein. Behauptet er jedenfalls. In der neuen Golfshow „Subpar“, die Ex-Tour-Spieler Colt Knost und sein Kumpel Drew Stoltz unter dem Dach von „Golf.com“ abhalten, bezeichnet sich Woodland als bester Basketballspieler auf der PGA Tour. „Leute wie Dustin Johnson, sein Bruder Austin oder Jordan Spieth kriegen zwar ein ziemlich gutes Dunking hin, und sind auch ganz gut. Aber nicht aus dem Spiel heraus“, behauptet Woodland, der an der Uni tatsächlich ein Basketball-Ass war, bevor er ins Golflager schwenkte: „Keiner hat eine Chance gegen mich. Niemand! Null!“ Okay, haben wir zur Kenntnis genommen. Aber was ist mit lochen statt netzen? 

Der Mann, der alles mit allem locht

Vielzweck-Waffe: Er nennt sich „Rumbo Golf Artist“ und puttet mit allem, was er in die Finger kriegt – Zucchini, Bunkerharke, Bierflasche … Besser noch: Er locht auch alles, wenigstens in diesem Video. Aber schauen Sie selbst:

Rahms Kunstschuss hätte Weg zum Thron ebnen können

Noch‘n Kunstschütze: Weil es so schön war, hier noch mal das Ass von Jon Rahm in Runde drei der WGC – Mexico Championship, als der Spanier den Ball auf Loch 17 über 144 Meter geradezu unnachahmlich im Cup versenkte. Es war quasi der Schlussakkord einer 61er-Fabelrunde, die nicht nur einen neuen Platzrekord darstellt. Hätte Rahm in Mexiko City gewonnen, statt geteilter Dritter zu werden, wäre Europas amtierende Nummer eins angesichts von Rory McIlroys fünftem Rang heute auch neuer Weltranglistenerste. Aber es kam ja anders.

Riesenärger um Zaun gegen Golfbälle

Maschendrahtzaun: Was Entertainer Stefan Raab und die Band Truck Stop 1999 als Hit besangen, ist in den USA zu ausufernden öffentlichen Ärgernis geworden – der 20 Meter hohe Fangzaun, den ein Anwohner des Manasquan River Golf Club in New Jersey errichtet hat, um sein Grundstück gegen verirrte Bälle zu schützen. Auf gerichtliche Anordnung muss Ron Dana das Bauwerk wieder abreißen, weil es in vierfacher Hinsicht gegen die Richtlinien der Gemeinde verstoße. Doch Dana lässt den selbstgebauten Zaun stehen, will die entsprechende Frist verstreichen lassen und in Berufung gehen. Mittlerweile protestieren sogar die Nachbarn mit einer Petition und 200 Unterschriften gegen die Konstruktion. Während das Gerichtsverfahren gegen Dana läuft, hat er selbst Klagen gegen die Gemeinde, das Bauaufsichtsamt und den Golfplatz eingereicht. Die Verlegung des 17. Abschlags habe „ein Invasion von Golfbällen“ nach sich gezogen, heißt es darin unter anderem.

Bloomberg benutzt Golf gegen Trump

Missbrauch: Na toll, jetzt muss Golf schon im US-Präsidentschaftskandidaten-Wahlkampf herhalten, um den politischen Gegner zu diskreditieren. Milliardär Michael Bloomberg, der für die Demokraten ins Rennen um das Weiße Haus gehen will, bezichtigt den aktuellen Amtsinhaber auf übergroßen Bannern unter anderem, ein Fairway-Betrüger zu sein: „Donald Trump schummelt beim Golf“ heißt es da; die Aktion soll Trump bei seinen Wahlkampf-Auftritten treffen. Bloomberg bezieht sich eindeutig auf das Buch „Commander in Cheat“, in dem Rick Reilly auf Basis zahlreicher Zeugen das Etikette-Verständnis von „The Donald“ anprangert; und die beiden Krösusse fechten auch eine Art privates Machtspielchen aus – aber es tut einem schon in der Seele weh, dass Golf für solche Kampagnen herhalten muss.

Was für eine ruhige Hand mit 84

Zum Schluss: Sie ist 84 und stolze Besitzerin eines nagelneuen Autos. Mit einem treffsicheren Putt über fast 30 Meter sicherte sich Mary Ann Wakefield bei einem Basketball-Spiel der University of Mississippi den Hauptpreis der Halbzeitshow. Oder anders: Der Ball rollt und rollt und rollt – genau ins Schwarze. Und die Schützin mit der unfehlbar ruhigen Hand zeigt, dass sie immer noch ausgelassen jubeln kann:

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