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Back Nine

Masters-Kurs schockt die Golfwelt: In Augusta war die Wiese – braun!

05. Okt. 2020 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Das Masters 2020 findet erst im November statt. (Foto: Getty)

Das Masters 2020 findet erst im November statt. (Foto: Getty)

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Die Fotos gingen um die Welt: Augusta National, der grünste Flecken Golf auf Erden, präsentierte sich in jämmerlichem Braun. Die Bunker waren ohne Sand, die Büsche ohne Bunt. Tristesse statt Bundesgartenschau. Wo in einem guten Monat das wegen Corona verschobene Masters 2020 stattfinden soll, sah es dieser Tage aus wie auf einer Agrarbrache. Das suggerierten jedenfalls Luftaufnahmen. Und die Golfwelt war geschockt.

Na ja, ein bisschen vielleicht. Denn des Rätsels Auflösung und die Gegenmaßnahmen folgten auf dem Fuße. So reagiert Gras nun mal, wenn die Bedingungen unwirtlich sind. Dann stellte es Wachstum und Blühen ein, legt sich schlafen und spart Energie fürs Überleben. In Georgia ist es für das hitzefeste Bermuda-Gras des ikonischen Kurses derzeit schlichtweg zu kalt, vor allem nachts bei Temperaturen deutlich unter 10 Grad – und so sieht Augusta National normalerweise dann halt im September aus.

Aber weil gerade die Granden in Grün nichts dem Zufall überlassen, wurden die Golfbahnen dieser Tage mit dem klimatauglichen Rye-Gras übersät, und das hat prompt Fuß gefasst, begünstigt von wachstumsfördernden Temperaturen über 20 Grad am Tag. Auch wenn sich Augusta National im November vermutlich völlig anders spielt als im April – niemand weiß genau wie, da es an entsprechender Erfahrung fehlt –, dürfte eines garantiert sein: An Grün wird‘s nicht mangeln.

Rekordpreis für Woods‘ Reserve-Putter

„Short stick“, Stange Geld: Tiger Woods zieht. Der Superstar bewegt die Massen, und seine Fans machen auch was für ihn locker. Selbst wenn es nur um den Reserve-Putter geht. Bei einer Auktion des Versteigerers Golden Age Golf kam jetzt ein Scotty Cameron Newport 2 unter den Hammer, der schon 2001 als eines der jährlichen Back-up-Exemplare exakt nach den Spezifikationen von Woods Wettbewerbs-Putter angefertigt worden war, mit dem Tiger im Lauf der Jahre 14 seiner 15 Majors gewonnen hat. Der Mindestpreis betrug 1.000 Dollar, insgesamt 55 Gebote gingen ein, am Ende wechselte der Schläger für die Putter-Rekordsumme von 154.928 Dollar den (anonymen) Besitzer. Woods nutzte die Back-up-Schläger halt als Reserve für den Fall der Fälle oder setzte sie beim Training ein. Sein  Turnier-Putter, der sogenannte „Old Trusty“ Scotty Cameron Newport II, würde bei einer Auktion nach Expertenschätzung zwischen drei und fünf Millionen Dollar einbringen.

Tyson gibt den Bryson

Hammer: Dass Tyson Fury ein richtiges Pfund drauf hat, dürfte wohl niemand bezweifeln – der Engländer ist immerhin zweifacher Box-Weltmeister im Schwergewicht. Und golfen kann er auch, nicht sehr elegant, aber durchaus effektiv, wie Fury dieser Tage  mit mehreren Videos in den sozialen Netzwerken vermittelt und damit etwas Werbung für den anstehenden Kampf gegen Deontay Wilder und für TaylorMade macht. In einem Filmchen lässt der 32-Jährige eine 306-Yard-Granate (280 Meter) vom Tee raus. Oder anders: Tyson gibt den Bryson:


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Really enjoying my golf ?️‍♂️ @taylormadegolf @morecambegolfclub can’t wait to stay the Gypsyking golf tour coming soon. #iconic #world

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Große Nachfrage: Acushnet erweitert Personal

Zuwachs: Das Geschäft mit Golfausrüstung boomt in der Nach-Lockdown-Phase. Seit die Menschen wieder auf die Golfplätze dürfen, verzeichnen die Hersteller enorme Nachfragen. Und erweitern deswegen sogar ihre Belegschaft. So stellt beispielsweise Acushnet, der Mutterkonzern von Titleist und FootJoy beispielsweise aktuell mehr als 200 neue Mitarbeiter für seine Golf-Sparten ein. „Seit die harten Restriktionen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie aufgehoben sind, rüsten die Leute unglaublich auf, und wir müssen sehen, wie wir dieser Nachfrage gerecht werden“, erklärt Titleists Personalchef Brendan Reidy.

Wenn der Ball die Rolle rückwärts macht …

Faszinierend: Backspin, was für ein Zauberwort. Der dem Ball mitgegebene Rückwärtsdrall unterscheidet die Könner von den Kratzern, für viele bleibt er ein Sehnsuchtsziel im Schwung- und Schlagrepertoire. Der ewig zu kurz spielende Autor zählt sich dazu, ist aber meistens ganz froh, dass der Backspin die Bälle nicht noch weiter von der Fahne entfernt. Für uns alle wenigstens hier mal das Ideal des diesbezüglichen Strebens, zudem in faszinierender Zeitlupe:

Premier Golf League meldet sich zurück

Lebenszeichen: Corona überlagert derzeit alles, und angesichts eines Sportbetriebs unter verschärften Bedingungen ist wenig Raum für Flausen. So hat denn in den vergangenen Monaten auch niemand mehr von der Premier Golf League gesprochen, die mit saudi-arabischen Öl-Millionen die Superstars der Branche anlocken und eine Art Formel-1-Zirkus im Golf aufziehen will. Verschwunden ist die Schimäre freilich nicht, wie jetzt Majed Al Sorour, der Chef von Golf Saudi, in einem Interview mit der Zeitung „The Scotsman“ betonte, als das Königreich im Zuge der geplanten Damenturniere wieder in den Blickpunkt der Golf-Öffentlichkeit rückte. „Die entsprechenden Gespräche und Verhandlungen laufen nach wie vor“, sagte Al Sorour, der sich mit heftigem Gegenwind aus der etablierten Szene und auch bereits Spieler-Absagen konfrontiert sieht: „Widerstände gibt es immer. Es muss ja nicht zwangsläufig gut oder schlecht sein – es ist schlichtweg etwas neues, etwas kreatives. Wir jedenfalls finden die Idee gut, womöglich eine neue Golf-Welt zu schaffen.“

Wie in der Zwischenzeit übrigens herauskam, hat Brooks Koepka der Premier Golf League Anfang des Jahres sein Desinteresse übermittelt, nachdem er mit Rory McIlroy über das neue Konzept gesprochen und dessen Rat eingeholt hatte. Wie „Rors“ vor geraumer Zeit erzählte, habe Koepka ihn angerufen und nach seiner Meinung gefragt. Der Nordire hatte aufgrund der politischen und gesellschaftlichen Kritik an Saudi-Arabien sehr schnell Stellung bezogen: „Mir gefällt schon nicht, wo das Geld für die Premier Golf League herkommt.“

Erfolgreicher Aberglaube: Sieg im Vortags-Outfit

Anrüchig? Ein bisschen abergläubisch sind wir alle, oder? Wollen auf der Runde nicht auf gewohnte Dinge im oder am Bag oder in der Hosentasche verzichten – besondere Ballmarker zum Beispiel. Eine sehr ausgefallene Form des Aberglaubens leistete sich indes US-Pro Evan Harmeling aus Vermont auf der Korn Ferry Tour. Nach einer samstäglichen 67er-Runde, die ihn zum 54-Loch-Spitzenreiter der Savannah Golf Championship machte, entschied sich Harmeling – getreu der Devise „Never change a winning team“ –, sein senfgelbes Outfit des Vortags für die Finalrunde einfach noch mal anzuziehen, inklusive der bereits gebrauchten Socken und Unterwäsche. Glücklicherweise ist Golf ja ein Frei- und Frischluftsport. Trotzdem: So was macht vermutlich auf Dauer einsam. Allerdings, es hat geholfen: Der 32-Jährige mit dem Rauschebart ging nach einer 69 als Turniersieger vom Platz.

Jugendsünde nach 50 Jahren gebeichtet und getilgt

Späte Reue: Es war eine Jugendsünde in übermütiger Laune, als Rob Livingstone und seine beiden Kumpels an jenem frühen Morgen im Jahre 1969 nach einer 9-Loch-Runde im schottischen Gatehouse Golf Club 6 Pfund und 12 Schilling aus der Box fürs Greenfee klau(b)ten und sich einen schönen Tag machten. Doch das schlechte Gewissen plagte Livingstone mehr als 50 Jahre und nun gab der mittlerweile 65-Jährige sich einen Ruck, schrieb den Club an, beichtete seine Missetat und spendete zum Ausgleich 120 Pfund (132 Euro). Mit Zins und Zinseszins kommt das womöglich hin – also vergeben und vergessen. Mehr noch: Das Club-Management lud ihn sogar auf eine Runde Golf ein …

Ass mit Vier

Zum Schluss: Manche warten ein Leben lang drauf, Rocco Figaretti aus West Virginia hat das erste Hole-in-one seiner Golflaufbahn schon im Alter von vier Jahren abgehakt. Auf dem Par-3-Kurs des Oglebay Resort in Wheeling lochte der Knirps direkt auf dem ersten Loch vom Tee ein und wird seither in den sozialen Medien als Mini-Held gefeiert – dass er das Grün dabei nicht mal getroffen hat, sondern der Ball noch ein gutes Stück hoppeln musste, schmälert die Begeisterung nicht im mindesten.

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