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Major

Augustas Club: Luxuriöser Zufluchtsort für vermögende Herren

03. Apr. 2013 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Clubhaus des Augusta National Golf Club

Preise wie beim exklusiven Augusta Club lassen sich leicht vermeiden. (Foto: Fred Jala)

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Wer den Augusta National Golf Club hinterfragen will, der braucht bloß mal im Englisch-Lexikon nachzuschlagen. „The Masters“, das sind die Herren, die Magister, die Lehrmeister. Auch wenn‘s auf die Golfer gemünzt war: Der Name des Turniers, das den geheimnisumwitterten Verein einmal im Jahr ins Rampenlicht bugsiert, sagt viel über das Selbstverständnis seiner Gastgeber.

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Augusta National ist ein extrem konservativer Zirkel.  Südstaaten halt. Und elitär von Beginn an: „Ein Zufluchtsort, der vermögenden und dem Golf verbundenen Herren den besonderen Luxus bietet, sich zurückziehen und das Spiel mit Gleichgesinnten aus dem ganzen Land genießen zu können“, schrieb Mitbegründer Bobby Jones in „Golf is my Game“. Er bat damals handverlesene Kontakte in persönlichen Briefen um Mitgliedschaft. Bis heute hat sich nur der Stil der Einladung geändert.

Aufnahme per Überweisungsformular

Die Auserkorenen erhalten kommentarlos ein Formular mit der Konto-Verbindung und der zu überweisenden Summe. Basta! Die Aufnahme soll zwischen 10.000 und 30.000 Dollar kosten; der Jahresbeitrag maximal 3.000 Dollar. Eher preiswert für einen Nobel-Club. Aber das Masters spült so viel Geld in die Kasse, dass es auf eine Handvoll Dollar nicht ankommt.

Wer der auf rund 300 Mitglieder limitierten Gesellschaft beitreten darf, das wird intern ausgeguckt. Bewerben geht schon gar nicht. Im Gegenteil. Derartige Dreistigkeit ist der sicherste Weg, keine Einladung zu bekommen. Bill Gates, der Microsoft-Patron, hat mal geäußert, er wäre gern dabei. Prompt wurde er für Jahre ignoriert. 2002 kam die ersehnte Post dann doch. Es wird kolportiert, Linde-AG-Chef und Ex-Auto-Manager Wolfgang Reitzle sei das einzige deutsche Mitglied.

Der Augusta National Golf Club hat seine rigide Haltung stets als interne und private Angelegenheit bezeichnet. Kritik freilich gab‘s zuhauf, seit Clifford Roberts, Präsident nach seinem Partner Bobby Jones, den Seinen ins Protokoll schrieb: „Solange ich lebe, sind die Mitglieder weiß und die Caddies schwarz.“ Roberts starb 1977; aber erst 1990 wurde ein afro-amerikanisches Mitglied berufen.

Gern moralische Instanz

Seit 1983 können die Masters-Golfer ihre regulären Caddies mitbringen, zuvor durfte nur Augustas Personal an die Taschen. 2002 hat die Feministin Martha Burk eine Revolte gegen den reinen Männer-Club inszeniert. Auch da sind zehn Jahre vergangen, bis 2012 mit Condoleezza Rice und Darla Moore die ersten Damen ein grünes Mitglieder-Sakko erhielten.

Es darf getrost angenommen werden, dass Augustas Angehörige ihren Club als Hort republikanischen Gedankenguts schätzen. Aber Kommentare zu all den Pikanterien verbittet sich der Club stets aufs Schärfste. Andererseits gebärdet man sich gern als moralische Instanz. 2010 z. B. ereiferte sich Präsident Bill Payne über die außerehelichen Eskapaden von Tiger Woods und geißelte den Golfer als sittlichen Störfall.

Übrigens: Wär‘s nach einem der Erfinder gegangen, fände nächste Woche immer noch das „Augusta National Invitational“ statt. Clifford Roberts‘ Titel „Masters“ mochte Bobby Jones nicht. Er fand ihn „anmaßend“.

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