Die Tour sieht oft nach Glanz aus – aber wer genau hinschaut, merkt schnell: Dahinter steckt viel Organisation, ein striktes Budget und der ständige Versuch, Leistung und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut zu bringen. Nicolai von Dellingshausen macht in zwei Instagram-Videos deutlich, was der Weg im Profigolf abseits der großen TV-Bilder bedeutet. Kein Beschönigen, kein Drumherum – einfach Zahlen, Fakten und ein ehrlicher Einblick in den Alltag eines Tourspielers.
Der Start ins Profigolf – alles andere als günstig
Ein Jahr auf Tour klingt nach Reisen, Birdies und dem Traum vom großen Durchbruch. Als Nicolai von Dellingshausen seine erste volle Saison auf der Pro Golf Tour spielte, ging es nicht nur darum, das eigene Spiel zu verbessern, sondern auch ums Haushalten. 17 Turniere standen auf dem Plan, und am Ende dieses Jahres zeigte der Taschenrechner eine Summe von 31.325 Euro. Eine Auflistung der Posten liest sich fast wie ein Haushaltsbuch: 4.250 Euro Startgelder, 9.410 Euro für Hotels, 3.258 Euro für Transporte, 3.000 Euro fürs Essen unterwegs und 446 Euro für Dinge wie Yardage Books und Visa. Dazu kamen noch rund 7.692 Euro für Trainer, Mitgliedschaften und Co. Inflationsbereinigt macht das über 41.000 Euro.
Posten | Kosten |
---|---|
Anmeldegebühren | 4.250 € |
Hotel | 9.410 € |
Transport | 3.258 € |
Verpflegung | 3.000 € |
Visa, Yardage Books | 446 € |
Trainer, Mitgliedschaften etc. | 7.691,95 € |
Gesamtkosten (inflationsbereinigt) | 41.046,73 € |
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Kleines Preisgeld, große Rechnung
Wer glaubt, dass sich solche Summen leicht mit Preisgeld refinanzieren lassen, den holt Nicolai von Dellingshausen schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Der Sieger einer Pro Golf Tour bekommt 5.000 Euro – Platz zehn bringt gerade mal 850 Euro. Damit wird klar: Ohne Unterstützung von Sponsoren geht es kaum. Nicolai von Dellingshausen sagt deutlich, dass finanzielle Hilfe auf allen Ebenen des Profigolfs notwendig ist – ob auf der Pro Golf Tour, Challenge Tour oder DP World Tour. Der finanzielle Druck ist real, gerade in den ersten Jahren.
Challenge Tour: Höheres Level, doppelte Kosten
2019 war Nicolai von Dellingshausens volles Jahr auf der Challenge Tour. 20 Turniere dort, dazu noch drei auf der Pro Golf Tour, ein DP World Tour Event und die Q School. Gesamtkosten: 58.056 Euro. Die Zahlen dahinter: 3.750 Euro für Anmeldegebühren, 9.335 Euro für Reisen, 7.900 Euro für Hotels, 5.900 Euro fürs Essen und 6.725 Euro für den Caddy – nicht bei jedem Event, aber oft genug. Weitere 1.144 Euro entfielen auf Visa, Yardage Books und Ähnliches. Der größte Block: 23.417 Euro für Trainer, Mitgliedschaften, Equipment. Inflationsbereinigt: 73.740 Euro. Ein Jahr also, das fast doppelt so teuer war wie die erste Saison auf der Pro Golf Tour.
Posten | Kosten |
---|---|
Entry Fees inkl. Q School | 3.750 € |
Visa, Yardage Books | 819 € |
Transport | 9.335 € |
Hotel | 7.900 € |
Verpflegung | 5.900 € |
Caddies | 6.725 € |
Sonstige Kosten | 325 € |
Trainer, Ausrüstung, Mitgliedschaften | 23.417 € |
Gesamtkosten (inflationsbereinigt) | 73.740 € |
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Sponsoren: Ohne sie geht’s kaum
Dass Nicolai von Dellingshausen so offen über Zahlen spricht, ist alles andere als selbstverständlich. Aber gerade das macht seinen Einblick so wichtig. Denn ob auf der Pro Golf Tour, der Challenge Tour oder später auf der DP World Tour – ohne Sponsoren ist diese Karriere kaum machbar.
Die Preisgelder reichen oft nicht, um die laufenden Kosten zu decken. Viele junge Spieler sind auf Hilfe angewiesen, lange bevor der erste große Scheck winkt. Nicolai von Dellingshausen zeigt mit seinen Zahlen, wie hoch der finanzielle Aufwand wirklich ist – und warum man sich über die Unterstützung im Hintergrund ebenso viele Gedanken machen muss wie über das eigene Spiel.