Ein umstrittener Regelfall sorgte bei der Mexico Open für Aufsehen: Jake Knapp erhielt zunächst zwei Strafschläge, nachdem er aus Frust seinen Schläger in den Bunkersand schlug – doch nachträglich wurde die Strafe annulliert.
In der Freitagsrunde spielte Jake Knapp auf seiner letzten Bahn (Loch 9, Par 3) in den Grünbunker links vom Grün. Der Bunkerschlag misslang und der Ball rollte zurück zu seinen Füßen. Der Regelbeauftragen der PGA Tour vor Ort bestrafte diese Handlung sofort mit zwei Strafschlägen. Jake Knapp schloss das Loch mit einem Triplebogey ab und fiel auf einen Schlag unter Par zurück. Damit hätte er den Cut verpasst, der sich bei -3 einpendelte. Allerdings wurden die Strafschläge nach einer Überprüfung des Videomaterials und der Golfregeln annulliert und Knapp schaffte noch den Cut des Turniers. Doch welche Regel genau stiftete die Verwirrung?
Golfregeln: In den Sand schlagen kann straflos sein
Entscheidend ist Regel 12.2b, die sich mit "Einschränkungen, den Bunkersand zu berühren" beschäftigt. Zwar ist es untersagt, den Sand vor der Ausführung des Schlags absichtlich zu berühren, um Hinweise zu Sandzustand und Schlagbedingungen zu erhalten. Doch seit 2019 gibt es Ausnahmen, die das Berühren des Sandes straflos machen: Unter anderem ist es erlaubt "Schläger, Ausrüstung und andere Gegenstände in den Bunker zu legen (gleich ob durch Werfen oder Hinlegen), [...] sich auf einen Schläger zu stützen, um sich auszuruhen, das Gleichgewicht zu halten oder einen Sturz zu vermeiden oder aus Enttäuschung oder Ärger in den Sand zu schlagen."
Diese Regel, und insbesondere der letzter Teil, wurde hinzugezogen, um Jake Knapps Fall zu seinen Gunsten zu entscheiden. Die Überprüfung des Videomaterials bestätigte, dass Knapps Aktion unter die Ausnahme fiel – die Strafe wurde aufgehoben, und er schaffte doch noch den Cut. Jake Knapp schloss das Turnier auf dem geteilten 25. Rang ab.