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Back Nine

Nächstes Treffen mit Trump: Die Golfzukunft wird im Weißen Haus entschieden

24. Feb. 2025 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

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Was zu beweisen war: 2025 ist das Jahr, in dem die Ordnung der Welt neu sortiert wird. Im Großen – politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich – und im Kleinen, im Golf beispielsweise. Und alles steht und fällt mit dem Disruptor dem selbsternannten großen Zampano im Weißen Haus, der allem den Stempel aufdrücken will, was für ihn auf diesem Globus von Interesse und nützlich ist. Golf sowieso. Donald Trump hat zwar das Fingerhakeln zwischen saudi-arabischem Staatsfonds PIF und der PGA Tour um ein Investment in der kommerziellen Unternehmung PGA Tour Enterprises nicht binnen 15 Minuten beendet, wie er mal getönt hat. Aber dennoch machen die Verhandlungen in atemberaubendem Tempo Fortschritte, seit Agent Orange wieder im Oval Office sitzt – nicht zuletzt, weil die Parteien auf The Donalds Diktat fürs US-Justizministerium hoffen. Vergangenen Donnerstag war erneut eine Abordnung des Establishments beim Präsidenten, Commissioner Jay Monahan und Spielervertreter Adam Scott, die neulich schon vorgesprochen hatten, zudem der damals verhinderte Tiger Woods – und PIF-Boss Yasir Al-Rumayyan, was den größten Nachrichtenwert des Treffens ausmachte.

Nach der stundenlangen Sitzung veröffentlichte die PGA Tour das übliche Blabla-Statement und sprach nichtssagend von einer „konstruktiven  Arbeitssitzung“. Vielsagend freilich war, dass nicht nur erneut Trumps „Führerschaft“ gepriesen, sondern Al-Rumayyan ebenso konsequent wie ehrerbietig als „His Exzellence“ tituliert wurde. Monahan hat auch schon mal anders geklungen, jetzt ist katzbuckeln vor den neuen Machtverhältnissen und Trumps präsidentiellen wie privaten wirtschaftlichen Verflechtungen mit den Saudis angesagt.

Der Präsident wiederum nutzte Woods’ Anwesenheit und ließ sich mit dem 15-fachen Majorsieger bei einem publicityträchtigen gemeinsamen Auftritt anlässlich des National Black History Month feiern, was angesichts des ansonsten offen zur Schau getragenen Trump’schen Rassismus eines gewissen Hohns nicht entbehrt. Bei einem Dinner für die Gouverneure der US-Bundesstaaten tags drauf erklärte der Präsident dann: „Es gibt eine gute Chance, dass wir es schaffen werden. Ich denke, es gibt eine sehr gute Chance.“

 

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„Und dann ist da noch Trump, der den Golfsport lebt und atmet und umfangreiche Geschäftsbeziehungen mit der PGA Tour, mit LIV und mit Saudi-Arabien unterhält. Dies ist seine Welt. Bei einem öffentlichen Auftritt nach dem Treffen stimmte er „Ti-ger“-Sprechchöre an und überschüttete Adam Scott mit Lob: ,Ich habe immer versucht, wie er zu schwingen, aber es hat nie geklappt.’ Er wäre nichts lieber, als ein Star des Spiels und ein Held und Retter des Sports.“

Dylan Dethier in Golf.com


Wann und wie auch immer, eines ist klar: Die Golfzukunft wird im Weißen Haus definiert und entscheiden – und alles deutet darauf hin, dass es bald so weit sein wird. Wenn Trump das Justizministerium einbremst, bleibt als einziger Knackpunkt die Zukunft und die personelle Ausstattung der LIV-Liga, an der Al-Rumayyan offenbar festhalten will.

Das neueste Gerücht verbreitete dieser Tage Rex Hoggard vom „Golf Channel“. Er will von einem LIV’ler erfahren haben, dass Profis vom Konkurrenzcircuit schon bei der Players Championship (11. bis 16. März) auf der PGA Tour abschlagen dürfen, ausgerechnet bei deren Flaggschiffevent. Dagegen spricht allerdings, dass an besagtem Wochenende auch das LIV-Event in Singapur angesetzt ist.

Tiger Woods und die Nähe zur Macht

Diese Back Nine steht ganz im Zeichen der neuen Faktoren im Profigolf: Machtgelüste, geopolitische Aspekte, wirtschaftliche Einflussnahmen, Elitismus, dazu digitales Dauerfeuer durch die Medienmenschen 4.0. In diesen Kontext passt auch die Meldung, dass Kai Trump, Golf-ambitionierte Nichte des US-Präsidenten, fürderhin von TaylorMade mit einem sogenannten NIL-Vertrag gefördert wird, demzufolge Collegesportler in gewissem Umfang von „name, image, and likeness“ (NIL) profitieren können. Die 17-Jährige ist angehende Studentin der University of Miami und hat 5,4 Millionen Follower in den sozialen Medien. Ein Schelm, wer denkt, dass Tiger Woods ein bisschen die Finger im Spiel hatte, der neuerdings sehr offensichtlich und auf vielfältige Weise die Nähe zur Macht sucht, mit der Trump-Clique fraternisiert und sich nicht nur für den National Black History Month vor deren Karren spannen lässt:

 

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Weil es gerade um die neuen „Needle Movers“ geht: Die PGA Tour hat das Aufgebot derer bekannt gegeben, die für die zweite Ausgabe der Creators Classic berufen wurden, das Turnier der YouTuber und Content-Kreativen, die längst zu einer Macht avanciert sind und die mediale Mechanik im Golfbusiness orchestrieren. Die Party steigt am 12. März über neun Loch im TPC Sawgrass, inklusive Sudden-Death-Play-off auf der berühmten Inselgrün-17 und entsprechender Bambule in den sozialen Medien. Aber genau darum geht es ja mittlerweile zuvorderst.

 

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Trump soll’s auch bei den Damen richten

Wunderheiler? Bei den Ladies ist die Sehnsucht nach einer World Tour ebenfalls deutlich – und auch hier soll Donald Trump es richten. Wortführerin der Vision ist Albane Valenzuela, die wohl meist kosmopolitische Spielerin im Damengolf – geboren in New York, aufgewachsen in Mexiko, dem Heimatland ihres Vaters, dann umgezogen in die Schweiz. Die 27-Jährige, die vergangenes Jahr als erste Schweizerin beim Solheim Cup spielte, hat in Stanford studiert, spricht vier Sprachen und traf sich am Rand des LET-Turniers in Riad mit LPGA-Interims-Commissioner Liz Moore und LET-Chefin Alexandra Armas, um die Zukunft des Damengolf zu erörtern. „Meiner Meinung nach gibt es im Moment zu viele Touren im Frauengolf. Und ich denke, wir konkurrieren gegen andere Touren, anstatt zusammenzuarbeiten“, begründete Valenzuela den Wunsch nach einer World Tour.

Derweil haben sich Papa Alberto, ein Bankier und Ex-Einser-Handicapper, sowie Rick Pano, der Vater von LPGA-Proette Alexa Pano, mit demselben Anliegen an die Trump-Organisation gewandt. Ihr Brief trägt den Titel „Transforming LPGA into True Global Golf Tour“. Die in dem Schreiben skizzierte Idee eines nach Preisgeldern gestaffelten Systems von Veranstaltungen ist ähnlich wie bei den Herren, nur nicht ganz so hoch dotiert: Auf Stufe A würden die weltbesten Spieler mit Preisgeldern von 10 Millionen Dollar und mehr spielen – einschließlich der Majors –, analog zu den Elevated Events auf der PGA Tour und den LIV-Auftritten. Stufe B sind Veranstaltungen mit Preisgeldern zwischen 3 und 5 Millionen Dollar, wie bei normalen Turnieren auf der PGA Tour und der Rolex Series auf der DP World Tour. Stufe C hätte Preisgelder von einer Million Dollar umfassen. Stufe D wären Entwicklungsevents mit 500.000 Dollar Dotierung. „Die Spielerinnen müssten sich nicht mehr zwischen verschiedenen Touren entscheiden, sondern würden in einem einheitlichen System antreten“, heißt es in dem Schreiben.

Natürlich schielen Valenzuela und Pano auf das Geld von Saudi-Arabien und auf Trumps Kontakte nach Riad, um das Ganze zu finanzieren. So ganz nebenbei darf die Skizze getrost als Blaupause gelten, was im Fall eines Engagements des PIF bei PGA Tour Enterprises fürs Profigolf der Herren zu erwarten ist. Inklusive der Erkenntnis, dass es dieses Mehrklassensystem längst gibt, bloß nicht als World Tour ausgewiesen wird.

Genesis Invitational liefert Fernsehrekorde

Zugnummer: Das Genesis Invitational war der erwartete Quoten-Knüller. 3,4 Millionen TV-Zuschauer verfolgten den Sieg von Ludvig Åberg über Maverick McNealy auf dem South Course von Torrey Pines. Das sind fünf Prozent mehr als beim Erfolg von Hideki Matsuyama 2024 (3,2 Millionen), ist aber dieselbe Quote wie 2023, als Jon Rahm Max Homa kurz ließ. Mit den Einschaltquoten am Finalsonntag löste das Genesis überdies den bisherigen Einschaltquoten-Rekordhalter AT&T Pebble Beach Pro-Am (3,3 Millionen) ab und machte Tigers Turnier zum meistgesehenen Event seit der Players Championship 2024. Das lag nicht zuletzt am ersten Aufritt von Gastgeber Woods seit dem Tod seiner Mutter Kultida, zudem sicherlich am Feiertagswochenende mit dem President’s Day und an den eisigen Temperaturen und den winterlichen Bedingungen in weiten Teilen der USA. Dennoch sind diese Zahlen Wasser auf die Mühlen derer, die für derartige Elevated Events auch eine gesonderte Wettbewerbsebene fordern, eine World Tour beispielsweise, siehe oben.

 

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Apropos: Mal sehen, in welchem Keller die TV-Quoten für die gerade zu Ende gegangene Mexico Open landen, wo nun wirklich kein Star dabei war, der verstärktes Fan-Interesse generiert. Die Cognizant Classic in dieser Woche wird immerhin ein bisschen davon profitieren, dass Jordan Spieth noch Wettkampfschliff braucht und letzte Minute für das Turnier genannt hat, das mal als The Honda Classic bekannt war.

 

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TGL im TV: Interesse sinkt rapide

Neuer Tiefpunkt: Die TV-Zahlen der Tomorrow’s Golf League (TGL) beim Fernsehpartner ESPN sind weiterhin im freien Fall. Der „Dreier“ am vergangenen Montag, als in den USA President’s Day war, lockte im Schnitt lediglich 357.000 Interessierte vor die Bildschirme. Die Nachmittagsübertragungen bei ESPN hatten 3.47.000 beziehungsweise 377.000 Zuschauer, das Abendevent bei ESPN2 flimmerte über 357.000 Fernsehschirme gesehen. Bei den Veranstaltungen zuvor gab es noch Quoten im hohen 500.000er- und 600.000er-Bereich, nachdem in Woche zwei über eine Million Fans die TGL-Premiere von Mitveranstalter Tiger Woods sehen wollten. Von Woods’ Jupiter-Links-Auftritt am Dienstag mit Ober-Entertainer Tom Kim sind noch keine Zahlen verfügbar, sie dürften aber definitiv besser ausfallen.

Dennoch bleibt abzuwarten, ob diese Entwicklung die TGL-Partner auf Dauer glücklich macht, wenn alles an Woods und Kim hängt und nicht mal Rory McIlroy sonderlich zu ziehen scheint. Weiteren Aufschluss verspricht diese Woche, wenn wieder zwei Spieltage anstehen und der Montag als „Double Header“ läuft.

 

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ESPN bekommt von der TGL wenigstens die Produktionskosten erstattet und gewährleistet dem Indoorspektakel dafür Prime-Time-Fernsehzeiten bei einem etablierten Sender. Haupt-, Titel- und Trophäen-Sponsor SoFi war vor ein paar Wochen noch sehr zufrieden. „Die Zuschauerzahlen haben bislang unsere Erwartungen übertroffen“, sagte Anthony Noto, der CEO des Finanzdienstleisters, noch während des AT&T Pebble Beach Pro-Am, das er mit dem von SoFi gesponserten Wyndham Clark bestritt. „Es gibt Dinge, die wir noch optimieren müssen, um sicherzustellen, dass es jede Woche wettbewerbsfähig ist – wie bei jeder anderen Sportliga auch. Aber bisher sind wir sehr zufrieden.“ Und es gilt eh: Abgerechnet wird zum Schluss.

 

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Golf im TV: Owen Wilson spielt abgehalfterten Pro

Mediale Präsenz: Happy Gilmore 2 ist für den Sommer gesetzt – Netflix bringt die Fortsetzung des Kinoklamauks von 1997, wir haben etliche Male darüber berichtet. Und die nächste Nummer steht auch schon in den Startlöchern: Owen Wilson, bekannt unter anderem aus den „Nachts im Museum“-Klamotten oder aus dem Remake von „Starsky & Hutch“ und privat sowieso ein Golfnerd, spielt in „Stick“ einen erfolglosen, abgehalfterten Professional, der sich mit Caddie-Jobs über Wasser hält – unter anderem für Collin Morikawa. Der Start für die Apple-Serie ist am 4. Juni.

 

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Lydia Ko: Medaillen, die unter die Haut gehen

Mission accomplished: Lydia Ko hat Olympiageschichte geschrieben, als sie vergangenes Jahr in Paris den Medaillensatz komplett machte. Vor allem der Weg zum Gold von 2024 ging allen unter die Haut, die den bestechenden Auftritt der Neuseeländerin beim olympischen Golfturnier im Le Golf National verfolgt haben. Nun aber genug der Wortspiele und zur Nachricht … Ach, der Instagram-Post vom Tattoo auf dem Arm ist eigentlich selbsterklärend, die Motive hoffentlich auch: die Christusstatue von Rio de Janeiro für Bronze 2016, Japans heiliger Berg Fuji für das Silber 2021 in Tokio und natürlich der Eiffelturm für den Triumph von Paris:

 

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Neun-Loch-Platz im Megalodome

Verfrühter Aprilscherz oder visionäres Projekt: In der Nähe von Naperville, einem ungefähr eine Stunde westlich vom Stadtzentrum gelegenen Vorort der Metropole Chicago, soll der erste überdachte Golfplatz der Welt entstehen. Megalodome hat vier Kuppeln, die jeweils eine Fläche von 300 mal 900 Fuß (91,44 mal 274,32 Meter) überspannen, auf der ein Neun-Loch-Kurs angelegt werden soll. Auch Übungseinrichtungen sowie ein Clubhaus und Gesellschaftsräume gehören zum Konzept. Noch fehlen wohl die letzten Genehmigungen. Bei baldiger Erteilung soll die erste Kuppel allerdings Ende des Jahres fertiggestellt sein.

Malen mit Schläger und Ball

Zum Schluss: … das Golfbild, gemalt mit Golfausrüstung. Samantha Woj ist Künstlerin und körperlich stark beeinträchtigt. Das hindert den Sportfan freilich nicht daran, ihre Idole auf Leinwand oder Papier festzuhalten. Und das mithilfe des Spielgeräts oder von sonstigem Equipment der jeweiligen Sportart. So entstanden beispielsweise Konterfeis von Max Homa, Gary Woodland und Rickie Fowler, bei denen Woj die Farbe mit einem Golfball oder einem Schlägerkopf auftrug bzw. Effekte erzeugte. Es lohnt sich aber auch sonst ein Besuch auf ihrem Instagram-Account.

 

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