In den vergangenen Monaten ist auf der LPGA Tour immer wieder das Thema Slow Play, also langsames Spielen, aufgekommen. Spielerinnen hatten wiederholt ihre Unzufriedenheit darüber geäußert. Besonders im November vergangenen Jahres wurde die Diskussion erneut angestoßen, als Charley Hull und Nelly Korda nach einer Runde von fünf Stunden und 38 Minuten ihre Kritik klar formulierten. Mehrere Spielerinnen forderten damals strengere Strafen für langsames Spielen.
Reagierend auf diese Forderungen hat die LPGA Tour nun Maßnahmen ergriffen: Wie Golf Channel berichtet, wurden die Spielerinnen am Dienstag im Vorfeld des Founders Cup darüber informiert, dass Slow Play künftig härter sanktioniert wird. Ein neues Regelwerk sieht vor, dass Spielerinnen für langsames Spielen mit Geldstrafen und bis zu zwei Strafschlägen belegt werden können, wenn sie zu lange für einen Schlag benötigen. Die neuen Regelungen sollen ab der Ford Championship Ende März umgesetzt werden.
Slow Play: Strafschläge für Zeitüberschreitungen
Bereits im Jahr 2023 hatte die LPGA Tour versucht, das Tempo zu beschleunigen, indem die Anzahl der Spielerinnen innerhalb des Cuts reduziert wurde, um das Spiel am Wochenende schneller zu gestalten. Zudem können „unangemessene Verzögerungen des Spiels“ gemäß Regel 5.6a mit Strafen belegt werden, auch wenn diese im Profisport nur selten verhängt wurden. Das Regelwerk sieht vor, dass pro Schlag maximal 30 Sekunden verwendet werden sollten und Spielerinnen bestraft werden konnten, wenn sie mehr als 60 Sekunden für einen Schlag benötigen. Zudem gilt, dass die Gesamtzeit der gemessenen Schläge auf einem Loch nicht um mehr als 10 Sekunden überschritten werden darf.
Mit den neuen Regeln bleibt die Zeitvorgabe gleich, jedoch drohen nun schärfere Strafen: Geldstrafen können verhängt werden, wenn Spielerinnen um eine bis fünf Sekunden zu langsam sind, ein Strafschlag bei einer Verzögerung von sechs bis 15 Sekunden und zwei Strafschläge bei 16 Sekunden oder mehr. Es gibt jedoch Ausnahmen, etwa für die Spielerin, die auf einem Par 3 als erste abschlägt, sowie bei Annäherungsschlägen und Putts.
"Endlich" - Nelly Korda äußert sich positiv zu strengeren Regeln
Die Weltranglistenerste Nelly Korda, die sich auch zuvor bereits an Slow-Play-Debatten beteiligt hatte, unterstützt die neuen Regeln. „Ich freue mich sehr darauf“, so Korda. „Ich denke, das ist eine der Dinge, die mir während meiner Zeit auf der Tour aufgefallen sind. Früher haben wir weniger als fünf Stunden gebraucht, um unsere Runden zu spielen, und jetzt sind es normalerweise fünfeinhalb Stunden. Ich denke, dass die Einführung strengerer Regeln gut für den Golfsport ist. Wie bei dem Treffen gesagt wurde: Am Ende des Tages [sind wir ein Unterhaltungsprodukt]. Wenn wir so lange brauchen, ist das nicht unterhaltsam.“