Man kommt an der Nachricht nicht vorbei, auch wenn sie von einem Revolverblatt stammt: Nach einem Bericht der britischen Boulevard-Postille „The Sun“ haben die PGA Tour und der saudi-arabische Investmentfonds PIF bei ihren Verhandlungen eine Einigung erzielt. Unter der Überschrift „Golf’s Civil War OVER“ schreibt David Facey, dass sich die Saudis angeblich mit einer Milliarde Dollar bei der Tour einkaufen und dafür einen Anteil von elf Prozent und zwei Vorstandssitze erhalten, darunter den des Vorsitzenden. Die Events der LIV Golf League würden fürderhin unter der Regie der PGA Tour laufen. Weiter heißt es, dass Tiger Woods und Rory McIlroy als Mitglieder des Verhandlungssonderausschusses entscheidenden Anteil an der Einigung gehabt hätten. Der Deal müsse noch von den Tour-Mitgliedern, aka den Spielern, genehmigt werden, aber auch die DP World Tour werden dank der strategischen Allianz in besonderer Weise profitieren, beispielsweise durch Finanzspritzen für Preisgelder.
Quellen nennt Facey freilich keine. Und auch sonst gibt es etliche Indizien, dass es sich bei der Nachricht eher um Fake, denn um einen Fakt handelt. So ist beispielsweise nie von PGA Tour Enterprises die Rede, doch genau darum geht es bei den zäh fließenden Verhandlungen: Der PIF will Minderheitsinvestor in der neuen kommerziellen Unternehmung werden, in der die Tour ihr Tafelsilber (Turnier, Lizenz- und Fernsehrechte etc.) auslagert und die dank der insgesamt drei Milliarden der Strategic Sports Group bereits üppig finanziell ausgestattet ist. Auch erscheint die Nennung von McIlroy und erst recht LIV- und PIF-Gegner Woods eher wie Name-Dropping, um Clicks zu generieren. An keiner Stelle sind überdies PGA-Tour-Commissioner Jay Monahan und PIF-Chef Yasir Al-Rumayyan erwähnt, die vergangene Woche das Pro-Am der Aramco Team Series auf der LET in Riad zusammen gespielt haben. Zuguterletzt unterstreicht eine Frage die Vermutung einer eher simpel gebastelten Boulevard-Ente: Woher hat ausgerechnet die diesbezüglich bislang eher unauffällig „Sun“ derartige Informationen? Die ansonsten üblichen Verdächtigen inklusive der seriösen US-Golfmedien rühren sich diesbezüglich bislang mit keinem Mucks.
Charley Hull macht Bella Figura
Ehre, wem Ehre gebührt: Einzel-Gewinnerin beim vorhin erwähnten Event der Aramco Team Series in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad ist bekanntlich Charley Hull.
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Die 28-Jährige hat damit den ersten LET-Sieg seit drei Jahren gefeiert, damals war es ebenfalls die Aramco Team Series, allerdings in New York. Hull hat aber nicht nur im Riad Golf Club sportlich Bella Figura gemacht, sondern tut das generell auch im Outfit ihres Bekleidungspartners Malbon tut, wie die nachfolgende Fotostrecke zeigt:
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Nelly Korda: Spielerin des Jahres und bald in Bademode
Happy End: Für Nelly Korda endet die Saison 2024 mit zwei großen Auszeichnungen. Erstens ist die 26-Jährige dank ihrer sechs Siege in der ersten Jahreshälfte vorzeitig zur Spielerin des Jahres auf der LPGA Tour ernannt worden – obwohl noch drei Turniere zu spielen sind. Zweitens, und das ist eine durchaus besondere Ehre, gehört die Weltranglistenerste zum Aufgebot der Stars und Models für die kommende Ausgabe von „Sports Illustrated Swimsuit“. Bei der Sonderausgabe des Sportmagazins handelt es sich beileibe nicht bloß um einen besonders nett aufgemachten Bademoden-Katalog: Die Berufung für „SI Swimsuit“, das schon fast Ikonenstatus hat, kommt einem Ritterschlag in Sache Starruhm gleich. Für die Sonderausgabe ließen sich schon Sportgrößen wie Steffi Graf (1997), Serena Williams (2003), Lindsey Vonn (2010) oder Simone Biles (2017) ablichten. Nelly Korda ist nach Natalie Gulbis 2012 erst die zweite Golferin, die im Magazin erscheint.
Scheffler versteigert ollen SUV, Nantz bietet
Aus Blech wird Gold: Bei den Herren wird Scottie Scheffler der „Player of the Year“-Titel nicht zu nehmen sein, trotz der zwei Majorsiege von Xander Schauffele, der ebenso das Nachsehen haben dürfte wie Lydia Ko auf der LPGA Tour. Scheffler, der Weltranglistenerste, hat heuer auf dem Golfplatz 62,6 Millionen Dollar verdient und kutschierte Ehefrau Meredith und Baby Bennett privat trotzdem mit einem ollen SUV der Marke GMC durch die Gegend. Doch jetzt trennt sich Scheffler von seinem Gefährt, das Baujahr 2012 ist und über 200.000 Meilen (rund 321.869 Kilometer) auf dem Tacho hat: Der „Yukon XL“ wird zugunsten der Kinderkrebs-Forschungsorganisation „Triumph over Kid Cancer“ versteigert. Und es gibt auch schon einen Bieter. Jim Nantz (65), Kommentatoren-Legende und Stimme des Masters, hat 50.000 Dollar für den Youngtimer geboten. Allfällige Anspielungen auf die Kombi von GMC-Auto und CBS-Mann verbieten sich …
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Auf einem Auge erblindeter Guan gibt nicht auf
Kämpfer! Die Horrornachricht kam im September: Bei einem Pro-Am wurde der hoffnungsvolle australische Nachwuchsgolfer Jeffrey Guan von einem Ball am Kopf getroffen und erlitt dabei Frakturen des linken Jochbeins und der linken Augenhöhle. Der 20-Jährige, der kurz zuvor bei der Procore Championship sein Debüt auf der PGA Tour gegeben hatte, wurde zwei Mal von Spezialisten operiert, doch das Augenlicht war nicht zu retten. Trotz der halbseitigen Erblindung will Guan jedoch seine Golfkarriere fortsetzen und sich auf der PGA Tour durchbeißen. „Die ganze Situation ist nicht nur mit enormen Kosten verbunden, sondern hat mich und meine Familie auch emotional und geistig stark beeinträchtig. Die Jahre harter Arbeit und Ausbildung sowie die Opfer meiner Familie wurden einfach aus dem Fenster geworfen“, ließ er in einem Statement wissen. „Aber ich werde weiterhin hart arbeiten und mein Bestes geben, um meinen Traum zu verwirklichen. Diese vier Wochen waren die härtesten meines Lebens, aber ich bin mental gestärkt. Und ich komme zurück.“ Die PGA of Australia und die australische Sporthilfe haben mittlerweile zu einer Online-Spendenaktion für Guan aufgerufen und bereits 500.000 Dollar eingesammelt.
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Halloween: Nette Ideen und ein absoluter Kracher
Anregung: „Golf Digest“ hat vergangene Wochen ein paar Last-Minute-Ideen für die Halloween-Verkleidung herausgebracht, die von Scottie Schefflers Knastkluft bis zum Kreuz-Gang von Bryson DeChambeau beim diesjährigen Masters reichen.
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Und auch wenn überall vor allem das Foto von Rory McIlroy als Super-Mario, Shane Lowry als Football-Superstar Travis Kelce und Luke Donald als Baseballspieler kursieren: Nach unmaßgeblicher Meinung des Autors hat Donald dieses Jahr bereits zuvor den „Halloween-Vogel“ abgeschossen.
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Europas Ryder-Cup-Skipper ließ sich im Kreis seiner Familie als King Kong ablichten, der das Empire State Building in New York erobert – eine wenig dezente Anspielung auf die Ambitionen von Team Blau beim Kontinental-Showdown mit den USA kommendes Jahr auf Bethpage Black vor den Toren des „Big Apple“:
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„The Match 10“ mit golfenden Stars
Inflation: Noch vor „The Showdown“ im Dezember, dem PGA Tour-LIV-Duell mit Scottie Scheffler und Rory McIlroy auf der einen sowie Bryson DeChambeau und Brooks Koepka auf der anderen Seite, steigt die zehnte Ausgabe von „The Match“. Das vom Sender „TNT“ veranstaltete Schau-Event kommt diesmal allerdings ohne Stars aus der Profigolf-Branche aus. Stattdessen wetteifern jetzt im Breakers West Country Club in West Palm Beach/Florida golfverrückte Größen aus anderen Sportarten und aus dem Showbiz. Als da unter anderem sind: Bill Murray, Mark Wahlberg, Charles Barkley, Wayne Gretzky und Michael Phelps um den Scheck über eine Million Dollar für den Sieger. Folgerichtig heißt das Spektakel nun auch „The Match: Superstars“.
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Golfplatz gibt verlorenen Ehrenring wieder preis
Späte Wiedervereinigung: David Lorenzo (82) war Marine-Flieger und im Vietnam-Krieg im Einsatz. Er trug zahlreiche Luftkämpfe aus und wurde 1968 über Laos sogar abgeschossen, aber schon ein paar Stunden später gerettet. Bei alldem trug er stets den Ring seiner Abschlussklasse von 1964 auf der US Naval Academy. „Der Ring hat alle Gefechte überstanden, bloß mein Golfspiel nicht“, musste Lorenzo allerdings irgendwann in den 1970er-Jahren erkennen: Er hatte das Schmuckstück bei einer Golfrunde mit seinem Vater im Uniontown Country Club nahe Pittsburgh/Pennsylvania verloren. Jetzt, 54 Jahre später, kam das Happy End: Hobby-Golfer Michael Zenert fand den Ring in der Nähe des vierten Grüns im Lehm, den der Regen zuvor freigelegt hatte, und identifizierte dessen Inhaber anhand der Gravur. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im National Naval Aviation Museum auf der Naval Air Station Pensacola wurde der Ring dieser Tage seinem Besitzer übergeben – auf Lorenzos Finger passt er freilich nicht mehr.
Kleine Sportkameradin, ganz groß
Zum Schluss: Wer weiß, ob diese kleine Sportkameradin schon Buchstaben entziffern und in Büchern schmökern kann. Aufs Lesen von Breaks und Puttlinien allerdings versteht sich die junge Dame offenbar bereits bestens:
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