Wenn du konstante Schläge möchtest musst du lernen, den Boden immer exakt an derselben richtigen Stelle zu treffen.
Es ist natürlich nicht einfach, einen recht langen Schläger schnell um sich herumzuschwingen und dabei auf wenige Millimeter genau ein um das andere Mal genau dieselbe richtige Stelle zu treffen. Und dennoch gelingt es Profis, genau dies zu tun. Der tiefste Punkt ihres Schwungbogens ist im Schnitt gut zehn Zentimeter links des Balles, und diesen Punkt treffen sie immer und immer wieder. Sie tangieren nicht auf einmal weiter links oder rechts in den Boden und verschieben diesen Punkt nicht näher an oder weiter weg vom Körper.
Amateure haben auch immer mal wieder diese guten Schläge, bei welchen der tiefste Punkt annähernd genau an derselben Stelle wie bei einem Profi ist. Nur ihre Varianz ist so groß, dass schon beim nächsten Schlag der Punkt auf einmal ein paar Zentimeter weiter links oder rechts sein kann, etwas weiter vom Körper entfernt, und sofort wird dies unweigerlich mit dünnen oder fetten Treffern sowie Spitzen- und Hackentreffern bestraft. Der Grund hierfür ist, dass Amateure viel kompensieren und jonglieren müssen, was nicht dieselbe Präzision zulässt, wie sie Profis haben.
Im ersten Schritt müssen Sie den Körper so bewegen, dass Sie Ihre Chance, den richtigen Punkt am Boden jedes Mal zu treffen, massiv erhöhen. Im zweiten Schritt lernen Sie, die Arme und Handgelenke richtig einzusetzen.
Schritt 1: Der Einsatz des Körpers
Mit Blick auf die Körperbewegung liegt der Fokus auf zwei verschiedenen Achsen. Aus der Down the Line-Perspektive gilt es, die Schultern steil genug zu bewegen. Die Schultern geben an, wohin der Schläger schwingen wird. Statistiken belegen, dass Profis die Schultern am Ende des Rückschwungs im Schnitt deutlich steiler haben als Amateure. Mit steilen Schultern will der Schläger genau passend an den Ball schwingen. Flache Schultern bedeuten, dass der Schläger weit wenig vom Körper im Abschwung schwingt und damit weniger Boden berührt. Natürlich lässt sich dies durch andere Bewegungen verhindern. Beispielsweise kann man die Arme anziehen und zusätzlich besonders lange in die Knie gehen, um mehr Bodenkontakt zu erzeugen. Das Anziehen der Arme sorgt gleichzeitig neben Spitzentreffern für weniger Boden. Sofort zeigt sich, wie viele Stellschrauben hier genau richtig gedreht werden müssen, um den Boden an der richtigen Stelle zu treffen. Gleichzeitig verliert man hierbei Geschwindigkeit im Schwung.
Die für die steile Achse der Schultern zustände Bewegung ist die seitliche Neigung des Körpers nach links. Wenig seitliche Neigung nach links bedeutet, dass die Schultern flach drehen. Je mehr seitliche Neigung man am Ende des Rückschwungs hat, desto steiler sind die Schultern. Diese Bewegung hat außerdem einen entscheiden Einfluss aus den zweiten wichtigen Aspekt, den man aus der Face on-Perspektive sieht. Das Körpergewicht sollte im Treffmoment genügend weit nach links verlagert sein. Man verschiebt den tiefsten Punkt seines Schwungbogens nur so konstant etwa zehn Zentimeter weiter nach links als in der Ansprechhaltung. Wenn die seitliche Neigung früh genug einsetzt, läuft man nicht Gefahr, mit dem Oberkörper zu weit nach rechts zu schwanken. Wenn die linke Seite lang bleibt, neigt sich der Kopf stark nach rechts. Im Abschwung kommt man nur wirklich dann nach links, wenn die linke Körperseite tiefer ist. Hier spürt der Golfer, wie er förmlich nach links fällt und erst Ball und dann Boden treffen wird. Wenn die linke Seite im Rückschwung lang bleibt, wird man immer das Gefühl haben zu weit hinten geblieben zu sein.
Schritt 2: Arme und Hände kontrollieren
Hände und Arme bauen als zweiter Schritt auf die Körperbewegung auf, denn wenn der Körper falsch arbeitet, müssen Hände und Arme die falsche Bewegung kompensieren. Erst wenn Körper richtig arbeitet, können Hände und Arme richtig eingesetzt werden.
Dabei kann man aber sicherlich sagen, dass die Hände durch die Treffphase viel weniger machen müssen, als man annimmt.
Wenn Ihr Leben davon abhänge, fünf mal in Folge exakt dieselbe Stelle auf dem Boden zu treffen, würden Sie sicherlich nicht sehr viel mit den Händen verändern. Und Sie werden sicherlich erkennen, dass die Profis genau dies befolgen.
Sorgen Sie also erstmal in kurzen Schwüngen dafür, dass Sie die Körperbewegung mit gefühlt sehr passiven Händen kombinieren und Sie so ein um das andere mal in kleineren Schwüngen den Boden und damit den Ball richtig und satt treffen. Wenn Sie nun mehr Dynamik hinzufügen, halten Sie mit den Händen in der Treffphase weiterhin dasselbe Gefühl aufrecht. Alles, was sich nun ändert, ist, dass sich der Körper im Durchschwung kraftvoller streckt. Dadurch entsteht automatisch ein gewisses Fliegen des Schlägers nach vorne, was auch einen Einfluss auf den Winkel der Hände hat. Nur Sie haben nicht bewusst und aktiv mit den Händen agiert.
Viel Spaß beim Üben!