Vielen Golfern kommt regelrecht das Grauen, wenn Sie ihren Schwung in Zeitlupe analysieren und sehen, dass die Arme nicht gerade sind. Dabei sprechen wir meist von dem vorderen (linken für Rechtshänder) Arm, da der hintere Arm sich sicherlich beugen muss. Dabei soll der vordere Arm nicht überstreckt, aber annähend gerade gelassen werden.
Ein häufiger Fehler: Den Arm anspannen
Leider ist es so, dass die meisten Golfer versuchen den linken Arm dadurch gerade zu lassen, indem sie ihn besonders stark anspannen. Das ist denkbar ungünstig, denn gerade dadurch wird die wahre Ursache des Anwinkelns sogar noch verstärkt. Um den vorderen Arm gerade lassen zu können, muss der Körper und der hintere Arm richtig mitarbeiten. Es ist also weniger eine Eigenleistung des vorderen Armes sich zu strecken, sondern wird durch die passende Körperarbeit und die passende Arbeit des hinteren Armes bewerkstelligt.
Im Rückschwung ist es dabei sehr wichtig, dass der Körper ein passendes Maß an Drehung, Streckung und Kippung durchführt. Eine gute Referenz ist dafür, dass der Kopf in etwa an derselben Stelle wie in der Ansprechhaltung geblieben ist und die Schultern in etwa 90 Grad gedreht sind. Nur wenn das der Fall ist, hat man überhaupt einen Vorteil darin, den vorderen Arm eher gerade zu haben. Zusätzlich hat der hintere Arm im Rückschwung die Funktion, den vorderen Arm eher gerade zu drücken. Zwar winkelt der hintere Arm ab, aber dennoch wirkt eine Kraft eher weg vom Körper, welche den vorderen Arm also „langzieht“. Winkelt man den hinteren Arm deutlich mehr als 90 Grad ab, so ist es unmöglich den vorderen Arm noch auf eine sinnvolle Art und Weise gerade zu haben.
Nun wollen wir allerdings auch noch durch die Treffphase und darüber hinaus eine gute Armstruktur erreichen. Dazu muss auch hier der Körper dafür sorgen, dass der Arm gerade bleiben kann. Ist der Körper zu wenig gedreht und gestreckt, ist es anatomisch unmöglich, den vordern Arm gerade zu lassen und beide Hände passend am Griff zu lassen.
Übung für gerade Arme im Treffmoment
Um die Armstruktur zu verbessern, bietet sich folgende Übung an:
1. Schritt: Begeben Sie sich in die Ansprechhaltung ohne Schläger und drücken die Handinnenfläche der hinteren Hand nach unten. Behalten Sie diese Position im Verhältnis zum Körper bei und begeben sich in das Ende des Rückschwunges. Hier sollten sie weiterhin das Gefühl haben, dass die hintere Hand weg von Ihnen drückt und auch einen schwereren Gegenstand ohne Probleme wegdrücken könnten. Dabei hat der Körper gut mitgearbeitet, der Kopf blieb in etwa in derselben Position wie in der Ansprechhaltung und die Schultern drehten in etwa 90 Grad. Nun implementieren Sie dasselbe Gefühl in einen Probeschwung mit Schläger. Wenn Ihnen das gut gelingt schlagen Sie mit diesem Gefühl auch Bälle.
2. Schritt: Nun üben wir die Armstruktur durch die Treffphase und darüber hinaus. Begeben Sie sich ohne Schläger in die Ansprechhaltung und legen die Hände aneinander. Machen Sie einen kurzen Rückschwung und schwingen so nach vorne, dass beide Arme gerade sind, wenn der vordere Arm parallel zum Boden ist. Dabei sollte in dieser Position der Druck stark auf dem vorderen Fuß sein und sowohl beide Knie, Hüfte und das Brustbein vollständig zum Ziel zeigen. Üben Sie dies bei gutem Gefühl sodann mit Schläger und danach mit Ball
3. Schritt: Nun kombinieren Sie die Übungen 1 und 2, angefangen ohne Schläger bis hin zum vollen Schwung mit Ball.
Viel Spaß beim Üben!