Den Ritterschlag bekam Ernie Els gewissermaßen schon vor der ersten Runde des US Masters Tournament. Bei einer Pressekonferenz sagte der dreimalige Gewinner Phil Mickelson, dass der Südafrikaner einer der ganz Großen sei, der das grüne Jackett nie anziehen durfte. „Greg Norman und Ernie Els hätten eigentlich mehrere Masters gewinnen können, ja vielleicht sollen, aber sie haben es nie geschafft.“
So bleibt Els der Trost, das er einer von nur drei Golfern ist (mit Lee Trevino und Rory McIlroy), die wenigstens vier Majors gewonnen haben, aber in Augusta nie ganz vorne landeten.
Augusta zaubert Ernie Els ein Lächeln aufs Gesicht
Am Sonntag spielte Els womöglich seine letzte Runde beim wohl bekanntesten Turnier. Nach seiner bislang schlechtesten Runde in Augusta am Samstag (11 über 83) war er am Finaltag der Erste auf dem Platz. „Es war schon etwas besonderes. Ich hatte einen guten Tag. Es waren recht viele Zuschauer dort und sie haben mir an einigen Löchern applaudiert. Das tat gut.“
Mit sechs über Par war die Runde zwar wieder eher enttäuschend, aber Birdies am Siebten und Achten brachten eine breites Lächeln auf sein Gesicht: „Natürlich macht es Spaß wenn man gute Schläge spielt und dann Birdies macht. Einfach am Turnier teilnehmen zu können und dann vier Runden zu spielen ist schon etwas Besonderes und das ist das Positive. Das Negative ist, dass mein Spiel grottenschlecht war."
Angesprochen auf seine Turniervergangenheit äußert sich Els hingegen differenziert: „Wenn ich auf meine 24 Jahre zurückschaue ist es schon etwas besonderes. Wie viele Golfer haben die Möglichkeit in Augusta so oft zu spielen und dabei dann sogar nahe am Sieg zu sein. Aber letzten Endes war das Turnier einfach nichts für mich. Ich bin nicht so wahnsinnig sentimental und ich denke wenn ich jetzt viel besser gespielt hätte wäre es vielleicht auch anders, aber nun ist es halt so, wie es ist.“
Mickelsons Putt kostet dem Südafrikaner das Playoff
In seinen 23 Teilnahmen verpasste er nur sechsmal den Cut, schaffte sechs Top-10-Platzierungen und war 2000 und 2004 jeweils Zweiter. Vor allem 2004 war er nah dran und nur Mickelsons fünf-Meter-Putt am letzten Loch hat ihn das Playoff gekostet.
Auf die Frage von Golf Post, was denn seine besten Erinnerung sei, schmunzelt er. „Da muss ich schon eine ganze Weile zurückgehen. Wahrscheinlich ein Jahrzehnt oder noch länger,“ sagt er mit einem lauten Lachen. „Das erste Mal ist natürlich etwas besonderes und 1994 habe ich mit einigen ganz besonderen Spielern gespielt. Ben Crenshaw und Jose Maria Olazabel, der dann ja gewonnen hat. Dann natürlich auch die Male als ich nah dran war. Aber einfach hier teilnehmen zu können ist was besonderes."
Besonders angetan hat dem Südafrikaner die Beständigkeit in Augusta: „Mit gefällt auch die ganze Tradition. In der Umkleidekabine arbeiten die gleichen Leute und die Mitglieder, die ich über die Jahre hinweg kennengelernt habe sind auch immer wieder da. Es ist ein besonderes Turnier und ich habe eine besondere Zeit hier gehabt. Man träumt davon ein, zwei mal in Augusta zu spielen und ich durfte es 24 Jahre lang.“
Ernie Els plant Rückkehr nach Augusta
Seinen Masters Traum will er trotzdem nicht aufgeben: „Ich habe schon in der ganzen Welt Turniere gewonnen aber dieses sollte wohl nicht sein. Auch damit kann ich leben. Natürlich besteht noch die Möglichkeit. Ich bin ja noch auf der PGA Tour und habe jetzt 19 Turniere gewonnen. Es wäre toll wenn ich es auf 20 bringen könnte. Wenn ich mich nochmals qualifizieren könnte wäre das natürlich toll und es ist auch nicht auszuschließen, aber es ist auch okay, so wie es ist.“
Er möchte auch nicht ausschließen als Honorary Invitee (als Major-Gewinner) in Augusta vor Ort zu sein: „Das wäre schon möglich. Schließlich wurden meine Nerven auf dem Platz arg strapaziert und so wäre es mal schön hierher zu kommen, ein paar Bierchen zu trinken und mal einfach einen anderen Eindruck zu bekommen. Ich könnte nach Augusta kommen, die anderen Spieler begrüßen und die Atmosphäre genießen."
Eines ist sicher: "The Big Easy" wäre ein gern gesehener Gast.