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Panorama

So lief die 1. Putt-Konferenz: Weltklasse Trainer referierten in Frankfurt

27. Mrz. 2017 von Tobias Hennig in Frankfurt am Main, Deutschland

Bestseller Autor Mark Broadie sprach auf der 1. Putt-Konferenz in Frankfurt (Main) über die Bedeutung von Statistiken im kurzen Spiel. (Foto: Golf Post)

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Am 25. Und 26. März fand in der Frankfurter Gymakademie Lindner die erste Putt-Konferenz statt. Die internationalen Referenten, darunter Trainerkoryphäen wie David Orr (Putt-, Chip- und Pitching Coach vieler PGA-Tour-Spieler) oder Jamie Donaldson (Aim Point), hielten Vorträge zu den neuesten wissenschaftlichen Standards im Spiel auf dem Grün. Die Teilnehmer sowie die Veranstalter Fabian Bünker und Rolf Kinkel waren hochzufrieden mit der „in Europa einzigartigen Veranstaltung“, wie sie Donaldson schon während seines Vortrages nannte.

Dass sich gleich zur ersten Putt.Konferenz über 130 interessierte PGA Professionals anmelden würden, damit hatten Bünker und Kinkel nicht gerechnet. Umso erfreuter waren sie über die hohe Teilnehmerzahl, die belege, „dass Putten erstens ein extrem wichtiger Bestandteil des Golfspiels ist und zweitens einen hohen Stellenwert unter den deutschen Trainern genießt“, so Bünker. „Wir hatten hochkarätige Referenten, die man sonst nicht auf einen Schlag erleben kann. Wir hatten eine gute Location, gute Aussteller – es war ein rundum gelungenes Paket“, freute sich der Landestrainer des Verbandes Niedersachsen/Bremen.

Das Who-is-Who der internationalen Putt-Trainer

Bereits am Samstag wurde ein Programm geboten, das sich wie das Who-is-Who der internationalen Teaching-Professional-Szene liest. Mit Jamie Donaldson, David Orr, Rob Neal und Mark Broadie referierten Coaches und Wissenschaftler von internationalem Rang, die regelmäßig die besten Spieler der großen Touren in den USA und Europa trainieren. Donaldson, der unter anderem den ehemaligen Weltranglistenersten Adam Scott in die Geheimnisse von Aim Point einführte, referierte über „Green Reading“ nach der Methode des Aim-Point-Entwicklers Mark Sweeney.

Bestseller-Autor Mark Broadie widerlegt Mythen des kurzen Spiels

Mark Broadie während seines Vortrags. (Foto: Golf Post)

Mark Broadie während seines Vortrags. (Foto: Golf Post)

Um Zahlen und Statistiken ging es beim Vortrag von Mark Broadie, dem Autor des Bestsellers „Every Shot Counts“. Der New Yorker Professor des Columbia College räumte mit einigen Mythen auf und untermauerte mit harten Fakten, warum sowohl Profis als auch Amateure vor allem an kurzen Putts arbeiten sollten, um ihre Scores zu verbessern. Die PGA Tour vertraut seit 2012 auf Broadies Expertise und Berechnungen, die zum Beispiel die traditionelle Statistikführung von Putts pro Runde oder Putts pro GIR durch die sogenannte „Strokes-Gaines-Methode“ ablöste. Diese beschreibt nicht nur die Anzahl der Schläge, sondern setzt sie gleichzeitig ins Verhältnis zur Schwierigkeit des Putts und zur Leistung der anderen Turnierteilnehmer.

Rob Neal und David Orr auf der 1. Putt-Konferenz

Rob Neal auf der 1. Putt-Konferenz. (Foto: Golf Post)

Rob Neal auf der 1. Putt-Konferenz. (Foto: Golf Post)

David Orr und Rob Neal sprachen gemeinsam auf der ersten Putt-Konferenz und legten einen showreifen Auftritt hin. Mit viel Witz trugen sie vor, wieso es beim Putten keine Grundmuster geben kann, die sich auf alle Spieler anwenden lassen. Anschließend waren sie voll des Lobes für die Organisatoren: „Ich bin sehr froh und stolz, dass ich einer der Referenten sein durfte“, freute sich Orr, der langjährige Putt-Coach von Justin Rose, den er mittlerweile im Chippen und Pitchen unterrichtet. „Die Organisatoren Rolf (Kinkel) und Fabian (Bünker) haben einen großartigen Job gemacht“, so Orr weiter. Sein Co-Referent Neal, einer der weltweit führenden Biomechaniker im Golf, fügte augenzwinkernd an: „Die Organisation war klassisch deutsch – alles lief reibungslos und pünktlich ab. Das Programm war sehr ausgeglichen.“

Bernd Gerland über die Ursachen von Yips

Am zweiten Tag der Putt-Konferenz referierte unter anderem Bernd Gerland, der das Phänomen der unkontrollierbaren Muskelzuckungen, genannt „Yips“, an der Sporthochschule Köln erforscht hat. Gerland stellte die Ergebnisse seiner mehrjährigen Probandenstudie vor, in denen er die Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen für „Yips“ erklärte. Er war beeindruckt von der „unheimlichen Kompetenz“, die die erste Putt-Konferenz zu bieten hatte und lobte die „super Umsetzung einer genialen Idee“.

Auch aus Teilnehmersicht lohnte sich die Veranstaltung, bestätigte Golf Post Experte Steffen Bents: „Viele Sachen hat man bereits im Unterricht integriert, andere Sachen waren neu. Vor allem waren die Referenten aus Übersee und ihre Erfahrungen mit den Tour-Spielern sehr interessant, auch wenn mir teilweise der direkte Bezug zu meinem normalen Unterricht und Training mit „normalen“ Spielern etwas fehlte.“

Vorfreude auf die 2. Putt-Konferenz

„Das Feedback, das wir bekommen haben“, freute sich dann auch Bünker, „würde eine Fortsetzung rechtfertigen, denke ich. Eine zweite Putt-Konferenz ist schon in Planung, wird aber sicherlich erst in zwei Jahren stattfinden.“ Wer dann die Referenten sein werden, steht zwar noch nicht fest, Bewerber gab es aber schon am vergangenen Sonntag: „Ich würde sehr gern zu einer zweiten Putt-Konferenz kommen“, sagte Biomechaniker Neal und auch Orr pflichtete bei: „Wenn sie mich fragen, bin ich auf jeden Fall wieder dabei.“

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