Am Ende fehlten Bernd Wiesberger nur vier Schläge. Vier Schläge für seinen dritten Erfolg auf der European Tour. Der Österreicher krönte mit einer 66er Runde seine furiose Aufholjagd am Wochenende. Der Lohn: Ein toller dritter Platz bei der Nordea Masters. Die Par-Runde vom zweiten Tag hatte zuvor eine noch bessere Platzierung verhindert. Für den Österreicher nebensächlich: „Was ein Wochenende in Schweden! Mein niedrigster Wochenend-Score überhaupt, ich bin wirklich glücklich, mit meiner Form die Lyoness Open anzugehen." Nach Wiesbergers fünften Platz in Marokko und einem hervorragenden 12. Rang bei der BMW PGA Championship geht der 28-Jährige nun mit viel Selbstvertrauen ins Heimspiel. An die Lyoness Open hat Wiesberger natürlich beste Erinnerungen. Dort gewann er 2012 und holte sich nach der Ballentine's Championship im selben Jahr seinen zweiten Sieg auf der European Tour.
Bernd Wiesberger Botschafter und Titelverteidiger
Mit sieben Birdies auf den letzten zehn Löchern flog der Oberwarter im Vorjahr bei der Lyoness Open auf Platz eins. Welch große Bedeutung das Heimturnier für Wiesberger hat, kommt auch dadurch eindrucksvoll zum Ausdruck, dass er in Zukunft eine tragende Rolle als Botschafter bei den Lyoness Open übernehmen wird. „Dieses Turnier ist nicht erst seit meinem Sieg im Vorjahr eine Herzensangelegenheit für mich.
Markus Brier österreichischer Vorzeigergolfer
Für die erste Sternstunde in Österreichs European-Tour-Geschichte hat Markus Brier mit seinem Erfolg im Jahr 2006 gesorgt. Brier trug sich damals als erster Österreicher in die Siegerliste der europäischen „Eliteliga“ ein. Dieser Triumph inspirierte auch den 28-Jährigen Wiesberger, der nach seinem Sieg in Atzenbrugg folgenden Satz verlauten lies: „Ich habe 2006 den Heimerfolg von Markus Brier miterlebt und wollte dieses Gefühl unbedingt selbst einmal auskosten. Jetzt weiß ich, wie es ist, vor einem begeisterten Heimpublikum zu gewinnen.“
Was Bernhard Langer für die deutsche Golfjugend war und ist, war Brier für eine ganze Generation österreichischer Golfer: ein Vorbild. Der Betriebswirt gehörte 13 Jahre lang in Folge der European Tour an, ehe er im Vorjahr knapp die Tourkarte verpasste. Doch das Feuer lodert in Brier noch immer: „Ich bin überzeugt, dass ich es noch kann und auch Turniersiege noch möglich sind. Der Ehrgeiz ist weiterhin da. Ich könnte aufhören, aber dieses Bedürfnis habe ich momentan nicht. Dazu spiele ich viel zu gerne Golf“, sagt der mittlerweile 44-jährige Brier.
Wiegele feiert Comeback
Der dritte Österreicher der einen Sieg auf der European Tour auf seiner Visitenkarte stehen hat, ist Martin Wiegele. Der Steirer siegte 2010 bei der St. Omer Open. Der 34-Jährige greift nach einer langen Verletzungspause wieder neu an. Im vergangenen Jahr war Wiegele bei der Lyoness Open aufgrund seiner Hüftoperationen zum Zuschauen verdammt und kommentierte stattdessen fleißig als Co-Kommentator beim Fernsehsender ORF. Nach zuletzt zwei gemeisterten Cuts in Indien und Marokko kommt Wiegele immer besser in Schwung: „Ich merke, dass es Schritt für Schritt vorwärts geht. Es ist zwar nicht einfach, aber nach so einer langen Pause muss man geduldig sein. Ich habe gewusst, dass es nach meinem Comeback etwas dauern wird, bis ich auf der European Tour wieder ganz vorne mitspielen kann. Vielleicht ist es ja bei den Lyoness Open soweit“, hofft der 34-jährige aus Graz.