Beim AT&T Pebble Beach Pro-Am der PGA Tour geht Wyndham Clark als Führender in den letzten Turniertag. Angekündigt hatte sich das nicht, denn noch vor dem gestrigen Tag, lag der Amerikaner auf dem geteilten 23. Platz mit sechs Schlägen Rückstand auf die Führenden Ludvig Aberg, Thomas Detry und Scottie Scheffler.
Wyndham Clark mit Rekordrunde in Pebble Beach
Clark erwischte bereits einen guten Start in seine Runde. Auf ein Par am ersten Loch ließ er ein Eagle am anschließenden Par 5 folgen. Nach einem Birdie an Loch 4 lochte er am nächsten Par 5 erneut einen Eagle-Putt. Danach startete Clark eine Birdieserie zwischen Loch 7 und 11. Damit deutete sich bereits bei einem Zwischenstand von 10 unter Par nach 11 Löchern Rekordverdächtiges an. Ein Bogey an der 12 brachte ihn nicht aus dem Konzept. Stattdessen antwortete er mit zwei Birdies und schloss die Runde letztlich mit einem weiteren Birdie ab. Damit besiegelte er mit seiner 60er Runde einen neuen Platzrekord in Pebble Beach. "Selbst wenn ich woanders eine 59 gespielt hätte, glaube ich nicht, dass es mit dieser Runde auf einem der historischsten Golfplätze der Welt vergleichbar wäre", gab Clark in einem anschließenden Interview preis.
Neuer Putter im Bag
Richtungsweisend für seinen Rekord war sicherlich die Performance auf den Grüns. Neben den beiden langen Eagle-Putts konnte Clark viele weitere Putts lochen und erspielte sich zunehmend mehr Selbstvertrauen. Auf den ersten neun Löchern lochte Clark laut Statistikexperte Justin Ray zusammengerechnet Putts aus 46 Metern, was seit 20 Jahren keinem Spieler mehr bei diesem Event gelungen ist.
7-under thru his first 8 holes 🔥@Wyndham_Clark is now the solo leader @ATTProAm. pic.twitter.com/2kbh6ZqJgC
— PGA TOUR (@PGATOUR) February 3, 2024
In der Zeit zuvor wollten die Putts für den US-Open-Sieger aus dem vergangenen Jahr einfach nicht fallen. "Wenn man beim Putten mental in einer Position ist, wie ich es war, ist klar, dass es eine Veränderung braucht. Etwas komplett anderes, sodass man sich nicht wieder beschweren kann oder dieselben Gefühle wie in vorherigen Turnieren hat", sagt Clark.
Noch am vergangenen Sonntag auf einem Übungsgrün in Pebble Beach blickte er auf eine Auswahl von neun verschiedenen Puttern, die für das Turnier in Frage kamen. Letztlich entschied er sich für den Odyssey no-line Ai-One Jailbird und verwendet diesen mit einem Crosshand Griff. Nach zwei Runden der Eingewöhnung lässt sich alleine angesichts des Rekordes sagen, dass sich die Änderung im Bag bezahlt gemacht hat. "Es hat sich einiges geändert, aber ich denke, keine Linie auf dem Putter zu haben, ist das Beste für mich gewesen", meint Clark, der seinen Erfolg vor allem in der Zusammenarbeit mit seiner Sportpsychologin Julie Elliot begründet sieht. "Der Großteil unserer Arbeit lag in letzter Zeit beim Putten. Sie sagte mir in der vergangenen Wochenende, dass wir aufhören sollten uns Ziele für das Putten zu setzen und ich einfach befreit spielen soll. Vor allem auf Grüns wie diesen, die extrem hügelig und uneben sind, wollten wir eine möglichst positive Einstellung haben."
Um 19:07 Uhr deutscher Zeit startet der Führende in seine Finalrunde. Ob Clarks Rekord ihm zu einem Turniersieg verhilft muss der Amerikaner nach Ende seiner Runde wohl noch abwarten.