Der Moving Day der Wyndham Championship stand ganz im Zeichen des Wetters. Schon früh musste der Turniertag wegen starken Regens unterbrochen werden. Der Platz stand unter Wasser, erst nach drei Stunden ging es dann weiter. Aus Angst vor weiteren Unterbrechungen wurden die Startzeiten vorverlegt.
Martin Kaymer startet mit drei Bogeys bei Wyndham Championship
Mit den widrigen Witterungsbedingungen auf dem Ross Course des Sedgefield Country Clubs in Gestalt von Wind und Regen hatte auch Martin Kaymer zu kämpfen. Vor allem zu Beginn seiner Runde, die er auf der Back Nine begann und mit drei Bogeys in Serie startete. Das lag vor allem daran, dass er die Grüns nicht gut traf – anders als noch in der zweiten Runde. Immerhin notierte der Mettmanner an der 15 ein Birdie. Doch seine erste Rundenhälfte schloss er mit einem weiteren Schlagverlust und nur 50 Prozent Greens-In-Regulation ab. Die Quote konnte er zwar auf der Front Nine deutlich steigern, doch eine Verbesserung mit Schlaggewinnen gelang ihm nicht. Mit einer 73 (+3) fiel er im verbliebenen Teilnehmerfeld auf T60 zurück.
Patrick Reed und sein Trick mit Frau Justine
Patrick Reed hatte am Vortag mit einer bogeyfreien 64 für Aufsehen gesorgt. Seinen Erfolg verdankt er nach eigener Aussage einem ganz besonderen Kniff: Als Caddie fungiert seine Frau Justine. Die Blondine hilft dem PGA Tour Rookie dabei schon mit ihrem Aussehen. „Mir macht es nichts aus, dass sie alle Aufmerksamkeit hat“, sagte er der Nachrichtenagentur AP: „Das bedeutet: Weniger Aufmerksamkeit für mich, ich kann mich dadurch auf mein Spiel fokussieren.“ Das Prinzip Aufmerksamkeitsverlagerung klappte am Moving Day allerdings anfangs nicht wie gewünscht. Zwar verteidigte er zu Beginn seiner Runde mit soliden Par-Spielen noch seine Führung, doch auf den letzten vier Bahnen der Front Nine notierte Reed drei Bogeys und nur ein Birdie. Vor allem beim Putten hatte der 23-Jährige Probleme.
Nach einem weiteren Bogey auf der 12 setzte Patrick Reed zwei Spielbahnen weiter ein positives Ausrufezeichen. Auf der 14, dem schwierigsten Loch im bisherigen Turnierverlauf der Wyndham Championship, trumpfte er mit einem Birdie auf. Das gab ihm offensichtlich Selbstvertrauen, denn er ließ gleich zwei weitere Schlaggewinne folgen. Einzig auf der letzten Spielbahn folgte nochmal ein Bogey. Den missratenen Abschlag konnte er nicht mehr retten. Mit einer 71 (+1) kehrte er ins Clubhaus zurück und musste sich die Führung doch noch teilen (-10). Und zwar mit John Huh (ebenfalls -10), der sich nach einem Triplebogey auf der 2 noch auf Even Par verbessern konnte. Auf der Back Nine spielte er insgesamt drei Birdies.
Jordan Spieth auch ohne "Spiethy"-Rufe in Schlagdistanz
In aussichtsreicher Position befindet sich ebenfalls Jordan Spieth. Der 20-Jährige schrieb im letzten Monat mit seinem Erfolg bei der John Deere Classic Geschichte. Mit 19 Jahren wurde er jüngster Sieger auf der PGA Tour in acht Jahrzehnten. Nachdem er gestern vier seiner letzten sechs Löcher mit Birdies abschloss, wurde er mit „Spiethy“-Rufen gefeiert. Die gab es am Moving Day zwar nicht, doch der Amerikaner schob sich mit drei Birdies und zwei Schlagverlusten auf der Front Nine vor Patrick Reed in Führung. Ein Missgeschick unterlief ihm auf der 15, als sein Annäherungsschlag im Wasserhindernis landete. Der Youngster verpasste die vorhandene Chance, das Par zu retten und musste die Führung abgeben. Mit einer Even-Par-Runde liegt er auf T3 (-9) in Schlagdistanz.
Zach Johnson spielt Erfahrung aus
Völlig unbeeindruckt von Wind und Wetter zeigte sich ein alter Hase. Zach Johnson überzeugte mit konstantem Spiel, erarbeitete sich dadurch zahlreiche Birdie-Chancen und konnte viele davon auch nutzen. Der 37-Jährige notierte insgesamt fünf Birdies. Dabei war sogar noch mehr drin. Zum Beispiel an der 15, wo er mit einem Drei-Putt "nur" Par spielte. Unnötig aus der Sicht von Johnson war das Bogey auf der letzten Bahn, wo er das Birdie erzwingen wollte, letztlich aber ein Bogey notieren musste. Trotzdem hat Johnson (-9) bei der Wyndham Championship noch gute Chancen für seinen ersten Sieg 2013. Der Finaltag verspricht Hochspannung, zumal das Turnier die letzte Möglichkeit bietet, sich für die Finalserie der PGA Tour zu qualifizieren.