Das Schöne liegt oft so nah! - Unter diesem Motto haben wir uns zu unserem westlichen Nachbarn aufgemacht und einen Wochenendtrip der Extraklasse erlebt. Neben zwei hervorragenden Golfplätzen standen auch kulturelle Highlights in Utrecht und die maritimen kulinarischen Feinheiten der Niederlande auf dem Plan.
Die Suche nach Plätzen stellte uns vor eine etwas größere Herausforderung als wir gedacht hatten, gibt es in dem flächenmäßig doch recht kleinen Land eine beachtliche Dichte an qualitativ hochwertigen Golfplätzen. Unsere Wahl fiel schließlich auf den Golfplatz De Lage Vuursche bei Utrecht und den, auf dem Rückweg schnell zu erreichenden, Golf & Country Club de Herkenbosche in Roermond. Auf beiden Plätzen drehten wir eine Runde, von deren Eindrücken wir nun berichten.
Golfclub De Lage Vuursche bei Utrecht
Unser Golf-Wochenende in den Niederlanden beginnt bei Utrecht vor den Toren Amsterdams im Golfclub "De Lage Vurrsche", den wir mit dem Auto innerhalb von nur 2,5 Stunden aus Köln erreichen. Vom Golfclub "De Lage Vuursche" haben wir vor den Recherchen zu Golfplätzen in den Niederlanden ehrlich gesagt noch nicht viel gehört, in zahlreichen Rankings taucht der Golfplatz jedoch zwischen den großen European Tour-Plätzen "Hilversumsche", "The Dutch" und "Noordwijkse" auf. Und womit? Mit Recht!
Eine "Reise um die Welt" mit 18 Zwischenstopps
Bereits am ersten Abschlag bekommen wir die Detailverliebtheit des Designers (Kyle Phillips und Robert Trent Jones Jr.) sowie die perfekte Arbeit der Greenkeeper zu spüren. Aus der Teebox, umrahmt von dichten Rhododendren, liegt die erste Bahn mit dem Namen "Karpaten" wie eine Szenerie vor uns und lässt uns schnell in ein Golf-Abenteuer eintauchen. Massive Marmorplatten an jedem Abschlag weisen uns auf der Runde den Weg von Guadalajara über Yellowstone und Buenos Aires - eine "Weltreise" also, die es in sich hat.
Neben den offenen Bahnen mit breiten Fairways und tiefem Rough aus Dünengras, teilweise hohen Kiefern am Fairwayrand, die ein südländisches Gefühl vermitteln, bleibt uns besonders eins in Erinnerung: Die monumentalen Seen und Teiche, die an gleich zwölf Löchern ins Spiel kommen.
Sehr zum Leidwesen unseres Ballvorrats blicken wir auf die Bahnen 14. bis 17. zurück, die uns kaum Luft holen lassen und die wir verdientermaßen auf den Namen "Great Blue Monster" umtaufen.
An jeder der Bahnen verteidigen riesige Seen die Fairways und Grüns und bestrafen jeden noch so kleinen Fehlschlag. Unsere "Weltreise" endet schließlich auf dem 18. Grün in "Taiwan", nachdem wir noch einmal einen über 300 Meter langen See auf der gesamten rechten Seite des Fairways hinter uns lassen.
Resümierend können wir über "De Lage Vuursche" sagen, dass er vom ersten Abschlag über die fluffig-grünen Fairways im Karomuster und ondulierten Grüns in sehr gutem Pflegezustand ein echtes Erlebnis ist. Auch die gehobene Gastronomie ist zu empfehlen. Einziger Wermutstropfen ist vielleicht das Greenfee, das mit knapp 140 Euro (Montag - Donnerstag) ziemlich üppig ausfällt. Andersherum betrachtet für eine "Weltreise" jedoch noch ziemlich preiswert.
Golf Post Tipp: Packen Sie genügend Bälle ein und genießen Sie diesen ausgezeichneten Golfplatz. Am Abend empfehlen wir Ihnen bei einer Übernachtung in Utrecht das gemütliche "Bier Café Olivier" in einer umgebauten Kirche.
Golf & Country Club de Herkenbosche - Roermond
Direkt an der deutsch-holländischen Grenze gelegen und in unmittelbarer Nähe zum beliebten Outlet Center findet sich eine Perle unter den holländischen Golfplätzen. Der G&C de Herkenbosche in der Region Limburg ist auf einigen Löchern eine Miniaturausgabe des berühmten Augusta National GC, wo alljährlich das berühmt, berüchtigte Masters Tournament stattfindet.
Alle drei bis vier Löcher finden Sie hier nämlich Grüns, die fast gänzlich von Alpenrosen umwachsen sind und zwischen Mai bis Juli ein schier atemberaubendes Bild abgeben. Diese Anpflanzungen machen den Platz in dieser Zeit zu einem absoluten Highlight. Doch auch außerhalb der Blütezeit bietet sich den Spielern ein wunderschöner Parklandcourse, der die Golfer in eine andere Welt entführt.
Die Bahnen gesäumt von Pinien und anderen Nadelbäumen vermitteln ein mediterranes Flair, das einen schnell an Portugal oder Belek denken lässt und sofort für Urlaubsfeeling sorgt. Der kleine aber wichtige Nebeneffekt dieser Bewaldung ist das einfachere Finden gehookter oder gepullter Bälle. Anders als vielleicht in Holland erwartet geht es über 18 Loch konstant auf und ab.
Dabei sind zwar oder zum Glück keine großen Steigungen zu bewältigen, aber die Bahnen weisen allesamt Ups and Downs auf, was den Platz zu einer Herausforderung macht. So sind Abschläge, Schläge ins Grün oder auch Annäherungen teils schwer einzusehen und die Lage des Balles ist teilweise sehr anspruchsvoll.
Viele Doglegs, Bäume und vereinzelte Wasserhindernisse runden das anspruchsvolle und spannende Profil des Platzes ab. Glücklicherweise hat man bei diesen Anforderungen nicht mit schlechten Fairways oder Grüns zu kämpfen. Diese sind nämlich in einem sehr guten Zustand und passen in das positive Gesamtbild der Anlage.
Lediglich die Abschläge sind auf einigen Bahnen arg mitgenommen und teils wild gesteckt, was aber an der Tatsache liegen kann, dass es sich um einen öffentlichen Golfplatz inmitten einer Ferienanlage handelt. Diese Schwäche gleicht zum Schluss jedoch das gemütliche und einladende Clubhaus wieder aus, dass zuschauerwirksam an den Grüns der Löcher 14 und 18 platziert ist und über eine große Terrasse verfügt.
Im Golf Post Test konnte der Platz demnach auf ganzer Linie überzeugen und wird von uns wärmstens empfohlen. Die "Signature Holes" der Anlage sind ohne Frage die Löcher, an denen die Grüns mit Alpenrosen bewachsen sind und sich ein gewisses Augusta-Feeling nicht abstreiten lässt.
Golf Post Tipp: Spielen Sie den Platz mit der Rheingolf-Card "2for1" zwischen Ende April und Mai, wenn die Alpenrosen blühen. Im Anschluss noch das Designer Outlet Roermond besuchen.