Mit 62 Major-Siegen seit den 1920er Jahren, wohlgemerkt mindestens ein Sieg pro Decade, führt Wilson diese Statistik an und gilt doch immer wieder als "Underdog" in der weitläufigen Wahrnehmung der Golferinnen und Golfer. Dabei kann die Marke in ihren 100 Jahren auf eine beachtliche Ansammlung an Innovationen zurück blicken und zeigt sich auch aktuell am Puls der Zeit.
Die Anfänge: Innovation aus Tradition
Die Geschichte von Wilson Golf beginnt im Jahr 1914 in Chicago, Illinois, als Teil von Wilson Sporting Goods Co. Schon in den frühen Jahren setzte das Unternehmen Maßstäbe in der Golfindustrie und entwickelte sich schnell zu einem Synonym für Qualität und Innovation. Der erste große Durchbruch gelang 1932, als Gene Sarazen, einer der ersten großen Namen unter den Wilson-Spielern, das Sandwedge entwickelte. Inspiriert von der Aerodynamik eines Flugzeugflügels, entwarf Sarazen eine revolutionäre "Keule", die es Golfern ermöglichte, ihre Bälle präziser aus dem Sand zu schlagen. Diese Entwicklung, die als R-90 auf den Markt kam, war ein durchschlagender Erfolg – über 50.000 dieser Schläger wurden verkauft, und das Design wurde zur Blaupause für moderne Sandwedges.
Expansion und Dominanz auf den Fairways
In den folgenden Jahrzehnten wuchs Wilson Golf stetig weiter und baute seinen Ruf als führender Hersteller von Golfausrüstung aus. Bereits in den 1940er Jahren verpflichtete das Unternehmen Top-Spieler wie Sam Snead und Patty Berg, die mit Wilson-Schlägern zahlreiche Erfolge feierten. Besonders in den 1970er und 1980er Jahren setzte das Unternehmen mit technologischen Fortschritten neue Maßstäbe. Die Einführung der Dyna-Power-, Fluid Feel- und FG Series-Blades revolutionierte das Eisen-Design und wurde von Profis auf der ganzen Welt geschätzt. Wilson wurde zur dominierenden Marke auf der PGA Tour, und Spieler wie Hale Irwin, Payne Stewart, Jon Daly und Bernhard Langer gewannen zahlreiche Majors mit Wilson-Schlägern.
Neue Technologien und die Evolution der Golf-Ausrüstung
Die 1990er und 2000er Jahre waren von rasanten technologischen Entwicklungen geprägt, die den Golfsport nachhaltig veränderten. Wilson Golf war stets an vorderster Front dieser Innovationen. Mitte der 1990er Jahre führte das Unternehmen die ersten Mid-Size-Forged-Irons ein, die eine verbesserte Kombination aus Kontrolle und Fehlerverzeihung boten. 1997 wurde mit den Fat Shaft Eisen ein weiteres revolutionäres Produkt eingeführt, das durch einen dickeren Schaft eine höhere Stabilität und geringere Verdrehung bei Schlägen gewährleistete. In den 2000er Jahren war Wilson einer der Vorreiter in der Nutzung von Nanotechnologie zur Optimierung der Materialstruktur von Golfschlägern. Diese kontinuierliche Verbesserung der Schlägerdesigns führte dazu, dass Wilson Golf-Produkte sowohl von Profis als auch von Amateuren geschätzt wurden. Mit der Einführung der Power Holes-Technologie im Jahr 2018 setzte das Unternehmen erneut neue Maßstäbe in Sachen Distanz, Präzision und Spielgefühl. Dabei stand und steht Wilson durchweg für faire Preise bei höchster Qualität, denn die Golfschläger sind nicht unerheblich günstiger als vergleichbare Modelle der Konkurrenz, ohne dabei an Materialien oder Technologien zu sparen.
Die Zukunft des Golfs: Wilson FIT AI und digitale Innovationen
Heute steht Wilson Golf an der Schwelle einer neuen Ära, in der digitale Technologien eine immer größere Rolle spielen. Mit datengetriebenen Prozessen und künstlicher Intelligenz revolutioniert das Unternehmen die Art und Weise, wie Golfer und Golferinnen ihre Schläger auswählen und anpassen lassen. Die sogenannte Wilson FIT AI analysiert Schwungdaten in Echtzeit und erstellt maßgeschneiderte Empfehlungen für die perfekte Schlägerkonfiguration. Dadurch wird sichergestellt, dass jeder Golfer und jede Golferin – vom Anfänger bis zum Profi – das bestmögliche Equipment erhält. Moderne Spieler wie Padraig Harrington, Kevin Kisner und Hurly Long setzen weiterhin auf Wilsons Qualität und Innovationskraft. Mit einer Kombination aus bewährter Tradition, modernster Technologie und einer zukunftsweisenden Strategie bleibt Wilson Golf auch in der digitalen Zukunft eine der führenden Marken der Branche.
Dabei profitiert Wilson nicht nur vom Know-How der Ingenieure und Ingenieurinnen, sondern auch vom Austausch der verschiedenen Sport-Abteilungen. Im Interview mit Golf Post berichtete Harry Nodwell "unsere Forschung- und Entwicklungsteams sitzen alle im selben Raum: Das Golfteam am selben Ort wie die Teams aus den Bereichen Tennis, Basketball und Football. Diese Teams kommen zusammen und arbeiten miteinander. Die Verwendung von Materialien, die in einer anderen Sportart verwendet werden, könnte mit dem Golfsport kombiniert werden. Es ist also wie im Irrenhaus, aber auf fantastische Weise arbeiten alle zusammen, um das bestmögliche Produkt für die Verbraucher in ihren jeweiligen Sportarten zu entwickeln." Dieses "Irrenhaus" schätzt Wilson und möchte auch künftig stärker auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Bereiche bauen. "Es ist ein kontrolliertes Chaos. Beispielsweise könnte Spin oder MOI eines Golfschlägers auch für einen Tennisschläger oder einen Pickleballschläger wichtig sein. Die Teams vom Tennis könnten die Golfteams fragen: Wie habt ihr das herausgefunden? Bei all diesen Dingen tauschen sie sich ständig aus. Das macht den Spaß daran aus, das bestmögliche Produkt zu entwickeln. Alle treiben sich gegenseitig an, um die Grenzen zu erweitern."
