Rauchverbote, wohin man hört: Am Arbeitsplatz, in Restaurants, auf Bahnhöfen, im Flugzeug - Rauchen ist allgemein nicht populär, vor allem nicht beim Sport. Die Anzahl der Raucher in Deutschland sinkt, dennoch greifen 25 Prozent aller Erwachsenen regelmäßig zum Glimmstengel. Ob diese Zahl auch für Golfer gilt, ist nicht verifiziert. Sicher ist, auf der Golfrunde wird gerne mal gepafft, Etikette hin oder her.
Pros sind nicht immer Vorbilder
Wie auch viele Amateure machen es die Profigolfer, wie beispielsweise Miguel Angel Jiménez, John Daly oder Marcel Siem, vor. Eine dicke Zigarre oder eine Zigarette auf der Runde gehört dazu wie das Tee zum ersten Abschlag. Die Begründung von Miguel Angel Jimenéz: „Wir sind doch unter freiem Himmel“. Bei den US Open in Torrey Pines (USA) wurde im Jahr 2008 der Versuch gestartet, das Rauchen den Spielern zu verbieten. Erfolglos, die Profis legten Veto ein und durften rauchen.
Rauchen und Sport - eine Paarung wie Tempo 30 auf der Autobahn. Ein Widerspruch, der auf dem Golfplatz anderen Regeln zu unterliegen scheint. Die viel zitierte Etikette erteilt hier kein Verbot. In den Richtlinien über das Verhalten auf dem Golfplatz gibt es keinen Hinweis darauf, das Rauchen zu unterlassen ist. Unter der Rubrik: ‚Rücksicht auf andere Spieler’ ist lediglich erwähnt, dass das Spiel nicht durch Bewegungen, Gespräche, Geräusche oder elektronische Geräte gestört werden darf, von Qualm kein Wort.
Früher galt Rauchen wie Golf zum Statussymbol
Niclas Hildebrand ist Referatsleiter für die Leistungssportentwicklung beim Hamburger Sportbund. „Aus unserer Sicht sind Sport und Rauchen nicht vereinbar“, so seine eindeutige Aussage. Doch der Nichtraucher hat auch eine Erklärung dafür, dass das Rauchen auf dem Golfplatz immer noch akzeptiert wird. „Es ist ein Relikt aus vergangenen Jahren. Allerdings macht dies das Rauchen auch nicht akzeptabel.“. In der Tat begann die fragwürdige Kombination von Golfsport und Rauchen mit der Zigarre, die Anfang des 19. Jahrhunderts Kultstatus hatte. Die Accessoires der Zigarreraucher galten als Statussymbole und dazu passte auch der Golfsport.
Für rauchende Zuschauer sieht die Golfwelt anders aus. Bei den Masters wurde den Besuchern das Rauchen verboten. Nicht nur in dieser Hinsicht hat die Medaille wohl zwei Seiten. Dass Rauchen schädlich ist, haben sicher heutzutage alle – auch Golfer - begriffen. Doch was ist mit der gerade beim Golfsport so hoch gelobten und gelebten Etikette? Ist der Qualm, der meinem Mitspieler bei der Ballansprache vom Wind ins Gesicht gepustet wird, wirklich eine Form von Freiheit und verstößt nicht gegen eine ungeschriebene Etikette?
Für Monika Seelhorst, selbst Nichtraucherin, bedarf dies keiner Diskussion: „Meine ganz persönliche Meinung ist, dass jeder selber wissen muss, ob er auf dem Golfplatz rauchen will oder nicht. Die Voraussetzung ist, dass andere nicht belästigt werden.“, betont die stellvertretende Leiterin für Kommunikation im Deutschen Golfverband.
Die Frage nach der Raucherfrage
Rauchverbot oder nicht, wer entscheidet das? Die Golfetikette reglementiert das Rauchen nicht. Aus Sicht eines Sportlers sollte die Entscheidung eigentlich klar sein: Nikotinkonsum und Sport sind unvereinbar. Als Letztes wären dann noch die nichtrauchenden Flightpartner, die sich, wie auch Monika Seelhorst, scheinbar durch große Toleranz auszeichnen, solange der Raucher seinen eigenen Aschenbecher dabei hat.
Also: Kippen nicht in die Gegend schnippen, darauf achten, dass der Rauch nicht meinem Mitspieler ins Gesicht weht und vor dem Spiel die Frage riskieren, ob es die Mitspieler stören könnte. Damit wäre eine Brücke gebaut, die keiner Reglementierung und Einarbeitung in die offizielle Golfetikette bedarf.
Dies als ketzerische Frage einer Nichtraucherin:
Wenn Rauchen und Sport nicht zusammenpassen – was ist dann mit den Millionen Ärzten, die rauchen? Müssen die ihre Approbation zurückgeben?!
Wie bekloppt muss es eigentlich sein, sich medial hier einen wegen den Rauchern oder der langsamen Mädels oder oder runterzuholen? Solange man solche Diskussionen bei DGV Mitgliedern führt, wundert man sich vollkommen zu Unrecht über Mitgliederschwund. Ergötzt euch in eurem erlauchten Kreis über die Armut der Gesellschaft, die Golfgesellschaft mangelt es nicht an Geld sondern an Geist. Das Spiel soll entspannen, es ist ein Spiel, auch als Berufsspieler muss das Spiel gespielt werden. Hier geht es nicht um körperliche Höchstleistungen, sondern primär um geistig mentale. Einzig wer keines der Beiden auch nur im Ansatz versteht oder kann wird garantiert Funktionär und will jetzt alles regeln. Schämt euch für soviel Kleingeist, zeiht eure alten Steinebronn und Lacoste Hemden gern zum Ringelpietz an
Ich bin dafür, daß man den Rauchern (ich kann mich nicht an eine einzige Frau erinnern, die auf der Runde geraucht hat! Seltsam, wieso das?) vorschreiben sollte, daß sie pro Loch 1-3 Zigaretten rauchen müssen, denn dann wären sie bald verschwunden. Die Freiheit des Einen hört dort auf, wo die Freiheit und das Recht des Anderen tangiert wird. Und Rauchen tut das, auch „unter freiem Himmel“, wie noch vor zwei Tage mal wieder erlebt. Die ganze Rechtfertigung der Raucher dient doch nur der Vertuschung, daß sie ihr Suchtproblem nicht im Griff haben, wider alles Wissen um die Schäden für die Gesundheit bei ihnen selbst und den Mitmenschen. Rauchende Golfer werfen ihre Kippen trotz Alibi-Aschenbecher ins Gelände. Ich war selbst lange genug Raucher und weiß, wovon ich rede.
Dem Thema „Rauchen“ wird aus meiner Sicht viel zu viel Beachtung geschenkt.
Ich rauche seit 1997 nicht mehr. Das war meine freie Entscheidung, die nicht impleziert, dass alle in meinem Umfeld jetzt auch auf zu hören haben.
Meine Frau raucht auch auf dem Golfplatz und viele andere in unserem Club tun das auch. Ich kann mich an keine Situation erinnern, wo das mich oder einen anderen objektiv gestört oder geschadet hätte.
Lasst den Rauchern doch wenigstens Ihre „Frischluftdomäne“. Wir jagen sie doch nun schon wirklich mehr als genug aus dem sozialen Miteinander ……
Raucher sind auch nur Menschen wie Du und Ich ;-))
Ihre Sucht nicht im Griff haben? Das grenzt schon an Überheblichkeit. Gerne würde ich (ausgebildeter Suchtkrankenhelfer), mal mit Ihnen ein Gespräch über Sucht führen. Ich bin mir sicher in kürzester Zeit bei Ihnen ein paar Süchte aufzudecken, die Sie ebenfalls nicht im Griff haben. Kurz vor dem Start eines Flights, könnte der Raucher auch einfach höflich fragen, ob es die Anderen stören würde, wenn er innerhalb einer Runde ein paar Zigaretten raucht. Wie viele Verbote brauchen wir noch in der Welt??? Ich bin mir sicher, das Sie auf der Fahrt zum Golfplatz in ihrem Auto weitaus mehr Dreck in die Luft pusten, und auch selbst einatmen, als Sie Zigarren, oder Zigarettenrauch auf einer Golfrunde in der freien Natur einatmen. Unsere Gesellschaft kommt aus dem VERBIETEN schon gar nicht mehr raus. Mit Großzügigkeit und Rücksichtnahme müsste man doch ein miteinander arrangieren können. Oder? Und sprechen Sie nicht so herabblickend über „Süchtige“. Das ist äußerst unprofessionell und dirkriminierend. Am schlimmsten ist es wenn man selbst 0-Ahnung davon hat. Mit freundlichen Grüßen, H. Schulte.
ich bin selbst raucher und spiele golf.
für mich ist es eine selbstverständlichkeit meinen aschenbecher dabei zu haben und auch generell zu benutzen.
wenn ich rauche, dann sorge ich dafür, dass meine flightpartner so wenig wie möglich davon in mittleidenschaft gezogen werden. würde das jeder raucher so handhaben, wäre die disskussion wohl gar nicht nötig.
hier mal ein apell an alle raucher:
werft einfach keine kippen auf den golfplatz, denn da haben diese wirklich nichts verloren.
Meine Meinung ist das es so langsam reicht. Will man den Rauchern das golfspielen auch noch vermiesen durch solche Reglementierungen? Jedem das Seine!!
Daher am besten aufhören oder auf die elektrische Zigarette umsteigen, da gibts keine Stummel und es stört die Mitspieler noch weniger. =)
Mir gefällt der Artikel sehr gut! Ich bin zwar Nichtraucher, aber stören tut mich ein Raucher im Flight überhaupt nicht, so lange er die Zigarette anschließend aufhebt. Warum muss man denn alles reglementieren? Es gibt so viele Verbote, Warnhinweise, usw….langsam ists doch gut oder?
Was soll man noch alles verbieten.
Ich bin zwar Nichtraucher. Aber mich stören rauchende Golfer nicht auf der Runde!
Jeder soll selber entscheiden dürfen!
Es geht entschiedend zuweit alles regelementieren zu müssen/sollen!
Der Aussage von Frau Monika Seehorst ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Viele kritisieren das Rauchen, wenige bis keine den Alkoholismus, der wesentlich mehr Menschen vernichtet als das Rauchen.
Sehe ich anders! Nur, weil eine andere Droge vermeintlich schlimmer ist, rechtfertigt das nicht den Tabakkonsum. Ich befürworte ein Rauchverbot auf den großen Profitouren. Immerhin haben die Profis als Sportler Vorbildfunktion. Sollte man plötzlich auf der PGA Tour nach dem 9. Loch zwei, drei Bier trinken, würde ich auch das kritisieren. Im Amateurbereich sollte jeder machen können, was er möchte. Allerdings finde ich das Rauchen auch dort unpassend. Das ist vielleicht auch ein Grund, weshalb viele Leute unseren schönen Sport nicht als solchen ansehen.Beim Tennis würde man wohl eher selten einen Spieler zwischen den Sätzen mit Zigarette sehen…!
Alles zu reglementieren….dafür bin ich nicht.
Auf dem Golfplatz kann man schon einiges sehen, da sind Golfspieler die rauchen, andere trinken mal gerne zwischendurch einen Klaren, ein Bier oder einen Schluck Rotwein.
Nur z.B. Zigarettenkippen auf den Abschlägen oder den Greens ….. lieber nicht.