Nach fast einem Vierteljahrhundert wird in dieser Woche das letzte "World Golf Championships" (WGC) Event ausgetragen. Der ursprüngliche Zweck dieser Turniere war die damaligen Konkurrenz durch den ersten Versuch einer Rival-Liga entgegen zu wirken. Hohe Preisgelder (damals starteten die Events mit 5 Millionen Dollar), ein ausgewähltes Feld und Co-Sanktioniert durch die großen Touren der Kontinente sollten die Turniere zu einem Highlight im Turnierkalender machen. Nun wird auch das letzte dieser ehemals "Mega-Events" sein Ende finden.
WGC-Events verpassen den Absprung
Die WGC-Events sind mit einem Preisgeld von 5 Millionen Dollar gestartet. Damit lagen sie vor 24 Jahren deutlich über dem Durchschnitt der PGA-Tour-Preisgelder. Doch wo sich die anderen Turniere entwickelten und immer höhere Summen ausgeschüttet wurden, wuchsen die Gehälter bei den WGC-Events nicht in gleichem Maße mit. Die Folge war, dass immer mehr Top-Spieler auf die Teilnahme bei den eigentlichen Top-Events verzichteten. Nun sind die WGCs endgültig Geschichte und im Rahmen der Designated Events weitestgehend überholt. "Als die Preisgelder auf der PGA Tour größer wurden, blieben die WGCs ziemlich gleich, sie waren nicht viel größer," sagte Billy Horschel. "Die Jungs sagten: 'Ich will nicht wirklich nach China [für die HSBC Champions] gehen', es gab vielleicht 2 Millionen Dollar mehr Preisgeld, aber es war es nicht wert, so weit zu reisen. Dasselbe gilt für Mexiko und für das Match Play".
Eine Erfolgsgeschichte mit großen Akteuren
In der Vergangenheit standen die WGC-Events für große Stars und die Chance auf den Durchbruch. Denn mit der Co-Sanktionierung durch die European, Asian und Sunshine Touren konnten auch unbekanntere Spieler auf einen Startplatz hoffen. Die Stars kamen trotzdem und so mancher setzte zu einer geschichtsträchtigen Serie an. Tiger Woods gewann 18 der von ihm gespielten 46 Events und heimste damit grandiose Preisgelder ein. Doch wie bereits Billy Horschel sagte, die Star-Power blieb insbesondere bei den WGCs außerhalb der USA aus. Die HSBC Champions wurde bereits 2019 zuletzt ausgetragen und beschleunigt durch die Covid-19-Pandemie, aus dem Turnierkalender gestrichen. Das Mexiko-Event wurde 2022 in ein reguläres Event umgewandelt und die WGC-FedEx St. Jude Championship ist nun Teil der FedExCup-Playoffs. Mit dem Dell Technologies Match Play fällt in diesem Jahr das letzte der WGC-Events weg und außerdem das einzige reguläre Match-Play-Event der PGA Tour. Damit kommen die besonderen Events nach nunmehr 24 Jahren zu einem Ende.
Doch hohe Preisgelder (von 20 Millionen Dollar), hochkarätige Startfelder und ein kleineres Starterfeld der Designated Events scheinen eine direkte Nachfolge anzutreten.
Beeindruckende Momente des WGC Match Plays
Das besondere Format des WGC Match Plays sorgte in der Vergangenheit für einige besondere Momente. Nicht immer blieb es bei netten Worten oder überragenden Golfschlägen, wie dieser Chip auf's Grün von Tiger Woods.
Can't help but smile after that one 😂
An all-time @TigerWoods shot from the bush @DellMatchPlay.#TOURVault pic.twitter.com/giOgn73rqc
— PGA TOUR (@PGATOUR) March 21, 2023
"Shut up" - Keegan Bradley und Miguel Angel Jimenez 2015
Miguel Angel Jimenez machte durch einen Disput mit Keegan Bradley und dessen Caddie von sich reden. Während eines Matches 2015, beide hatten bereits keine Chance mehr auf ein Weiterkommen, mischte sich der Spanier in eine Regelentscheidung Bradleys ein. Bradleys Caddie "Pepsi" konfrontierte Jimenez mit seiner Einmischung trotz Regeloffiziellen an Bradleys Seite. Jimenez reagierte nur mit einem "Shut up", Bradley verteidigte seinen Caddie vor dem Spanier. Die beiden Streithähne beendeten die Runde, doch eine Klärung gab es nicht direkt.
Sergio Garcia ist verärgert - oder auch nicht
Matt Kuchar und Sergio Garcia trafen 2019 im Viertelfinale aufeinander. Bereits am siebten Loch kam es zur fragwürdigen Situation. Garcia verschob seinen langen Putt und schob anschließend den Tap-in am Loch vorbei. Im Match Play normalerweise ein geschenkter Putt, so sah es auch Kuchar. Doch Garcia ließ ihm keine Zeit, dies auch verbal zu äußern. Die Folge des unachtsamen Putts Garcias war der Lochverlust durch ein Doppelbogey. Zuvor versuchte Kuchar noch eine Lösung zu finden, doch laut Regeloffiziellen muss ein Putt deutlich geschenkt werden, dies geschah nicht. Medien stürzten sich sofort auf die Situation und bezeichneten Sergio Garcias Reaktion als "sehr verärgert".
Doch laut den beiden Stars und einem Post am folgenden Montag ist alles gut. "Sergio hat die Situation gut gemeistert. Als er den Putt verpasste, kamen wir von der 7 und er sagte: 'Weißt du was, ich habe ihn verpasst. Es ist dein Loch.' Ich sagte ihm, wie schlecht ich mich fühle, dass ich nie wegen einer Formsache gewinnen will. Abschlag an der 8, und ich sagte: 'Mann, das gefällt mir gar nicht, wie sich das entwickelt hat'. Sergio hat mir einen Vorschlag gemacht, aber nie gesagt, dass ich ihm ein Loch schenken soll. Er gab mir ein oder zwei Möglichkeiten, wie ich es ausspielen könnte".
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Eine ähnliche Situation geschah auch Dustin Johnson in seinem Match mit Kevin Na. Nach dem verpassten Birdie-Putt nahm Johnson den Ball direkt auf, doch na hatte ihm noch nicht verbal signalisiert, dass dieser geschenkt sei. Hier einigten sich die beiden Kontrahenten auf ein geteiltes Loch und na entschied das Match später grandios für sich.
Scottie Scheffler locht zum absurden Birdie
Der Abschluss dieses kleinen Rückblicks bildet Titelverteidiger Scottie Scheffler. Er schaffte unter anderem durch dieses unglaubliche Birdie den Sprung in die Halbfinals der letzten Ausgabe. Nach dem verpatzen "Eagle"-Chip lochte er den Bunkerschlag auf der 12. Bahn zum wohl absurdesten Birdie des Turniers 2022.
As unlikely of a birdie as they come 🤯
Scottie Scheffler holed this to advance to the semifinals @DellMatchPlay. #TOURVault pic.twitter.com/oTQzWteLwi
— PGA TOUR (@PGATOUR) March 22, 2023