An diesem Wochenende trifft sich die Golfelite bei der WGC-HSBC Champions in Shanghai. Es ist gleichzeitig die zweite Station im Race to Dubai, bevor es zur Turkish Airlines Open und abschließend dem Finale in Dubai geht. Die Topstars der Golferszene - immerhin 40 der Top 50 in der Weltrangliste sind am Start - finden sich nicht ganz ohne Grund in der chinesischen Wirtschaftsmetropole ein. Es wird ein Preisgeld in Höhe von 8,5 Millionen US-Dollar ausgespielt. Darauf und auf wichtige Punkte für die Saisonwertung haben es auch die beiden Deutschen im Feld abgesehen - Martin Kaymer und Marcel Siem, doch die Konkurrenz ist wahrlich prominent.
Ohne Titelverteidiger und Weltranglistenersten
Im Sheshan International Golf Club ist der US-Amerikaner Dustin Johnson offiziell Titelverteidiger. Durch seinen frühzeitigen Ausstieg aus der noch laufenden Spielzeit wird er seinen Erfolg jedoch nicht wiederholen können. Das Rennen um die Krone von Shanghai bei der WGC-HSBC Champions ist also eröffnet und vielleicht wird es in Abwesenheit des souverän im Race to Dubai führenden Nordiren Rory McIlroy ja tatsächlich noch einmal spannend.
Drei Turniere vor Ende der Saison liegt der Weltranglistenerste unangefochten an der Spitze der Rangliste. Mit weit über fünf Millionen Punkten weist er mehr als drei Millionen Punkte Vorsprung auf Jamie Donaldson, Sergio Garcia und BMW-Masters-Sieger Marcel Siem auf. Diese haben kaum noch eine Chance McIlroy von seinem Thron zu stoßen. Um ihm seinen ersten Platz noch streitig machen zu können, müsste einer der drei Verfolger mindestens zwei der drei kommenden Turniere für sich entscheiden und McIlroy dürfte dabei kaum Punkte für sich verbuchen.
Der Sieger kassiert bei jedem der vier Finalturniere stolze 1,6666 Millionen Punkte für die Rangliste im Kampf um den Bonus-Jackpot, gefüllt mit zusätzlichen fünf Millionen US-Dollar für die besten 15 Spieler am Ende der Saison 2013/2014.
Marcel Siem - als Letzter qualifiziert, trotzdem vorne dabei
Marcel Siem hat sich durch seinen Sieg in der Vorwoche beim BMW Masters als letzter der 78 Spieler für das WGC-HSBC Champions qualifiziert. Aber nicht nur den Einzug in das Turnier am Wochenende hat ihm dieser Sieg eingebracht, sondern auch eine sehr guten Ausgangslage im Race to Dubai. Die Punkte die er einfuhr, katapultierten ihn regelrecht nach vorne. Mit einem vierten Platz und knapp 2,2 Millionen Punkten wird es für ihn zwar schwer, Rory McIlroy noch einzuholen, die Chance mit einem Doppelsieg in Shanghai sich weiter nach vorne zu kämpfen besteht jedoch allemal.
Martin Kaymer lauert bei der WGC-HSBC Champions
Einer, der bei diesem Turnier schon einmal triumphieren konnte, ist Martin Kaymer. Im Jahr 2011 gewann der aktuelle Players-Championship- sowie US-Open-Sieger sein erstes World Golf Championship Turnier. Mit einer grandiosen Schlussrunde, bei der dem damals 26-Jährigen in einem bogeyfreien Durchgang neun Birdies zwischen dem siebten und 18. Loch gelangen, ließ er die Konkurrenz um Rory McIlroy, Graeme McDowell oder Freddie Jacobson hinter sich. Vergleichbares peilt Kaymer natürlich auch 2014 wieder an. Bleibt also abzuwarten, wie sich das deutsche Duo im starken internationalen Vergleich wird behaupten können.
Abschließende Randbemerkung: Sind, wie Eingangs beschrieben, in diesem Jahr 40 der besten 50 Golfer der Welt bei der WGC-HSBC Champions am Start, so waren es vor zehn Jahren bei der Turnierpremiere gerade einmal derer 13. Ein gutes Indiz dafür, wie die Bedeutung des Turniers in China sich im Verlauf der Jahre gesteigert hat.