Gegen das wohl US-amerikanischste Feld der europäischen Finalserie setzte sich in diesem Jahr ein Schotte durch, der allerdings ebenfalls auf der auf der PGA Tour beheimatet ist: Russell Knox siegte mit 20 Schlägen unter Par und gewann so sein erstes Turnier auf der European Tour und der PGA Tour mit zwei Schlägen Vorsprung zum Zweitplatzierten Kevin Kisner. Den dritten Platz belegte ein englisches Duo, bestehend aus Danny Willett und Ross Fisher. Martin Kaymer muss sich indes mit einem Platz im Mittelfeld zufrieden geben.
Martin Kaymer landet im Mittelfeld
Als einziger Deutscher im hochkarätigen Feld der letzten World Golf Championship des Jahres schaltete Martin Kaymer in der finalen Runde noch einmal den Turbo ein. Leider zu spät, denn trotz seiner 67er Runde belegte der Mettmanner bei insgesamt acht Schlägen unter Par letztendlich doch nur den geteilten 30. Platz. Schuld daran ist vor allem seine gestrige 73 (+1), mit der er wegen eines Quadrupel-Bogeys ausgerechnet am Moving Day erstmals über Par geraten war.
Mit der heutigen Runde gab er sich dennoch zufrieden: "Meine beste Runde des Turniers, ein sehr guter Abschluss der mir für die nächsten Wochen ein gutes Gefühl gibt. Ich konnte heute ein paar Chancen nutzen und habe auf der anderen Seite fast keinen Fehler gemacht, deshalb bin ich zufrieden. Leider hat mir ein Loch gestern eine deutlich bessere Platzierung gekostet, aber alles in allem fühlt sich mein Spiel gut an. Ich werde in den nächsten Tagen noch etwas am Eisenspiel arbeiten und freue mich schon jetzt auf die nächste Turnierrunde am Donnerstag." Für den 30-Jährigen hatte die Finalserie der European Tour in Shanghai erst begonnen, zur Turkish Airlines Open in der vergangenen Woche war er nicht angetreten.
Bernd Wiesberger verpasst die Top Ten
Für den Österreicher Bernd Wiesberger hingegen verlief das Turnier zumindest wesentlich erfreulicher als die Turkish Airlines Open, bei der er nach einem hervorragenden Auftakt wegen drei mäßiger Runden letztlich doch nur auf dem geteilten 50. Platz gelandet war. Der gebürtige Wiener, den im vergangenen Jahr gegen Saisonende eine bewundernswerte Konstanz ausgezeichnet hatte, beschloss das Turnier mit einer 70er Runde. Damit landete er bei 13 Schlägen unter Par auf dem geteilten 17. Rang und blieb zwei Schläge von den Top Ten entfernt.
Russell Knox mit Parade-Debut
Zwar ist Russell Knox Schotte, trotzdem ist die European Tour weitab davon, seine Heimattour zu sein. Für gewöhnlich ist der 30-Jährige nämlich Übersee auf der PGA Tour unterwegs und lässt sich nur ganz selten - meist zur Scottish Open - zu einem Gastspiel in Europa hinreißen. Daher verwundert es wenig, dass er bei seinem ersten European-Tour-Sieg auch gleich seinen ersten PGA-Tour-Sieg mitfeiern kann. Bereits von der Spitzenposition aus gestartet, brachte er mit einer 68er Runde seine Schäfchen ins Trockene und gewann mit 20 Schlägen unter Par und damit zwei Schlägen Vorsprung. Somit ist er der erste WGC-Debütant seit Jeff Maggert im Jahr 1999, der bei einem der prestigeträchtigen Turniere den Sieg einfuhr. Dabei war er nur als Ersatzmann für den nicht angetretenen J.B. Holmes ins Feld gelangt. "Das wird lange brauchen, um zu sacken", sagte Knox nach Rundenende.
Congratulations @RooKnox! Wins the #HSBCChampions in his first ever WGC start. https://t.co/RLPfBDZaw8
— The European Tour (@EuropeanTour) November 8, 2015
Die schönste Finalrunde allerdings gelang nicht etwa Knox, sondern dem drittplatzierten Danny Willett. Der nämlich glänzte mit einer 62 auf der Scorekarte. Nach seiner Runde sagte er: "Es ist sehr besonders. Es ist schon besonders, zu Hause mit den Jungs eine 62 zu spielen, es ist immer schön, aber an einem Sonntag in einer World Golf Championship, wenn es noch etwas mehr bedeutet, dann ist es natürlich auch noch ein wenig besonderer."
Rory McIlroy: Trotz Lebensmittelvergiftung auf T11
Für Rory McIlroy hatte die Woche mit einer Lebensmittelvergiftung begonnen, wegen der er das Pro-Am absagen musste. Geendet hat sie jedoch trotz aller Widrigkeiten mit einer Top-15-Platzierung. Der Nordire feuerte zum Schluss mit einer 66 (-6) seine beste Turnierrunde ab und kletterte, nachdem er bereits an den vergangenen Tagen ausreichend vorgelegt hatte, mit insgesamt 14 Schlägen unter Par auf den geteilten elften Rang neben einem Quintett inklusive Henrik Stenson und Sergio Garcia. Bereits bei der Turkish Airlines Open, dem ersten der vier finalen Turniere, war McIlroy geteilter Sechster geworden.
Jordan Spieth wird geteilter Siebter
Einen Schlag vor McIlroy und damit noch in den Top Ten platzierte sich ein anderer erfolgsverwöhnter Youngster: Jordan Spieth beschloss das Turnier bei insgesamt 15 Schlägen unter Par auf dem geteilten siebten Platz. In seiner finalen Runde konnte er an seine außergewöhnliche 63 vom Vortag nicht mehr anknüpfen, mit zwei Bogeys und vier Birdies wurde es eine 70 zum Abschluss. Aber es bleibt wohl dabei: Seit der vergangenen Saison findet man den 22-Jährigen selten außerhalb der ersten zehn Ränge.
K.T. Kim mit Ass und Eagle
Trotz eines Hole-in-Ones UND eines Eagles "nur" auf T27 landete K.T. Kim. Allerdings machte der Südkoreaner mit seiner Finalrunde voller besonderer Momente im Vergleich zur vergangenen Runde immerhin 21 Plätze gut und auch der Cadillac, den er nach dem Hole-in-One sein eigen nennt, dürfte ihn freuen.
That's how you win a new @Cadillac! https://t.co/8aPgXjxtgV
— The European Tour (@EuropeanTour) November 8, 2015