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Golf in Deutschland

Mein Weg zur Platzreife bei West Golf – Aller Anfang ist schwer

18. Sep. 2018 von Alexandra Caspers in Köln, Deutschland

Ein Erfahrungsbericht über die Platzreife bei West Golf. (Foto: Raphaela Brunder)

Ein Erfahrungsbericht über die Platzreife bei West Golf. (Foto: Raphaela Brunder)

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Seit über zwei Jahren arbeite ich nun für die Golf Post, habe über Triumph und Niederlage, Senkrechtstarter und Comeback auf dem Golfplatz berichtet. Aber irgendwann reichte es mir nicht mehr, nur Zuschauer zu sein - ich wollte wissen, was genau die Leute stundenlang auf den Golfplatz treibt. Ich wollte Golf aus einer anderen Perspektive nicht nur sehen, sonder erfahren. Also beschloss ich, das Projekt Platzreife in Angriff zu nehmen.

Meine Platzreife bei West Golf

Ich entschied mich für den vierwöchigen Platzreifekurs bei West Golf in Troisdorf. Nicht ganz der Stressfaktor eines einwöchigen Kurses und trotzdem sollte mir genug Zeit bleiben, die Ausläufer des Golfjahres noch zu genießen. Ein weiteres großes Plus: die Bushaltestelle direkt vor der West-Golf-Tür. So war der Platz auch für mich als Studentin ohne Auto ideal erreichbar - auch wenn der ein oder andere Busfahrer mich doch etwas erstaunt ansah, wenn ich mit dem Golfbag im Schlepptau einstieg. Dank der in der Deluxe.Version des Platzreifekurses inbegriffenen Leihschläger war das aber nicht allzu oft notwendig.

Voller Tatendrang kam ich zur ersten Stunde - ich war heiß darauf, endlich den Schläger zu schwingen. Aber zuerst musste ich mich ein wenig gedulden. Denn Arne Stuckenschmidt, Head Pro bei West Golf und unser Trainer, führte uns zuerst in die Grundpfeiler der Etikette ein und machte uns mit den wichtigsten Verhaltensregeln auf dem Platz vertraut. Erst danach ging es auf das Übungsgelände.

Sichern Sie sich jetzt Ihre Mitgliedschaft in der GolfAlliance und machen Sie "KölnGolf" zu Ihrem neuen Heimatplatz. (Foto: KölnGolf)

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Das Credo: Training ist ohne Trainer

Im Verlauf der kommenden Trainingsstunden arbeiteten wir uns langsam hoch: vom Putten, übers Chippen und Pitchen bis zum langen Spiel. Arnes Trainingsgrundsatz: "Das Training ist ohne Trainer." Das bedeutete konkret, dass er uns zeigte, wie es geht und uns auch beibrachte, weshalb ein Schlag vielleicht nicht funktioniert wie er sollte. Es lag dann an uns, das umzusetzen - auch außerhalb der Kurstermine. Denn es ist schwer, jemanden innerhalb der acht Doppelstunden einen komplexen Sport wir Golf beizubringen. "Golf ist die zweitkomplizierteste Sportart nach Stabhochsprung", sagte Arne. In einem Gruppenkurs gibt es zwangsweise auch nur eine begrenzte Zeit, die der Trainer auf den Einzelnen verwenden kann. Zu diesem Zweck enthält die Deluxe-Version des Platzreifekurses unbegrenzten Zugang zu der Übungsanlage von West Golf und dem Trainings Course, dem 9-Loch-Kurzplatz.

Das zusätzliche Training bedeutete zugegebenermaßen mehr Zeitaufwand, als ich vorher für den Kurs eingeplant hatte. Die Zeit war aber sinnvoll investiert, denn von Training zu Training konnte ich beobachten, wie mein Körper die Bewegungsabläufe mehr verinnerlichte und besser umsetzte. Nur meine Hände, die wollten sich nicht so recht an die ständige Belastung gewöhnen.

Schnell entwickelte sich eine Kameradschaft unter den ähnlich planlosen Kursteilnehmern. Wir gaben einander Tipps wo wir konnten, Ermutigungen wo nötig und diskutierten fleißig Regelfragen in Erwartung der Theorieprüfung. Für den Theorieblock, der für zwei Stunden an einem frühen Samstagmorgen eingeplant war, erwartete ich einen stickigen Konferenzraum und drögen Theorieunterricht, wurde aber vom Gegenteil überrascht. Selbst die Theoriestunde fand auf dem Platz statt und die wichtigsten Regeln, zum Beispiel zum Thema Wasserhindernis, wurden direkt vor Ort erklärt.

Zum ersten Mal auf dem Players Course von West Golf

Ich fühlte mich insgesamt gut vorbereitet, aber dann kam der Tag der Wahrheit: die Proberunde. Zum ersten Mal galt es, das gelernte auf dem "großen" 9-Loch Players Course von West Golf umzusetzen. Nie erschienen Golfbahnen so lang wie in dem Moment, in dem man das erste Mal einen Ball vom Abschlag ins Loch befördern soll. Wie es sich für eine richtige Generalprobe gehörte ging in unserem Flight alles schief, was schief gehen konnte: Bälle am ersten Loch im Wasserhindernis versenkt, ein Schläge am vorigen Loch liegen gelassen, eine Scorekarte verloren und das für mich ernüchternde Ergebnis von einem Stableford-Punkt. Tags darauf würde ich zwölf brauchen, um die Prüfung zu bestehen.

Da die Prüfung schon 24 Stunden später anstand, gab es nicht viel, was ich bis dahin tuen konnte, außer alles Gelernte Schritt für Schritt in einem ausgiebigen Aufwärmprogramm vor der Runde noch einmal durchzugehen und zu versuchen, mich nicht selbst verrückt zu machen. Siehe da, nachdem die erste Nervosität verschwunden war, lief es besser. Mit meinen acht Punkten war ich sogar richtig zufrieden - auch wenn es für die DGV-Platzreife leider nicht reichte. Warum? Vielleicht war es die Nervosität, aber ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Meine Schläge waren gut, das hat auch Arne mir versichert - nur halt zu viele.

Platzreife nicht bestanden - und jetzt?

Golf Post Mitarbeiterin Alexandra Caspers mit der Spielerlaubnis von West Golf. (Foto: Golf Post)

Golf Post Mitarbeiterin Alexandra Caspers mit der Spielerlaubnis von West Golf. (Foto: Golf Post)

Aber die Mühe war nicht umsonst. Ich hatte bewiesen,  dass ich die wichtigsten Fähigkeiten eines Golfers beherrsche, weiß, wie ich mich auf dem Platz zu verhalten habe und zügig spiele (darauf wurde besonders viel Wert gelegt!). Auch wenn man mich nach DGV-Vorgaben nicht auf andere Spieler loslassen kann, hatte ich mir so die "West Golf Platzreife" verdient und darf damit zumindest den Players Course bei West Golf spielen. Mit ein bisschen mehr Übung klappt es dann bestimmt auch mit der "richtigen" Platzreife. Denn eines steht fest: Das Abenteuer Golf fängt für mich erst an.

 

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